KlimaschutzUnerwartet viele Teilnehmer bei „Fridays for Future“-Demo in Euskirchen
Euskirchen – 80 Teilnehmer hatten die „Fridays for Future“-Aktivisten (FFF) der Grünen Jugend für ihre Demonstration am Freitag erwartet – eine Zahl, die nach ihren Angaben sogar übertroffen wurde. Mitorganisatorin Mona Noé sagte im Nachgang, die Verantwortlichen hätten 120 Teilnehmende gezählt, die Euskirchener Polizei gab knapp 100 Demonstranten an.
Wie üblich hatten sich vor allem junge Menschen in der Euskirchener Bahnhofstraße eingefunden. Unterstützt wurden die Klima-Aktivisten von Eltern, Vertretern der lokalen Politik und den „Omas gegen Rechts“.
Jetzt erst recht
Los ging es um 14 Uhr. Nach Reden der Organisatoren Thomas Wiskirchen, Luca Spychalski und Paula Lück setzte sich der Zug gegen 14.45 Uhr in Bewegung. Durch die Fußgängerzone ging es zur Kessenicher Straße und weiter in Richtung Kreishaus. Noé beschrieb die Stimmung als „wie erwartet gut“. Nicht nur trotz, sondern gerade wegen der steigenden Energiepreise sei Klimaschutz nach wie vor ein Thema, das die Menschen um- und antreibe. „Für uns bedeuten sowohl die Energiekrise als auch der Krieg in der Ukraine: Jetzt erst recht!“, sagte sie vor Ort im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Für Klimaschutz ist es nie zu spät“, sagte auch Wiskirchen, Gründungsmitglied der Fridays-for-Future-Bewegung im Kreis Euskirchen. Auch wenn nun viele junge Erwachsene federführend agiert hätten, solle das keinesfalls so bleiben. Auch die Parteigrenzen sollen verschwinden, wenn es nach den Organisatoren geht. „Unsere Ziele und Forderungen betreffen alle Generationen und alle Menschen – ob politisch engagiert oder nicht“, so Wiskirchen. Selbstredend gehe es bei den Freitagsdemos nicht nur darum, Präsenz für den Klimaschutz zu zeigen, sondern auch um inhaltliche Forderungen.
Kommunen hinken hinterher
Seit 2012 gibt es ein Klimaschutzkonzept mit konkreten Maßnahmen für den Kreis Euskirchen. Die Umsetzung des Konzeptes obliegt jedoch in vielen Bereichen den Kommunen. „Leider hinken viele Kommunen den CO2 -Reduktionszielen der Bundesregierung bis 2035 noch meilenweit hinterher. Wir fordern die Kommunen auf, das Klimaschutzkonzept schnellstmöglich umzusetzen und den Klimaschutz konsequenter als bisher voranzutreiben“, heißt es seitens der FFF-Bewegung.
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Zudem fordert sie von den Kommunen, stärker als bisher Fördermittel des Bundes und des Landes NRW für Klimaschutzmaßnahmen zu nutzen. Für Neubaugebiete gibt es aus Sicht der Fridays-for-Future-Bewegung ebenfalls klare Ziele. So soll dort jeder Häuslebauer eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach installieren: „Das muss zur Pflicht werden. Solardächer können den CO2 -Verbrauch in den Kommunen deutlich reduzieren.“
Auch die Abstandsregeln für Windkrafträder sowie die ÖPNV-Preise in der Region kritisieren die FFF-Aktivisten. Sie regen zudem an, die Energieberatung im Kreis auszubauen.