Bleibelastung zu hochMountainbike-Parcours in Kall kann nicht gebaut werden
Kall – Das ist keine gute Nachricht für die Kinder und Jugendlichen, die schon seit mehr als zwei Jahren auf die Realisierung des Mountainbike-Parcours an der Auelstraße neben dem Aktivpark Kall warten. Bei der Untersuchung des Grundstücks wurden sehr hohe Bleikonzentrationen im Boden festgestellt. „Wir hoffen nun, dass uns der Kreis Euskirchen Wege aufzeigt, wie wir das Vorhaben trotzdem realisieren können“, sagte Bürgermeister Hermann-Josef Esser (CDU) im Gemeinderat.
Die Planungen laufen schon seit Sommer 2018. Damals hatten mehrere Jugendliche aus Kall Unterschriften für die Einrichtung eines Mountainbike-Parcours gesammelt und diese Bürgermeister Esser und Ortsvorsteher Stefan Kupp überreicht. Die Kinder hatten auch gleich ein Konzept für den Bau eines solchen Parks mit Hügel, Hängen und Steilkurven aus Erdreich mitgebracht.
Zusage für Parcours bereits 2019
Im Jahr 2019 stimmten dann alle Fraktionen im Bau- und Planungsausschuss dem Ansinnen der Schüler zu. Nachdem Anwohner am Ostlandkreuz Bedenken gegen eine solche Anlage auf dem benachbarten Abenteuerspielplatz angemeldet hatten, wurde die Fläche neben dem Aktivpark favorisiert.
Bert Spilles (CDU) fragte nun im Gemeinderat nach dem Sachstand: „Der Bau sollte im vorigen Jahr beginnen, nachdem der Schnee geschmolzen war. Zwischenzeitlich ist der Schnee wieder gekommen und auch wieder gegangen.“ Es müsse nun etwas passieren, schließlich stehe man bei den Jugendlichen im Wort, so Spilles.
Böse Überraschung bei Bodenuntersuchung
„Der Bauantrag, der dem Kreis vorliegt, ist nicht das Problem“, antwortete der Bürgermeister. Aber bei Bodenuntersuchungen habe es eine böse Überraschung gegeben. „Nach den vorliegenden Ergebnissen ist die zehn Zentimeter tiefe Grasnarbe zwar unbelastet, aber in einer Tiefe bis 60 Zentimeter liegt die Bleikonzentration schon bei 2450 Milligramm pro Kilogramm Boden.“
In den Schichten darunter steige sie sogar auf 7400 Milligramm pro Kilogramm. Die Grenzwerte liegen nach Angaben von Esser bei 200 Milligramm für Spielflächen und 410 für Gärten. Aus diesem Grund müsse man sich die Planung jetzt noch einmal genau ansehen und prüfen, inwieweit Eingriffe ins Erdreich vorgesehen seien.
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„Entscheidend für die Umgestaltung der Fläche ist der Bereich bis zu einer Tiefe von 60 Zentimeter. Tiefer werden wir wohl nicht gehen müssen“, sagte Esser. Es müsse sichergestellt werden, dass die Kinder und Jugendlichen keiner Gefahr ausgesetzt würden. Auf jeden Fall sei es die richtige Entscheidung gewesen, in dem Bereich vor Beginn der Bauarbeiten Bodenproben nehmen zu lassen.
Man hoffe nun auf Vorschläge der Kreisverwaltung. Woher die hohe Bleikonzentration in dem Bereich kommt, kann Esser nicht sagen: „Wir wundern uns auch manchmal über die Ergebnisse. Immer wieder kommt es vor, dass Flächen, von denen man denkt, dass sie kaum belastet sind, hohe Konzentrationen aufweisen und umgekehrt.“