Mit ihren vier Kindern, fünf Enkeln und sieben Urenkeln feiern Ingeborg und Wilhelm Hermes aus Hellenthal-Oberschömbach diamantene Hochzeit.
Immer noch frische LiebeIngeborg und Wilhelm Hermes aus Hellenthal feiern diamantene Hochzeit

Ein blühendes Bäumchen als Zeichen der immer noch frischen Liebe war das Geschenk zur Diamanthochzeit von Ingeborg und Wilhelm Hermes.
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Wenn Ingeborg und Wilhelm Hermes aus ihrem langen gemeinsamen Leben erzählen, dann klingt auch viel von der Zeit in der Eifel vor 60 Jahren mit. Denn das Ehepaar konnte in diesen Tagen seine diamantene Hochzeit feiern. Gelegenheit genug, auf die Anfänge zu blicken.
Kennengelernt haben sich die beiden im Jahr 1960 auf der Kirmes in Wolfert. Wilhelm Hermes lebte in Oberschömbach in seinem Geburtshaus, wo er mit seiner Mutter eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft mit drei Kühen betrieb. Der Vater war früh verstorben. Dann wurde er bei Stocko in Hellenthal als Betriebsschlosser ausgebildet – offensichtlich eine beiderseits zufriedenstellende Geschäftsbeziehung, denn Hermes blieb der Firma sein gesamtes Berufsleben treu, 43 Jahre und acht Monate. Die in Winterberg geborene Ingeborg Hermes wohnte zu der Zeit mit ihrer Familie in Zehnstelle.
Richtig gefunkt hat es bei einer Begegnung auf der Kirmes
Flüchtig gesehen hätten sie sich schon vorher, erinnert sich Ingeborg Hermes, doch richtig gefunkt habe es, als sie sich auf der Kirmes begegneten. Aus der damals 16-Jährigen und dem 20-Jährigen wurde ein Paar. Eine Hochzeit stand allerdings zu der Zeit noch nicht auf dem Plan, dazu bedurfte es noch etwas mehr. Bis dahin sahen sie sich an den Wochenenden in Zehnstelle. Ingeborg wurde als Verkäuferin im Lebensmittelgeschäft Simmler in Reifferscheid ausgebildet. Anschließend trat sie eine Stelle im Hotel Reichenstein bei Kalterherberg an, wo sie die nächsten zweieinhalb Jahre blieb.
Eine gute Zeit, wie beide betonen, denn sie habe bei der Familie Engels, die den Betrieb in dem ehemaligen Kloster führte, regelrecht Familienanschluss gehabt. An den Wochenenden habe er seine Zukünftige regelmäßig dort abgeholt. Am Samstagabend sei er gekommen, da sie den Sonntag frei gehabt habe. „Der alte Chef hat dann immer zu mir gesagt: Setz dich. Dann habe ich etwas zu essen bekommen und mit ihm ein Bierchen getrunken“, erinnert sich Wilhelm Hermes.
Bei den Fahrten im Eifeler Winter war immer eine Schaufel im Auto
Doch irgendwann wurden die Fahrten zu mühsam. Denn in den harten Eifelwintern gerieten die Touren nach Kalterherberg auch schon mal zum Abenteuer. „Ich hatte dann immer eine Schaufel im Auto“, berichtet er. So gab es dann keine Diskussion mehr: „Wir hatten so lange herumpoussiert, wir waren uns einig, wir heiraten“, erzählt er.
Zusammen zogen sie in sein Elternhaus nach Oberschömbach. Drei Söhne und eine Tochter stellten sich in den nächsten Jahren ein. In den ersten Jahren wurde auch die Landwirtschaft noch weiterbetrieben, bis 1989, als die Söhne aus dem Haus gingen, erinnert sich das Paar. Im Winter sei sie als Saisonarbeiterin bei der Firma Schultheiß am Bahnhof in Blumenthal tätig gewesen, wo Rebengarn produziert wurde. Später sei sie, wie ihr Mann, bei Stocko in der Früh- und Spätschicht tätig gewesen, auch in Heimarbeit.
Sie sang im Kirchenchor, er war als Feuerwehrmann aktiv
Während Ingeborg Hermes im Kirchenchor in Wolfert und dann auch in Kreuzberg sang, war Wilhelm Hermes rund 20 Jahre Feuerwehrmann in der Löschgruppe Kreuzberg, die heute eine Einheit mit den Kollegen aus Hecken bildet.
Auch in der Wahl ihres Urlaubsortes beweist das Ehepaar Hermes große Treue. „In diesem Jahr fahren wir zum 27. Mal ins Zillertal, immer in das gleiche Quartier. Da sind wir zu Hause“, sagt er. Die Region haben sie kennengelernt, als ihre Kinder ihnen zur Silberhochzeit eine Tour ins Kleinwalsertal geschenkt hatten. „Früher sind wir viel gewandert, haben große Touren gemacht und sind auf die Almen hoch“, berichtet Wilhelm Hermes. Auch in Bayern und an der Ostsee seien sie gewesen.
Fünf Enkel und sieben Urenkel haben sich zu dem Kindersegen im Laufe der Jahrzehnte eingestellt. Mit ihnen werde die Diamanthochzeit im Juli groß gefeiert, wenn sich die kirchliche Hochzeit zum 60. Mal jährt, kündigt das Paar an.