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Kürzere Wege im OrtskernBrücke im Kaller Weiherbenden steht kurz vor der Fertigstellung

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Paletten mit Pflastersteinen stehen vor der Zufahrt zu der neuen Brücke

Noch versperren Paletten mit Pflastersteinen die Zufahrt zu der neuen Brücke im Weiherbenden.

Rund ein Jahr haben der Abriss der alten und der Bau der neuen Brücke im Weiherbenden in Kall gedauert. Jetzt ist sie fast fertiggestellt.

Die neue Brücke im Weiherbenden soll nach Angaben der Gemeindeverwaltung in den nächsten Wochen fertiggestellt sein. Nur Restarbeiten müssen noch durchgeführt werden. 1,8 Millionen Euro sind für das Projekt im Wiederaufbauplan der Gemeinde eingeplant.

Die Vorgängerbrücke war nach Angaben der Gemeinde in den 1950er-Jahren errichtet und 1991 saniert worden. Bei der Flut im Juli 2021 waren dann die beiden tragenden Pfeiler von den Wassermassen weggerissen worden. Einer wurde später im Flussbett gefunden, der andere war fortgespült worden. Außerdem war die Gründung unterspült und die Stützwand neben der Brücke beschädigt worden.

In der Brücke waren Risse und Betonabplatzungen entdeckt worden

Weil anschließend bei Untersuchungen Risse und Betonabplatzungen entdeckt worden waren, musste das Bauwerk komplett gesperrt werden, auch für Fußgänger. Im August vergangenen Jahres war dann mit dem Abriss der zerstörten Brücke und dem Neubau begonnen worden.

Blick von der Seite auf die Brücke, die keine Pfeiler hat.

Freitragend: Auf Pfeiler wurde bei der neuen Brücke aus Gründen des Hochwasserschutzes verzichtet.

Ursprünglich sollte die neue Brücke im Februar fertiggestellt sein und anschließend der Straßenbelag aufgebracht werden. Doch es kam zu Verzögerungen. „Aktuell warten wir noch auf ein Teil eines Zulieferers“, erklärte Christoph Graf, stellvertretender Teamleiter Bauen. „Die Brücke soll aber in den nächsten Wochen eröffnet werden.“

Brückenbauwerk hat eine Spannweite von rund 15 Metern

Die neue Brücke wurde etwas angehoben und hat eine Spannweite von rund 15 Metern. Dadurch hat sie auch einen größeren Querschnitt. Aus Gründen des Hochwasserschutzes hatte sich die Gemeinde für eine freitragende Brücke ohne Pfeiler entschieden. Dadurch soll verhindert werden, dass sich Treibgut an dem Bauwerk sammelt, das das Wasser zusätzlich zurückstauen würde. Die Widerlager wurden zudem mit Bohrpfählen gegründet, damit die Fundamente künftig nicht mehr unterspült werden.

Blick auf den Parkplatz, auf dem verschiedene Baufahrzeuge stehen.

Auf dem Parkplatz stehen aktuell noch die Baufahrzeuge. Er soll anschließend wieder hergerichtet werden.

Für den Neubau wurde eine Konstruktion aus Spannbetonteilen verwendet. Die Fertigteile waren von einer Firma vorproduziert und mit Sattelschleppern angeliefert worden. Ein Kran hatte die drei Brückenteile mit einem Gewicht von jeweils gut 26 Tonnen eingesetzt.

Diese Teile bildeten den Unterbau für das neue Bauwerk über die Urft. An der Brücke entlang wurde in einem Stahlrohr auch noch eine Wasserleitung neu verlegt. Im Rahmen der Neubaumaßnahme wurden ferner die Uferbereiche an den beiden Widerlagern erneuert.

Die Einteilung der neuen Brücke orientiert sich an den Vorgaben des Vorgängers. Auf der einen Seite gibt es einen rund zwei Meter breiten Gehweg, auf der Gegenseite nur ein schmales Hochbord. Die Fahrbahn ist 3,50 Meter breit, eine Einbahnstraßenregelung in Richtung der Straße Im Vogtpesch wird ausgeschildert. Die Wege im Ortskern werden dadurch wieder kürzer. Das betrifft neben den Anwohnern auch Arztpraxen, ein Pflegewohnheim sowie die Nikolausschule, die in dem Bereich angesiedelt sind.

Im Rahmen der Maßnahme wurde auch die mehr als 38 Meter lange Stützwand für den angrenzenden Parkplatz der Gemeinde erneuert.