Das Schleidener Jagdhornbläserkorps feierte zum Jubiläum nach 20 Jahren Pause wieder einen Jägerball in Hellenthal.
Jägerball zum JubiläumIn Hellenthal standen 80 Jagdhornisten gemeinsam auf der Bühne
Manchmal macht's die Masse: Sechs Jagdhornkorps hatten sich auf und vor der Bühne der Grenzlandhalle zusammengefunden, um gemeinsam zu musizieren. Und ihre Fanfare zeigte Wirkung: Rund 400 Gäste folgten dem Ruf zum „Sammeln der Jäger“, das die Bläser mit ihren Pless-, Parforce- und Jagdhörnern intonierten. „Das ist ein Sound!“, schwärmte Hermann-Josef Kesternich, der das Zusammenspiel der rund 80 Jagdhornisten dirigierte, mit dem die Jubiläumsveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen des Jagdhornbläserkorps Schleiden eröffnet wurde.
„Das ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass bei uns wieder ein Jägerball veranstaltet wird“, sagte Kesternich, musikalischer Leiter nicht nur des Jagdhornbläserkorps, sondern auch des Musikvereins Reifferscheid, der zur Begrüßung der Gäste gespielt hatte. Damals sei der 40. Geburtstag des Korps der Anlass zu dem Ball gewesen.
Viele musikalische Gäste fanden den Weg in die Eifel
„In den letzten Jahren haben wir eine erfreuliche Entwicklung erlebt“, sagte Dirk Hoffmann, Vorsitzender des Schleidener Korps. Viele neue Mitglieder hätten sich angeschlossen. Das Bläserkorps sei mehr als eine musikalische Vereinigung. Es sei Teil einer lebendigen Tradition, die das jagdliche Brauchtum in all seinen Facetten widerspiegele. Auch Landrat Markus Ramers dankte in einem Grußwort dem Jagdhornbläserkorps Schleiden für seinen Einsatz, die Tradition aufrechtzuerhalten.
Eine Vielzahl von musikalischen Freunden hatten sich die Schleidener zu ihrem Jubiläum eingeladen. Aus dem Saarland war das Bläserkorps Diana Alstal-Blies um Hornmeister Wilhelm Müller angereist. Aus Brühl hatten sich die Kollegen des Bläserkorps Falkenlust unter der musikalischen Leitung von Franz-Josef Knipshagen auf den Weg in die Eifel gemacht.
Gleich zweimal trat das Bläserkorps Mechernich-Zülpich auf, verstärkt von den Freunden aus Weilerswist. Denn neben dem Korps mit den auf B gestimmten Instrumenten verfügen die Mechernicher auch über ein Korps, das mit auf Es gestimmten Hörner spielt. Beide Korps werden von Norbert Nitsche geleitet.
Das Finale übernahm das gastgebende Korps aus dem Altkreis Schleiden mit dem Musikverein Reifferscheid zusammen. Sie spielten nicht nur den Kölner und den Tiroler Jägermarsch, sondern forderten das Publikum bei dem Stück „Hussa Horrido“ zum Mitsingen auf.
Das Jagdhornbläserkorps Schleiden
1964 wurde das Jagdhornbläserkorps Schleiden von Graf Beissel in Schmidtheim gegründet. Damals habe er mit seinen Förstern und den Waldarbeitern gemeinsam erst das Jagdhorn spielen erlernt und anschließend auf Jagden geblasen.
29 Mitglieder hat das Jagdhornbläserkorps derzeit. Sein Domizil ist „Haus Schönblick“ in Dahlem, das ehemalige Schützenheim, in das mittlerweile die Kreisjägerschaft eingezogen ist. Alle 14 Tage wird unter der Leitung von Hermann-Josef Kesternich geprobt.
Die nächsten Auftritte finden am 27. Oktober in Wollersheim und am Sonntag, 3. November, bei der Hubertusmesse in Steinfeld sowie auf dem Weihnachtsmarkt in Reifferscheid statt. „Dann haben wir auch einen Stand, an dem wir Wildwürstchen verkaufen“, so Ina Lembach, zweite Vorsitzende des Korps.
Die Literatur für Jagdhorn sei begrenzt, so Kesternich. Eigentlich beschränkt sich der Tonumfang auf die fünf Naturtöne. Bei den Schleidenern sind auch Instrumente mit Ventilen im Einsatz, die die tonalen Möglichkeiten erweitern. „Wir führen Blasmusik und Jagdhörner zusammen“, so Lembach.