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Grundschul-DebatteEntscheidung über Reifferscheid weiter offen

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GS Reifferscheid

Die Sanierung der Grundschule Reifferscheid wird deutlich teurer als ursprünglich kalkuliert.

Hellenthal-Reifferscheid – Soll die Reifferscheider Grundschule saniert werden? Oder abgerissen und an gleicher oder anderer Stelle neu gebaut werden? Das sind die Optionen, die die Hellenthaler Politiker abwägen müssen.

Die Verwaltung hatte sie informiert, dass die Sanierung in Reifferscheid teurer wird. Bisher waren die Kosten auf rund zwei Millionen Euro geschätzt worden. Doch durch den Anstieg der Baukosten und weitere Schäden an Dach und Heizungssystem werde sich der Betrag verdoppeln.

Sanierung könnte einige Mängel nicht beheben

Da nach der Sanierung das Gebäude immer noch eine unzureichende Raumaufteilung und mangelnde Barrierefreiheit aufweisen wird, hatte die Verwaltung vorgeschlagen, einen Neubau in Erwägung zu ziehen. Rund zehn Millionen Euro seien nach einer ersten Schätzung notwendig. Eine genauere Kostenermittlung sei nur über eine Entwurfsplanung möglich – die schon eine Million Euro kostet.

„Wir hatten einen Bürgerentscheid, bei dem mit einem Votum von 63 Prozent für einen Fortbestand der beiden Standorte ausgesprochen haben“, eröffnete René Strotkötter (CDU) die Diskussion. Daran fühle seine Fraktion sich weiter gebunden. Für die Schätzung der Sanierungskosten habe der Architekt rund 120000 Euro bekommen. Eine Aktualisierung dieser Daten würde geschätzt einen fünfstelligen Betrag kosten.

Debatte der Hellenthaler Politiker

„Ich bin der Meinung, der Bau ist nicht zu sanieren“, widersprach Heinz-Bert Weimbs (SPD). Die CDU brauche wohl ein Papier, um das Gesicht nicht zu verlieren. Einen derartigen Antrag werde die SPD allerdings mitgehen, alles andere nicht.

Frank Westerburg (UWV) wies auf den Unterschied zwischen einer bedarfsgerechten Sanierung, wie von der CDU anvisiert, und einer Kernsanierung hin, die seiner Ansicht nach erforderlich sei. Doch die UWV wolle einen Neubau. Hellenthal werde nach der Sanierung eine gute Schule sein – in Reifferscheid sei das nicht zu schaffen.

Gutachten wird nun überarbeitet

„Wir stecken dann Millionen in ein Gebäude, das nicht geeignet ist“, sagte Günter Echtle (Grüne). Im Entscheid hätten sich die Bürger für eine bedarfsgerechte Sanierung entschieden, argumentierte Strotkötter und erntete sofort Widerspruch von Peter Rauw (FDP), der daran erinnerte, dass sich der Bürgerentscheid nur auf den Standort bezogen habe. In der inhaltlichen Begründung sei die bedarfsgerechte Sanierung zu finden gewesen, beharrte Strotkötter. Und: „Wir wollen einfach wissen, was kommt noch dazu, und was würde das kosten.“

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Nach längerer Diskussion einigte sich der Ausschuss mit den Stimmen von CDU und Bürgermeister Westerburg darauf, das Gutachten zu den Sanierungskosten in Reifferscheid überarbeiten zu lassen. Dagegen waren Grüne und UWV, die SPD enthielt sich. Neben den Berechnungen des Architekten sollten auch Statiker und Brandschutzsachverständige ihre Einschätzung abgeben.