Der TuS Zülpich hat sich für die C-Juniorinnen-Mittelrheinliga qualifiziert. Am Samstag trifft das Team auf den SV Menden.
JugendfußballFür die C-Juniorinnen des TuS Zülpich beginnt das Abenteuer Mittelrheinliga
Das Abenteuerland der C-Juniorinnen des TuS Zülpich heißt: Mittelrheinliga. Und dieses Abenteuer für die Mannschaft des Trainerduos Casey Copik und Matthias Metzger startet am Samstag um 18 Uhr mit einem Heimspiel gegen den SV Menden.
Der TuS hat sich als bester Tabellenzweiter der Bezirksliga für die Mittelrheinliga qualifiziert. „Ich wäre gerne als Gruppensieger aufgestiegen, aber auch so bin ich unheimlich stolz auf die Mädchen“, sagt Coach Copik, der das Team vor eineinhalb Jahren übernommen und zu einer echten Einheit geformt hat. „Es kämpft eine für die andere. Das ist eine ganz große Stärke des Teams“, sagt der Übungsleiter.
Bayer Leverkusen lädt Enni Ueckert zum Probetraining ein
Es ist dann aber nicht nur der Team-Gedanke, der die C-Juniorinnen in der Spitze so gut macht, sondern auch das individuelle Talent. Und davon gibt es in der Copik-Metzger-Truppe eine Menge. Die elfjährige Fine Ueckert beispielsweise, die nicht nur den Sprung in die Mittelrheinliga, sondern auch in die Mittelrheinauswahl geschafft hat. „Es wird nie gemeckert, wenn mal ein Fehler passiert. Es ist immer harmonisch, und die Trainer stellen immer das Positive in den Vordergrund. Das ist schon toll“, sagt die junge Fußballerin, die noch D-Jugend spielen könnte.
In Zülpich spielt sie mit ihrer ein Jahr älteren Schwester Enni zusammen – noch und zumindest zeitweise. Der Grund: Enni Ueckert ist von Bayer Leverkusen zum Probetraining eingeladen worden. Und Enni Ueckert hat ein Zweitspielrecht und kickt auch bei der JSG Erft 01 Euskirchen in der D-Junioren-Bezirksliga unter Trainer Wolfgang Prieß.
Die Schwestern schauen viel Fußball im Fernsehen und im Stadion
Der ist ziemlich begeistert von seiner Spielerin. „In kürzester Zeit hat sie sich an unser Tempo angepasst. Sie setzt sich hervorragend bei den Jungs durch. Sie spielt für ihr Alter sehr abgeklärt. Technisch ist sie eine Augenweide“, so Prieß: „Was ich an ihr schätze, ist, dass sie sehr diszipliniert mit dem Thema Fußball umgeht. Enni ist mit einer sehr guten Spielintelligenz ausgestattet und hat wirklich keine Probleme, sich bei den Jungs durchzusetzen.“
„Bei der JSG geht es körperlich mehr zur Sache als bei den Mädchen, und man hat auch nicht so viel Zeit, weil es alles ein bisschen schneller ist“, sagt Enni Ueckert: „Bei den Mädchen ist es derzeit eher ein Reinschnuppern, aber auch das macht mir schon richtig viel Spaß.“ Das große Vorbild der Zwölfjährigen: Alexandra Popp. Überhaupt drehe sich sehr viel um Fußball, berichtet Vater Gerrit Ueckert. So schauen die Schwestern auch viel Fußball im Fernsehen – vornehmlich Frauenbundesliga – oder im Stadion.
Auch Sophia Kesseler spielt nicht nur bei den Zülpicher Mädchen mit
Aber Enni Ueckert ist nicht die einzige junge Fußballerin, die bei Prieß für Furore sorgt und das Herz des Trainers im Eiltempo erobert hat. Sophia Kesseler spielt erst seit einem Jahr Fußball und ist aus Flamersheim zur JSG Erft gewechselt. „Auch bei ihr gilt: keine Probleme im Männerfußball. Sie spielt bei uns im Mittelfeld, ist ein Wirbelwind, sehr trickreich und wahnsinnig kreativ“, so der Coach: „Bei ihr muss man immer hinschauen, denn sonst verpasst man das eine oder andere fußballtechnische Highlight.“
Im spieltaktischem Bereich gebe er beiden eine glatte Eins, so Prieß: „Wir sind bei der JSG Erft auf jeden Fall sehr stolz, diese Mädels trainieren zu dürfen, und wir sind der Meinung, dass sie es sehr weit bringen können.“
C-Juniorinnen des TuS trainieren in zwei Gruppen
Zurück nach Zülpich: Dort gibt es nicht nur die sehr gute Leistungsspitze, der TuS legt auch Wert auf den Breitensport. So wird bei den C-Juniorinnen in zwei Gruppen trainiert: einmal auf Mittelrheinliga-Niveau mit dem älteren Jahrgang und einmal auf Kreisliganiveau, vornehmlich mit dem jüngeren Jahrgang. Aber der Durchfluss sei stetig und regelmäßig. Und nicht selten werde mindestens das Abschlussspiel gemeinsam bestritten.
Der TuS Zülpich hat sich im Kreis Euskirchen neben dem VfL Kommern wieder zu einer kleinen Talentschmiede im Mädchenfußball entwickelt. Laut Coach Copik trainieren sieben TuS-Mädchen derzeit auch beim Stützpunkt mit. „Sie sind allesamt unglaublich wissbegierig und mega motiviert. Das macht schon Spaß“, so der Zülpicher Trainer. Das spiegele sich auch in der Trainingsbeteiligung wider. Über die gesamte Saison seien meist mehr als 90 Prozent des Kaders beim Training dabei.
Gerrit Ueckert ist bei Töchtern Genießer und kein Trainer
Und wie schaut Vater Gerrit Ueckert die Spiele seiner Töchter? Als Vater oder dann doch eher als Trainer, der er nun mal auch noch ist – nämlich beim TSV Schönau. „Ich stehe gerne allein am Rand und genieße das einfach. Sowohl in Zülpich als auch bei der JSG haben sie tolle Trainer. Da brauchen sie mich nicht“, sagt er.
Zu Hause werde auch selten über das Spiel gesprochen – zumindest fange er nicht mit dem Thema an. „Die Mädels sollen ihre Erfahrungen sammeln“, sagt Ueckert, der bei seinen Beobachtungen dann einen Unterschied zwischen Jungs und Mädchen ausgemacht hat: „Zwar spielen die Jungs schneller, aber die Mädchen sind spielintelligenter. Sie beruhigen das Spiel schon mal, treten auf den Ball und kicken mit Kopf.“
Mädchen aus Kommern und Zülpich in den Bezirksligen der B- und C-Jugend
Auch weitere Mädchenvereine aus dem Kreis Euskirchen treten ab Samstag auf Verbandsebene an. In zwei unterschiedlichen B-Juniorinnen-Bezirksligen agieren der VfL Kommern, der am Samstag, 17.40 Uhr, beim Oberkasseler FV antritt, und der TuS Zülpich, der am Samstag, 16 Uhr, den TuS Herchen empfängt. Auch in der C-Juniorinnen-Bezirksliga tritt der VfL Kommern an. Er spielt am Sonntag, 11 Uhr, bei Blau-Weiß Hand.