Heimbacher StadtvertretungVogtplatz wird nicht mit Gebäude bebaut
Heimbach – Ein Parkhaus, Wohnungen, betreutes Wohnen – über die Möglichkeiten, wie der Vogtplatz im Rahmen der Stadtentwicklung aufgewertet werden könnte, wird in Heimbach seit Jahren diskutiert. Nun ist klar: Der Platz wird vorerst gar nicht bebaut. Das beschloss die Stadtvertretung in ihrer Sitzung vergangene Woche. Die Mehrheit der Mitglieder folgte damit einem Antrag der CDU. Die hatte gefordert: „Eine Bebauung des Vogtplatzes mit einem Gebäude soll nicht erfolgen“.
Petition mit 200 Unterschriften gegen Projekt
Dabei gab es bislang weder konkrete Pläne für einen Bau, noch einen Investor, der diesen finanziert hätte. Was es allerdings gab und noch gibt, ist ein großes Schild auf dem Vogtplatz. Dies zeigt den Entwurf von Stadtplaner Heinz Jahnen Pflüger, wie eine mögliche Bebauung des Platzes aussehen könnte. Und dieses Schild war am Ende der Auslöser für den Antrag der CDU, die mit zehn Mitgliedern die stärkste Fraktion in der Stadtvertretung stellt. „Wir haben vielleicht alle zusammen den Fehler gemacht, die Anwohner nicht mehr einzubinden“, erklärte Heinz Breuer das Ansinnen seiner Partei. Denn nachdem das Schild am Vogtplatz montiert war, regte sich bei den Anwohnern Protest.
Sie starteten eine Petition gegen das Projekt. Mehr als 200 Unterschriften kamen zusammen, Grund genug für die CDU dem Projekt mit einem offiziellen Antrag Einhalt zu gebieten. Seine Partei wolle vor allem eine Bebauung in dieser Form verhindern, erklärte Breuer. Doch in ihrem Antrag formulierte die Partei das deutlich drastischer und löste damit eine ordentliche Debatte unter den Mitgliedern der Stadtvertretung aus. „Wir sollten diesen rigorosen Beschluss nicht treffen“, sagte Bürgermeister Peter Cremer. Dabei gehe es ihm nicht um das konkrete Projekt. Dies sei ja eben bislang nur eine Skizze und ein Investor auf weiter Flur nicht zu sehen. Der Bürgermeister warnte vielmehr davor, sich dem Druck einer kleinen Gruppe aus der Bevölkerung zu beugen.
Denn im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts der Stadt Heimbach stünden in Zukunft noch mehr Maßnahmen an, die sicher nicht jedem Bewohner passten. Wenn die Stadtvertretung nun bei diesem kleinem Protest gleich klein beigebe, könne das immer wieder passieren. Und, so befürchtete Cremer, potenzielle Investoren abschrecken. „Ich habe da sehr große Bedenken, ja Angst.“ Anstatt dem Antrag zu folgen und eine Bebauung des Platzes mit einem Gebäude ganz auszuschließen, schlug er vor, das Thema auf der Agenda zu halten. Und sobald ein Investor gefunden sei und es konkrete Planungen gebe, die Anwohner darin mit einzubeziehen und gemeinsam eine Lösung zu finden. „Wir können über alles reden, aber nicht über einen solchen Antrag, der alles vom Tisch wischt“, so Cremer.
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SPD, Grüne und FDP kritisierten vor allem den Zeitpunkt des Antrages. „Wir haben uns seit 2017 elf Mal in irgendwelchen Ausschüssen mit dem Thema befasst“, erklärte Matthias Dürbaum von der SPD. Der Vorschlag, der nun auf dem Schild abgebildet sei, sei bereits im Januar 2018 besprochen worden. Auch die CDU habe an diesen Sitzungen teilgenommen, sich aber nie dagegen geäußert. Die SPD wolle das Projekt nicht immer weiter aufschieben und sei daher gegen den Antrag. Deutlicher wurden die Grünen. „Wenn wir diesen Antrag annehmen, manifestieren wir die Hässlichkeit im Ortszentrum“, sagte Thomas Wagenbach.
Die UWV ärgerte sich, dass die CDU sich nicht im Vorhinein an sie gewandt habe, so dass sich beide Parteien politisch hätten einig werden können. Am Ende stimmten die Mitglieder in geheimer Abstimmung mit elf zu sieben Stimmen für den Antrag.