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Ehe-JubiläumGoldhochzeit in Losheim: Eine Liebe, die eine Staatsgrenze überwand

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Helene und Klaus Berends sitzen vor einem Fenster, er hat seinen Arm um sie gelegt.

Das Fest der Goldhochzeit feiern in dieser Woche Helene und Klaus Berends aus Losheim.

Als sie sich kennenlernten, gab es noch Zöllner an der deutsch-belgischen Grenze – „eine Katastrophe“, so das Goldhochzeitspaar aus Hellenthal.

Über die damals noch streng bewachte Grenze zwischen Deutschland und Belgien hinweg lernten sich Helene und Klaus Berends kennen. Während er in Losheim aufwuchs, stammt sie aus Wirtzfeld bei Büllingen. Eine denkwürdige Zeit, wie sie berichten. „Das war eine Katastrophe, man musste alles verzollen“, erinnert sie sich.

So habe ihr Mann bei dem Eisenverarbeitungsbetrieb Stako in Merlscheid gearbeitet, gerade einmal anderthalb Kilometer von Losheim entfernt. Doch immer wieder wurde er auf seinem Arbeitsweg, den er mit dem Fahrrad zurücklegte, von den Zöllnern kontrolliert. „Einmal wollten sie wissen, was in seiner Thermoskanne drin war, und als er sagte ‚Kaffee‘, da waren die wie verrückt“, erzählt Helene Berends.

Goldhochzeitspaar fühlte sich während Corona-Pandemie an frühere Zeiten an der Grenze erinnert

Je nach Zöllner sei es schwierig gewesen. So habe sie einmal in dem Geschäft in Losheim Kaffee gekauft, doch ein strenger Grenzer bestand darauf, dass sie ihn verzollte. Helene allerdings ließ sich darauf nicht ein und brachte den Kaffee zurück ins Geschäft. Um noch am selben Tag, wenige Stunden später, als ein anderer Zöllner Dienst schob, noch einmal mit dem Kaffee unbehelligt die Grenze zu überqueren.

Querfeldein zu gehen sei nicht gut gewesen, denn die Grenzer hatten ihre Stellen, von denen sie mit dem Fernglas die Gegend überwachten, wer über die Feldwege unterwegs war. „Da waren die auch wieder in den Corona-Zeiten unterwegs, als die Grenzen zu waren“, erzählt sie.

Mit sechs Geschwistern wuchs Klaus Berends in Losheim auf. Hier gab es eine Landwirtschaft mit fünf Kühen und auch Pferden zum Holzrücken. Fünf Kinder, alles Mädchen, waren es dagegen im Elternhaus seiner zukünftigen Frau Helene. Auf der Kirmes in Wirtzfeld lernten sie sich kennen und gingen noch einige Jahre miteinander, bevor sie am 19. April 1974 vor den Standesbeamten traten.

Klaus Berends arbeitete bei Stako, Himmermann und Mannesmann

Neben seiner Arbeit auf dem heimischen Bauernhof ging Klaus Berends auch immer auswärts arbeiten. Nach seiner Zeit bei Stako wechselte er zum Kunststoffverarbeiter Himmermann, bevor er zu Mannesmann ging. Schließlich trat er eine Stelle beim Bauhof der Gemeinde Hellenthal an. Seine Frau Helene war bis zur Heirat bei Hirsch in Dreiborn tätig und anschließend bei der Firma Dung in Hallschlag. 2010 wurde die Landwirtschaft aufgegeben, die sie bis dahin noch betrieben hatten.

Vier Kinder bekam das Paar, „alles Mädchen“, wie Helene augenzwinkernd berichtet. Mittlerweile gebe es auch sechs Enkel. Während sie gern Handarbeiten macht und im Kegelverein aktiv ist, engagierte er sich viele Jahre in der Feuerwehr. Dazu waren beide im Wanderverein.