Kommentar zur Trainer-Trennung in MechernichGroßzügigkeit war Kremers Verhängnis
Mechernich – Die Konstellation schien vielversprechend: Ein ambitionierter junger Coach mit frischen Ideen, der im November seinen Trainerlehrgang erfolgreich abschließen möchte, und eine nicht mehr ganz so junge, aber als Gruppe eingespielte und gut funktionierende Mannschaft. Nach einer sorgenfreien Saison im ersten gemeinsamen Jahr deutete eigentlich nichts darauf hin, dass es in der laufenden Spielzeit in die komplett falsche Richtung laufen würde.
Doch irgendwie ging von Beginn an alles schief – der Ausfall von Leistungsträger Marcus Georgi war da nur die Spitze des Eisberges. Unter der Oberfläche, das zeigte der jüngste Auftritt gegen Ahrem, der zur Trennung von David Kremer und der TuS Mechernich führte, liegt einiges im Argen.
Umbruch dringend erforderlich
Der dringend erforderliche, aber noch längst nicht vollzogene Umbruch stockt gewaltig, weil es große Verletzungssorgen gibt und Neuzugänge, die bisher keine Verstärkungen sind.
Am Ende glaubten weder der Verein noch der Coach selbst daran, dass es einen gemeinsamen Weg aus dem Tabellenkeller geben würde. Die vergangenen Wochen hatten deutliche Spuren hinterlassen beim emotionalen Übungsleiter, der sich bis zuletzt immer wieder schützend vor seine Spieler gestellt und Optimismus verbreitet hatte – auch dank der sehr guten Trainingsbereitschaft.
Das Team konnte oder wollte das Vertrauen zuletzt nicht mehr zurückzahlen und hat den 37-Jährigen im Regen stehen lassen. Der unbedingte Willen, auch sonntags im Wettkampf alles für den Erfolg zu tun und vor allem – so banal es klingt – regelmäßig anwesend zu sein, fehlte einem Teil des Kaders.
Häufig wurden private Termine einem Einsatz in der Bezirksliga vorgezogen, was der Leistungsfähigkeit der Mannschaft erheblichen Schaden zufügte.
Zu nachsichtig mit seinen Schützlingen
Kremer muss sich den Vorwurf gefallen lassen, hier nicht konsequent durchgegriffen zu haben und insgesamt viel zu nachsichtig mit seinen Schützlingen gewesen zu sein – die persönlichen Freundschaften zu einigen Akteuren waren in dieser Hinsicht sicher kein Vorteil.
Sein mehr als kollegiales Verhältnis zur Mannschaft und zu den Verantwortlichen des Vereins, denen er für seine Verpflichtung immer noch dankbar war, wollte der Coach nicht länger aufs Spiel setzen. Auch deshalb hat er jetzt – auf sanften Druck von außen – sein Amt freiwillig zu Verfügung gestellt.
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Seine Nachfolger kennen die Verhältnisse im Verein und dürften entsprechend reagieren – auf jeden Fall steht jetzt die Mannschaft in der Pflicht. Sie muss in den kommenden Wochen liefern.