Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Doch was würden die Pferde selbst wählen? Es spricht einiges dafür, dass Oberreifferscheid in die engere Wahl kommen würde.

Die Pferde der erfahrenen Züchterin Franziska Weyer können dieses Glück genießen. Ihr Wissen über die Tiere gibt Weyer nun in dem Ratgeber „111 Dinge über Pferde, die man wissen muss“ weiter. Als Co-Autorin konnte sie die Pferde-Physiotherapeutin Katrin Obst für das Projekt gewinnen.

Hellenthal-Oberreifferscheid: Züchterin teilt Wissen zu Pferden

An Stall und Wohnhaus grenzen die Weiden, auf denen die Weyerschen Pferde grasen, laufen und toben können. 20 Jahre hat sie „Pura Raza Espagnol“ gezüchtet. Diese Rasse mag so nicht jedem etwas sagen, da sie hierzulande eher als „Andalusier“ bekannt ist.

Vor zwei Jahren hat sie die Zucht aufgegeben, als eine Zuchtstute starb. Doch vier Pferde tummeln sich immer noch auf den Weiden mit der traumhaften Fernsicht. Das Reiten hat sie ab dem sechsten Lebensjahr gelernt, in einer Zeit, als es in den Reitställen nicht immer lustig zuging.

Franziska Weyer und Katrin Obst sprechen vielfältige Themen an

„Das Buch bietet kleine Geschichten über Themen, die man kennen muss, die aber oft in Vergessenheit geraten sind“, sagt Weyer über die Auswahl. Da geht es um Rassen, Barockpferde, aber auch um die Fütterung, die Anatomie oder die Haltung von alten Tieren.

Ein vielseitiger Überblick über die Facetten, die das Thema Pferd bietet, ist den beiden Pferdekennerinnen gelungen. Wer das Buch durchstöbert, wird auch als erfahrener Pferdemensch immer wieder auf Dinge stoßen, die neu und manchmal auch kurios sind.

Autorinnen stellen verschiedene Reitsportarten vor

„Wir wollten auf unterhaltsame Weise Türöffner in Themen bieten, die wichtig, spannend und interessant sind“, sagt sie. So werden in Kurzform diverse Reitsportarten vorgestellt, die selten im Fokus stehen wie Wanderreiten, die Mounted Games, Polo, die Arbeit mit Rindern und nicht zuletzt das frisch als „Hobby Horsing“ institutionalisierte Steckenpferdreiten.

Dass der Sport immer wieder negative Schlagzeilen macht, sieht sie kritisch: Oft gehe es in den Reitsportarten zu weit, das Wohl der Pferde werde nicht beachtet: „Bei den Dachverbänden liegt viel im Argen.“

Es wird viel Grundwissen vermittelt

Auch an Jugendliche richtet sich das Buch. Viel Grundwissen wird vermittelt: Was wird zum Putzen benötigt, was braucht man, wenn man ein Pferd reiten will? Und so gibt sie auch Tipps für die, die mit dem Erwerb eines Pferdes liebäugeln, und verrät, was sich hinter Ankaufsuntersuchungen und Equidenpass verbirgt.

Denn vieles, was früher als selbstverständlich den Reitschülern vermittelt wurde, ist heute vergessen. „Wer kann denn heute noch eine Trense richtig zusammenbauen?“ Was sie früher im Reitunterricht gelernt habe, werde heute kaum vermittelt. „Zum Beispiel, dass die Haut das größte Sinnesorgan ist“, sagt sie. Ein Pferd einzudecken, nur weil es schick aussehe, tue dem Tier nicht unbedingt gut. „Es geht darum, das Tier gesund zu erhalten“, sagt sie.

Buchvorstellung von Franziska Weyer in Kall

Ob Bodenarbeit oder Qualzuchten, Heu oder Sonnenbrand, Damensattel oder die Bedeutung der farbigen Schleifen, die in die Schweife gebunden werden – abwechslungsreich und vielfältig kommt das informative Buch daher.

Neues Buch

Franziska Weyer gibt 111 Tipps für Hundebesitzer

Von

Stephan Everling

Merken

„111 Dinge über Pferde, die man wissen muss“ ist unter der ISBN 978-3-7408-1864-7 im Emons-Verlag, Köln, erschienen und kostet 18 Euro.

Wer mit der Autorin ins Gespräch kommen will, hat am Freitag, 8. November, 10 Uhr, die Gelegenheit dazu. Dann findet in der Buchhandlung Pavlik in Kall, Bahnhofstraße 7, im Rahmen der WUB, der „Woche der unabhängigen Buchhandlungen“, eine Signierstunde mit Franziska Weyer statt.