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Kreisliga-KolumneSpannend, spannender, Aufstiegskampf in der Kreisliga B – Zülpich rotiert

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt einen Zweikampf an der Seitenlinie des Kreisliga-B-Spiels.

Während die Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim (dunkle Trikots) im Abstiegskampf stecken, muss Gegner Bürvenich-Schwerfen den Aufstieg nicht abhaken.

Der Aufstiegskampf in der Kreisliga B kann spannender kaum sein. Für Zülpich, Erftstadt und Nierfeld steht der FVM-Pokal vor der Tür.

Schnell ist im Fußball von einer Zweiklassengesellschaft die Rede. Gerade da, wenn es um finanzielle Dinge geht, wird der Begriff inflationär benutzt. In der Kreisliga B, Staffel 1, kann sportlich aber tatsächlich von einer Zweiteilung der Liga gesprochen werden. Ein Mittelfeld gibt es nämlich praktisch nicht.

Der Euskirchener TSC kann sich mit zehn Punkten nach neun Spielen, auf dem viertletzten Platz liegend eher nach oben anstatt nach unten orientieren. Auf den Tabellenzweiten, den Bliesheimer BC, hat der ETSC acht Punkte Rückstand. Auf den ersten Abstiegsplatz auch. Aktuell sind die Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim (3 Punkte), VfL Niederelvenich-Mülheim-Wichterich (2) und die Sportfreunde DHO (1) nicht konkurrenzfähig.

Kreisliga B: Aufstiegskampf könnte spannender nicht sein

Dafür könnte der Aufstiegskampf nicht spannender sein. Vernich hat sich als Tabellenführer zwar einen Fünf-Punkte-Vorsprung erarbeitet, dahinter trennen die sechs Teams Bliesheim (18), Blessem (18), Bessenich II (18), SG Rotbach/Strempt (17), SC Germania Erftstadt-Lechenich II (16) und SG Billig/Veytal (14) gerade einmal vier Zähler. Und selbst die SG Bürvenich/Schwerfen (13) und der SC Wißkirchen II (12) müssen den Aufstieg noch nicht abschreiben.

Wer aber denkt, dass das eine Ausnahmesituation ist, der täuscht sich. In der Staffel 2 ist das nicht großartig anders – zumindest im oberen Tabellendrittel. Tabellenführer Dollendorf-Ripsdorf (21), SV Nierfeld II (20), TuS DJK Dreiborn (18), SG Keldenich-Scheven (17) und der SSV Golbach (16) sind auch dicht beieinander. Und zwischen der SG Oleftal, derzeit auf dem ersten Abstiegsplatz, und dem Tabellensiebten, der SpVg Nöthen-Pesch-Harzheim, liegen auch nur drei Zähler.

TuS Zülpich will im FVM-Pokal gegen Deutz rotieren

An den Ligaalltag verschwenden drei Teams aus dem Fußballkreis Euskirchen gerade mal keine Gedanken. Es ist englische Woche, es ist Gruselzeit, es ist Zeit für die erste Runde im FVM-Pokal. „Wir schmeißen die Rotationsmaschine an“, sagt Zülpichs Trainer David Sasse vor dem FVM-Pokalspiel gegen den Landesligisten Deutz (Mi., 19 Uhr, Zülpich). „Es wird vielleicht auch die eine oder andere Überraschung geben, weil sich viele das Spiel verdient haben“, so der TuS-Coach.

Nach der Auswechslung des angeschlagenen Devin Nickisch bei der 1:2-Niederlage in der Meisterschaft bei Viktoria Arnoldsweiler verändert sich die TuS-Offensive zwangsläufig. Im Tor wird Robin Metternich stehen, der nach seiner jüngsten Degradierung Spielpraxis sammeln soll. „Robin trainiert sehr gut und nimmt das professionell, Julian Becker macht es aber eben auch sehr toll“, so der Coach. Abwehrspieler Lucas Carell dürfte hingegen spielen, weil er nach der Gelb-Roten Karte fürs kommende Meisterschaftsspiel gesperrt ist.

Mit Deutz kommt ein erfahrener Landesligist nach Zülpich, der in der Staffel 1 den achten Tabellenplatz belegt und jüngst Spitzenreiter Bornheim mit 0:1 unterlegen war. „Wir sind Aufsteiger, haben aber den Heimvorteil. Ich glaube, dass es ein Duell auf Augenhöhe werden wird“, so Sasse.

Für die meisten Spieler des SV Nierfeld ist der FVM-Pokal Neuland

Der SV Nierfeld bewies am Wochenende im Derby gegen Bessenich große Moral und holte nach einem 0:3-Rückstand noch einen Punkt. Am Ende hieß es 4:4. Nun ist der Bezirksligist im Pokal beim FSV Neunkirchen-Seelscheid (20 Uhr) gefordert.

„Das wird ein echter Ausflug für die Jungs werden. 80, 90 Prozent meiner Mannschaft haben noch nie Mittelrheinpokal gespielt“, sagt Nierfelds Trainer Dirk Scheer: „Wir treffen auf einen Landesligisten, der aufgrund seiner Tabellensituation vielleicht auch nicht das allergrößte Selbstvertrauen hat.“

Niklas Maubach ist beim Bezirksligisten aus der Eifel angekommen

Der FSV belegt in der Landesliga, in der auch Deutz spielt, den vorletzten Platz. „Vielleicht können wir das Spiel deshalb ein bisschen offener gestalten. Für uns ist und bleibt es aber ein Bonusspiel, weil die Meisterschaft Priorität hat“, so Scheer.

Im Tor dürfte Niklas Maubach stehen, der vor der Saison von der SG Voreifel nach Nierfeld gewechselt ist und für die B-Junioren-Bundesliga-Mannschaft des Euskirchener TSC auflief. „Niklas passt wie die Faust aufs Auge zu uns. Er hat sich super integriert und ein unglaubliches Potenzial“, lobt Ex-Torhüter Scheer den SV-Schlussmann: „Ich weiß jetzt schon, dass ich ihn für die nächsten Jahre bei uns behalten möchte.“

Der Landesligist SC Germania Erftstadt-Lechenich ist als Sieger des kleinen Finales ebenfalls im FVM-Pokal dabei. Die Mannschaft von Trainer Karsten Kochems ist bei TuS BW Königsdorf (19.30 Uhr) zu Gast. Bei den Blau-Weißen ist Erftstadt aber krasser Außenseiter. Die Kochems-Schützlinge belegen den letzten Platz in der Landesliga, Königsdorf ist Tabellenvierter in der Mittelrheinliga.