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Fußball-BezirksligaRückstand gegen SV Nierfeld lässt TuS Zülpich völlig kalt

Lesezeit 6 Minuten
Ein Zülpicher Spieler wird von einem Nierfelder Gegenspieler verfolgt.

Bis auf das Gegentor immer einen Schritt voraus: Zülpich mit Manuel Macherey, verfolgt von Luca Bläser.

Der von David Sasse trainierte TuS Zülpich antwortet in der Fußball-Bezirksliga auf die schmeichelhafte Nierfelder Führung siebenfach.

TuS Zülpich – SV Nierfeld 7:1 (1:1). Die Elf von David Sasse hat ihre Vormachtstellung im Kreis Euskirchen und in der Tabelle der Staffel 3 eindrucksvoll untermauert. Wie schon die JSG Erft 01 vor 14 Tagen war auch der Kontrahent aus dem Schleidener Tal gegen die Römerstädter machtlos. Daran konnten auch die überraschende Nierfelder Führung, der Zülpicher Chancenwucher vor der Pause sowie ein zunächst unüberwindbar scheinender Marc-Andre Virnich im SVN-Tor nichts ändern.

Zwei Fußballer im Zweikampf, beiden haben den Ball, der etwas abseits durch die Luft fliegt, im Blick.

Den Ball fest im Blick haben Nierfelds Eugen Stier (in Schwarz) und Zülpichs Luca Ohrem.

Die Rotation von Sasse setzte sich auch am vierten Spieltag fort, ohne dass störende Nebengeräusche erkennbar gewesen wären. Mit Maurice Hilger, Marco Weinhold, Jonas Hohn und Manuel Macherey brachte der sportliche Leiter im Vergleich zum letzten Auftritt ein neues Quartett in der Startelf, das ebenso funktionierte wie der Dreifachwechsel kurz nach der Halbzeit, als Sasse mit Fabian Bentata und Hilger unter anderem zwei Drittel seiner Abwehrkette auswechselte. Bei allem Respekt für die Breite des TuS-Kaders muss allerdings erwähnt werden, dass die Gäste unter dem Strich keine ernsthafte Bedrohung darstellten.

Marc-Andre Virnich rettet überragend, Jonas Küpper trifft zur Führung

Dabei lief es zunächst hervorragend für das Team von Dirk Scheer. Nachdem man zu Beginn die Druckphase der Heimelf mit viel Glück und Kampfgeist überstanden und Virnich gegen Luca Ohrem überragend gerettet hatte, gelang Jonas Küpper mit dem ersten gefährlichen Vorstoß die Führung, die mit dem Begriff „schmeichelhaft“ äußerst treffend umschrieben ist. Der Schütze profitierte dabei vom Effet des Balles, der Bentata und Schlussmann Robin Metternich gleichermaßen in die Irre führte, und beförderte ihn im Nachsetzen über die Linie.

Fußballer des SV Nierfeld bejubeln ihren Führungstreffer gegen den TuS Zülpich.

Die Freude währte 16 Minute: Nierfeld ging durch Jonas Küpper schmeichelhaft durch Jonas Küpper in Führung. Zülpichs Torwart Robin Metternich schaut ungläubig auf seine Handschuhe.

An den grundlegenden Kräfteverhältnissen vermochte der Treffer jedoch nicht zu rütteln. Es war beeindruckend, mit welcher Ruhe und Selbstverständlichkeit die Platzherren weiter einen Angriff nach dem anderen initiierten und daher genauso logisch, dass die zunehmend löcherige Hintermannschaft der Schwarz-Weißen irgendwann geknackt werden würde. Einer der Neuen in der Anfangsformation, der aus Mechernich zum TuS zurückgekehrte Jonas Hohn, behielt nach tollem Steckpass von Dominik Spies, dem ehemaligen Nierfelder, die Nerven und schob flach zum Ausgleich ein.

In der zweiten Halbzeit ließ Zülpich dem SV Nierfeld keine Chance

Bis zum Kabinengang konnte der SVN das Ergebnis trotz der klaren Unterlegenheit noch ausgeglichen gestalten, doch das änderte sich nach der Rückkehr auf den Kunstrasen schnell. Zwar verpasste Hilger kurz vor seiner Auswechslung zweimal das 2:1, aber wenig später beförderte Tim Wagner die flache Hereingabe von Maxi Patt ins eigene Gehäuse. Als Marco Weinhold eine Ecke von Nico Berekoven per Kopf zum 3:1 in die Maschen gewuchtet hatte, war die Gegenwehr der Gäste gebrochen. Der Rest glich nur noch einem Schaulaufen, bei dem Marius Lepartz, Spies, Ohrem und Weinhold das Resultat in eine für den Spielpartner deprimierende Höhe schraubten.

Fußballer beglückwünschen sich nach einem Tor

Der Ex-Nierfelder Dominik Spies gab die Vorlage zum Ausgleich durch den Ex-Mechernicher Jonas Hohn (Nr. 19). Der Ex-Frauenberger Marlon Große (Nr. 6) gratuliert.

„Die erste Halbzeit war noch ganz okay, aber nach dem 1:3 gingen die Köpfe runter. Ich bin enttäuscht, dass wir uns haben abschlachten lassen“, gab Dirk Scheer zu Protokoll. Ganz anders war die Stimmung beim Kollegen David Sasse. „Nachdem es uns in den vergangenen drei Jahren nie gelungen war, einen Rückstand noch in einen Sieg umzuwandeln, haben wir das nun schon zum dritten Mal in kurzer Zeit geschafft. Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass sich unser Pressing am Ende lohnen wird“, freute er sich.


Kein Sieg für die restlichen Bezirksliga-Teams aus dem Kreis

Lohn – SV Bessenich 1:1 (1:1)

Abgesehen vom Resultat war Frank Marwitz, der Teammanager der Gäste, mit dem Auftritt der Rhenania zufrieden. „Spielerisch und kämpferisch gibt es absolut nichts zu meckern, die Mannschaft wächst immer besser zusammen. Jetzt müssen wir nur noch einen Goalgetter finden, denn in der Box sind wir momentan noch zu schwach“, lautete das Fazit des Verantwortlichen.

Nach einer Unaufmerksamkeit bei einem langen Ball gerieten die Bessenicher kurz vor dem Seitenwechsel ins Hintertreffen, doch Neuzugang Manuel Spies besorgte keine 120 Sekunden danach im Anschluss an eine von Jaouad Chikri getretene Ecke bereits den Endstand.

War der erste Spielabschnitt noch ausgeglichen verlaufen, erspielten sich die Blau-Weißen nach der Pause ein klares Chancenübergewicht, ohne dabei den entscheidenden Wirkungstreffer setzen zu können. Die größte Möglichkeit zum Dreier ließ Kuss Kunzika, der am zweiten Pfosten am Ball vorbeigrätschte, unmittelbar vor dem Abpfiff liegen. „Neben unserem Innenverteidiger und Torschützen Manuel Spies möchte ich die Leistung von Harun Pindzo hervorheben, der im Mittelfeld die Fäden gezogen hat“, lobte Marwitz.

SV Weiden – SC Wißkirchen 3:3 (1:3)

Als Gästetorwart Jan Beyers beim Stand von 3:1 einen Strafstoß der Kölner abwehrte, träumten die zahlreich mitgereisten SC-Anhänger schon vom Auswärtsdreier. Dass es letztlich nur zu einer Punkteteilung reichte, konnte Trainer Kevin Greuel verschmerzen. „Wir nehmen den Zähler gerne mit, weil wir konditionell unterlegen waren und am Ende hinten mächtig ins Schwimmen geraten sind“, resümierte der Übungsleiter, der sich zunächst über einen Traumstart durch das Tor von Daniel Blum freuen durfte.

Obwohl der Vorsprung lediglich fünf Minuten währte, zeigten sich die Wißkirchener im Duell der Aufsteiger keineswegs geschockt und zogen nach dem Doppelpack der beiden Bens (Decker und Reimann) auf 3:1 davon. „Wir konnten immer wieder gute Nadelstiche setzen und waren im Abschluss gnadenlos effektiv“, bemerkte Greuel, dessen Akteuren mit zunehmender Spieldauer dann aber kontinuierlich die Puste ausging.

Auf den zweiten Gegentreffer nach einer Stunde folgte in der Schlussphase der zwar bittere, aber durchaus fällige Ausgleich für die Heimelf. „Wir mussten auch heute wieder feststellen, dass in der Bezirksliga, vor allem körperlich, ein ganz anderer Fußball gespielt wird. Letztlich laden wir unsere Gegner noch zu oft zu Toren ein“, sagte Greuel rückblickend.

JSG Erft 01 – Birkesdorf 1:3 (1:1)

Der Knackpunkt der Partie ereignete sich für JSG-Trainer Stephan Reimer in der 16. Minute. Zu diesem frühen Zeitpunkt lagen seine Schützlinge durch ein Tor von Ben Bungart vorne und hatten die Angelegenheit fest im Griff, ehe die Gelb-Rote Karte gegen Verteidiger Jan Walther innerhalb weniger Augenblicke alles auf den Kopf stellte.

„Er hat sich kurz hintereinander drei Fouls geleistet, wobei ihm der Schiedsrichter beim ersten Regelverstoß gleich Gelb gezeigt hat“, vermisste Reimer ein wenig das Fingerspitzengefühl des Unparteiischen. Auch wenn beim Coach die Alarmglocken schrillten und die Auswechslung seines stark gefährdeten Defensivakteurs bereits kurz bevorstand, kam die Hilfsmaßnahme zu spät.

„Der Gegner hat natürlich erkannt, dass Jan verwarnt war und die Situation clever ausgenutzt“, kommentierte Reimer den Platzverweis. Trotz der Unterzahl zeigten die Gastgeber aus Sicht des Übungsleiters „gegen einen starken Gegner ihr bestes Saisonspiel“ und besaßen nach dem Ausgleich durch Ex-Profi Manuel Junglas im zweiten Durchgang noch einige Gelegenheiten, um selbst wieder in Führung zu gehen.

Erst in der Nachspielzeit machten die Gäste, die nach einer knappen Stunde ihr zweites Erfolgserlebnis gefeiert hatten, mit dem 3:1 den Deckel drauf. „Ich bin richtig bedient, denn es war wesentlich mehr für uns drin. Mit elf Leuten hätten wir auf jeden Fall sehr gute Aussichten gehabt, die Begegnung zu gewinnen“, ärgerte sich Reimer.