An der Gaststätte Gier in Kall wird seit Jahren gearbeitet. Aktuell ist die Fassade an der Reihe. Der Parkplatz wurde schon neu angelegt.
Fassade wird saniertArbeiten am Gasthaus Gier in Kall gehen weiter – Förderung vom Land
Das altehrwürdige Gasthaus Gier in Kall wird aufgehübscht. „Die Fassade wird neu gestrichen und das Fachwerk aufgearbeitet“, berichtet Peter Berbuir, Kassierer im Vorstand des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier. Aber damit nicht genug: Der Parkplatz wurde neu gemacht und ein kleiner Bereich für eine Außengastronomie angelegt. Rund 250.000 Euro werden insgesamt in den Erhalt und die Sanierung des historischen Gebäudes investiert. Das Land NRW fördert die Maßnahme mit 194.000 Euro.
Schon seit zwei Jahren wird die Gaststätte auf Vordermann gebracht. Zuerst waren das Dach und der vom Wurm zerfressene Dachstuhl erneuert worden. Dann waren die maroden Fenster und die Heizung an der Reihe gewesen. Die Fenster waren von einer Fachfirma samt Laibung und Fensterbänken originalgetreu nachgebaut worden. Das hatte allein rund 60.000 Euro gekostet.
Geplantes Heimatmuseum kann wohl nicht umgesetzt werden
„Der Parkplatz wurde gepflastert und angrenzend ein Bereich für eine kleine Außengastronomie geschaffen. Nur die Bodenplatten fehlen noch“, erzählt Berbuir. Die Fläche soll anschließend noch ein Geländer erhalten. Bislang hatten die Tische und Stühle schief auf dem abschüssigen Gelände gestanden. Einen barrierefreien Zugang wird es aber leider nicht geben: „Das ist aufgrund der Eingangssituation kaum möglich.“ Als nächstes Projekt des Vereins sollen dann die Toiletten modernisiert werden und die Gaststätte einen neuen Anstrich erhalten.
Ursprünglich war geplant, nach Abschluss der Baumaßnahmen in den Räumen im Obergeschoss der Gaststätte, in denen früher die 1985 verstorbene Wirtin Luise Gier gelebt hat, ein kleines Heimatmuseum einzurichten.
Hubert Büth, der unter anderem eine Kaller Chronik herausgegeben hat, und der Historiker Andreas Züll aus Steinfeld, der schon mehrere Werke zur Ortsgeschichte geschrieben hat, sollten die Räume mit Bildern und Dokumenten und Utensilien aus vergangenen Zeiten bestücken. Die Idee hatte der Vereinsvorstand, dem zurzeit neben Uwe Schubinski noch Ralf Schumacher, Reiner Züll und Peter Berbuir angehören.
Konzerte und Darts in der Kaller Kneipe sind beliebt
Doch daraus wird wohl nichts: „Die Realisierung ist aus brandschutztechnischen Gründen nicht möglich. Die Räume bestehen überwiegend aus Holz, das teilweise morsch ist“, berichtet der Kassierer. Hinzu kommt, dass man nur über eine schmale alte Treppe in die erste Etage kommt.
Der 2015 gegründete Verein hat nach Angaben von Berbuir aktuell 190 Mitglieder. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die Gaststätte als Anlaufpunkt für Vereine und Bürger zu erhalten. „Mit den Besucherzahlen sind wir zufrieden“, sagt Berbuir.
Mit verschiedenen Aktionen versucht der Verein, auch ein jüngeres Publikum für die Kneipe zu begeistern: „Schon seit einiger Zeit gibt es montags ein Konzert für Jung und Alt mit verschiedenen Stilrichtungen.“ Es werde kein Eintritt erhoben, stattdessen gehe nach dem Auftritt ein Hut rund. „Die Konzerte kommen so gut an, dass wir mittlerweile von Bands angesprochen werden“, so Berbuir. Auch der erste Teil der Dartsmeisterschaft am vergangenen Wochenende sei sehr gut besucht gewesen.