KommentarFlutbetroffene brauchen professionelle Hilfe ohne Wartezeit
Nach der Flutkatastrophe leiden viele Menschen im Kreis Euskirchen an psychischen Problemen.
Copyright: Manfred Görgen
Die Holztafeln, die die durch die Flut zerstörten Fensterscheiben ersetzen, gibt es für die Seele nicht. Mit Flicken ist es da nicht getan. Für die Spuren, die sich in die Menschen gebrannt haben, muss es professionelle Hilfe geben – ohne Wartezeit.
Keine gut gemeinten Ratschläge, die wirkungslos bleiben. Hier hilft keine Me-Time – also die Zeit, die man sich für sich selbst nimmt. Auch ein schöner Begriff, der immer wieder fällt: Quality-Time. Den Moment qualitativ, am besten hochwertig zu genießen. Auch das fällt in einer Region, die von Flut und Pandemie gebeutelt sind, sehr schwer.
Das Leid der Hochwasserkatastrophe ist allgegenwärtig. Die Augen schließen und sich kurz an einen anderen, einen schönen Ort träumen – das muss einfach sein. Die Augen verschließen – erst recht vor den seelischen Schäden, die auf den ersten Blick nicht ins Auge fallen – das darf man definitiv nicht.
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In dieser Region ist es auch unerheblich, ob es nun ein Mini-Traumazentrum ist oder ein Traumazentrum. Wichtig ist, dass es Hilfsangebote gibt. Und auf die man nicht so lange warten muss wie auf den Bewilligungsbescheid zum Wiederaufbau. Die Holztafeln in den Fenstern können irgendwann ersetzt werden. Die Seele muss sofort und sorgsam repariert werden.