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Treffpunkt für GenerationenKonzept für neue Pflegeeinrichtung in Kall vorgestellt

Lesezeit 3 Minuten

Für den ehemaligen Grundschulstandort in der Auelstraße haben Investoren ein Konzept mit Wohnungen für alle Altersklassen und einer Pflegeeinrichtung vorgelegt. Die Turnhalle (vorne r.) soll erhalten bleiben.

Kall – Nachdem das von der Carestone-Gruppe vorgelegte Nutzungskonzept für den Bau einer stationären Pflegeeinrichtung, Tagespflegeplätzen und einem Trakt für betreutes Wohnen auf dem Gelände der Grundschule in der Auelstraße von der Politik abgelehnt worden war, haben nun Investoren eine andere Planung für das Grundstück vorgelegt. Das Konzept, das im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit vorgestellt wurde, sieht den Bau von vier Gebäuden mit barrierefreien Wohnungen, einer Tagespflegeeinrichtung und Gastronomie vor. Der Ausschussvorsitzende Bert Spilles (CDU) teilte auf Nachfrage mit, dass das Vorhaben im Ausschuss einstimmig begrüßt wurde. Die Investoren sollen aus der Region kommen.

Die Grundschule war in den Weihnachtsferien in die ehemalige Hauptschule umgezogen. Zuvor war das Gebäude für rund fünf Millionen Euro renoviert und modernisiert worden. Die Gemeinde ist auf der Suche nach einer Folgenutzung und will die leerstehende Immobilie am liebsten schnell verkaufen, um Kosten und weiteren Verwaltungsaufwand zu vermeiden.

Inklusiver und selbstbestimmter Wohn- und Lebensansatz

Der Sozialausschuss hatte sich Anfang Dezember für einen inklusiven und selbstbestimmten Wohn- und Lebensansatz an dem Standort ausgesprochen. Kernbestandteile sollen eine Verbindung von alternativen Wohnkonzepten für das Alter, sozial geförderter Wohnraum und Kinderbetreuungsmöglichkeiten sein. Anschließend hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit potenziellen Investoren und Betreibern zu führen.

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Diese Gespräche waren offensichtlich erfolgreich. In dem nun vorgelegten Konzept ist der Bau von vier Gebäuden und einer Kindertageseinrichtung geplant. Die vorhandene Turnhalle soll stehen bleiben und von den Investoren gekauft werden. Vertragliche Vereinbarungen sollen aber dafür sorgen, dass die Halle weiter von den Vereinen genutzt werden kann. Vor der Turnhalle soll ferner direkt an der Auelstraße ein neuer Kindergarten gebaut werden.

„Geplante Wohnbebauung wird Kall weiterbringen“

Die beiden geplanten Gebäude an der Auelstraße sollen sich an der umliegenden Bebauung orientieren und zwei Etagen plus jeweils ein Dachgeschoss erhalten. In den Häusern sollen barrierefreie Wohnungen mit Größen zwischen 50 bis 100 Quadratmetern entstehen. Die Wohnungen sind für Singles, Paare und Familien gedacht und sollen für Senioren und auch für junge Menschen attraktiv sein. Außerdem soll dort Gastronomie untergebracht werden. Parkplätze für die beiden Gebäude sollen in einer Tiefgarage geschaffen werden. Im hinteren Teil in Richtung Eisenauerstraße sind zwei dreigeschossige Gebäude mit je einem Staffelgeschoss vorgesehen.

In einem der Häuser sollen ebenfalls generationsübergreifende barrierefreie Wohnungen entstehen. In dem anderen Gebäude sind betreute Wohnformen und eine Pflegeeinrichtung geplant. Ein Pflegedienst aus der Region soll bereits Interesse bekundet haben, die Einrichtung zu betreiben. Um den Stellplatzbedarf zu decken, sollen auch diese beiden Gebäude eine Tiefgarage erhalten. Hohe Energiestandards und eine optimale Raumnutzung sollen außerdem dafür sorgen, dass die Nebenkosten niedrig und die Wohnungen so erschwinglich bleiben. Photovoltaikanlagen auf den Dächern sollen den Strom für alle Gebäude liefern.

„Ich hoffe, dass das Projekt realisiert wird, denn die geplante Wohnbebauung wird Kall weiterbringen“, betonte Spilles. Die Planungen sollen nun mit den Investoren weiter vorangetrieben werden.