Pläne der AmpelSo soll das Thema Hochwasserschutz in Kall beschleunigt werden
Kall – Die Ampelkoalition in Kall drückt beim Thema Hochwasserschutz aufs Tempo und setzt so auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser unter Druck. Der Entwicklungsausschuss hat jetzt auf Antrag der Ampel beschlossen, dass ein Büro ein Hochwasser- und Starkregenschutzkonzept für alle Ortsteile der Gemeinde Kall erstellen soll, das mit den Nachbarkommunen abgestimmt wird und auch die Höhenlagen berücksichtigt.
Gespräche mit Betroffenen
Für die von der Flut besonders betroffenen Orte Kall, Golbach, Sötenich, Urft, Anstois, Scheven und Wallenthal sollen Sofortmaßnahmen für die kurzfristige Realisierung in diesem Jahr und für die mittelfristige Umsetzung bis 2024 ausgearbeitet werden. Esser soll mit allen Ortsvorstehern in den betroffenen Bereichen und Bürgern über die Auswirkungen von Flut und Starkregen Gespräche führen.
„Gerade in den besonders von der Flut betroffenen Orten können die Menschen nicht jahrelang auf eine Verbesserung der Situation warten“, erklärte die Ampel in ihrem Antrag. In diesen Orten hätten sich die vorhandenen Schutzmaßnahmen als nicht ausreichend erwiesen, und die Bürger hätten Anlass zur Sorge, dass bereits weniger starke Hochwasserereignisse zu vergleichbaren Schäden führen könnten. „Dem Bürgermeister wurden aus verschiedenen Orten umfangreiche Dokumentationen und Vorschläge zur Verbesserung des Hochwasserschutzes vorgelegt. Trotz mehrfacher Bitten ist bis heute keine Reaktion auf diese Schreiben erfolgt“, heißt es weiter in dem Antrag. Schon vor Monaten zugesagte Gespräche hätten bis heute nicht stattgefunden. „Das Thema müsste zur Chefsache gemacht werden. Man hört von Bürgern immer wieder, dass der Hochwasserschutz nicht schnell genug vorankommt“, sagte Emmanuel Kunz (SPD). „Auf die Idee, ein Büro einzuschalten, hätte man auch früher kommen können.“
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„Wir haben viele Schreiben von Bürgern erhalten, die vom Starkregen betroffen waren. Das ist in mehreren Orten ein Problem“, so der Ausschussvorsitzende Bert Spilles (CDU). Die Verwaltung hatte betont, eine zeitliche Festlegung für die Ausführung der Vorhaben sei derzeit nicht möglich, weil für die meisten Direktmaßnahmen eine Planung erforderlich sei. Diese Arbeiten müssten angesichts der mannigfaltigen Anforderungen an die Verwaltung extern vergeben werden. Bei einem Workshop zum interkommunalen Hochwasserschutz mit der Bezirksregierung Köln, dem Wasserverband Eifel-Rur, dem Kreis Euskirchen, Forstverwaltung, Vertretern der Kommunen und unabhängigen Experten seien Direktmaßnahmen an Nebengewässern Thema gewesen.
Für 2022 und die Folgejahre habe die Verwaltung Finanzmittel eingeplant, um im Bereich des Starkregen- und Hochwasserschutzes sowie der Gewässerentwicklung Fortschritte zu erzielen. Esser unterstrich, wie wichtig die Beteiligung der Bürger sei.