Kreis Euskirchen – Von Greta in die Welt und nun in den Kreis Euskirchen: Vor vier Jahren streikte die damals 15-jährige Schwedin Greta Thunberg erstmals fürs Klima. Anschließend gingen weltweit Menschen dafür auf die Straße. Es entstand die Fridays-for-Future-Bewegung. Und nun kommt sie im Kreis Euskirchen an. Ist das nicht mindestens drei Jahre zu spät? „Nein!“, sagt Thomas Wiskirchen: „Für Klimaschutz ist es nie zu spät. Und zudem hat es in verschiedenen Städten und Gemeinden im Kreis ja bereits einzelne Gruppen gegeben. Wir wollen das bisherige Engagement in einer kreisweiten Gruppe bündeln und alle Orte einbeziehen.“
Auftaktsveranstaltung am 23. August geplant
Der Schweinheimer hat mit seinen Mitstreitern von der Grünen Jugend das Heft in die Hand genommen und eine Fridays-for-Future-Gruppe Kreis Euskirchen gegründet. Und gleich für Dienstag, 23. August, zu einem Plenum, einer Art Auftaktveranstaltung, geladen. Für die muss der Ort aber noch gefunden werden.
Fest steht: Gestreikt werden soll dann nicht. Stattdessen diskutiert, geplant, aufgeschrieben. „Wir werden unsere Positionen formulieren, damit sie einen regionalen Bezug auf unseren Kreis haben. Das Ganze soll selbstverständlich über alle politischen Grenzen verlaufen“, sagt der 25-Jährige. Doch das sei nicht das einzige Ziel für diesen Tag. Zudem sollen auch die Planungen für den großen Klimastreik vorangetrieben werden. Der ist für Freitag, 23. September, geplant. Wo? Das sei noch ein Geheimnis, so Wiskirchen.
Klimastreik im September soll um 14 Uhr starten
Ein wenig verrät er aber doch: „Stand heute planen wir den Streik für 14 Uhr, damit niemand schwänzen muss und auch berufstätige Menschen dazukommen können.“ Weiteres Fehlen möchte man nach den Schulschließungen während der Corona-Pandemie verhindern.
Fridays for Future sei schon länger keine reine Schülerbewegung mehr. Es werde immer Menschen geben, die meinen, „streiken und demonstrieren bringt nichts. Wir sehen das natürlich anders, sonst würden wir den Klimastreik ja nicht auch im Kreis organisieren wollen“, so Wiskirchen: „Seit Fridays for Future begonnen hat, hat sich das Bewusstsein für den Klimanotstand, in dem wir uns befinden, erhöht. Wir können aus der Erfahrung der vergangenen Jahre sagen, dass die Streiks definitiv schon sehr viel gebracht haben und es sich lohnt weiter für den Klimaschutz auf die Straße zu gehen.“
Idee für Gruppengründung gibt es schon länger
Die Idee, eine Gruppe zu gründen, habe es seit Längerem gegeben. Corona und die Flut hätten die Umsetzung aber immer wieder verschoben. Die Hochwasserkatastrophe habe den Menschen „auf furchtbare Weise vor Augen geführt, dass Klimaschutz unheimlich wichtig ist“, sagt der 25-Jährige. Um möglichst viele Menschen für den Kampf gegen den Klimawandel zu gewinnen, hat die Gruppe eine eigene WhatsApp-Gruppe gegründet. Zudem sind die Jugendlichen auf Instagram aktiv, und sie haben eine eigene E-Mail-Adresse freigeschaltet.
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In der WhatsApp-Gruppe soll beispielsweise über Planungen und Treffen informiert werden. Wiskirchen: „Wir wollen die Menschen begeistern, dass man nicht bis nach Köln, Bonn oder Aachen fahren muss, wenn man streiken möchte und sich für den Klimaschutz starkmachen will.
Die Hoffnung ist, jungen Menschen, aber natürlich auch allen nicht mehr jungen, eine Perspektive vor Ort zu bieten, sich zu vernetzen und gemeinsam für den Klimaschutz zu kämpfen und sich direkt an die Politik zu Hause zu wenden.“