Neue WärmedämmungKall saniert für knapp 900.000 Euro das Rathaus
Kall – Es ist der Zahn der Zeit, der auch am Kaller Rathaus seine Spuren hinterlassen hat. Der Altbau aus den 1950er-Jahren hat ebenso wie der Anbau aus den 1970er-Jahren an zahlreichen Stellen großen Sanierungsbedarf. Deshalb sollen beide Gebäudeteile im Rahmen des Förderprogramms „Sonne, Klima, Kall" umfassend modernisiert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Ziel ist unter anderem, die Energiekosten deutlich zu senken. Knapp 900 000 Euro sind für die Sanierung eingeplant, die mit 80 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird.
„Bei Starkregen steht schon mal an einigen Stellen im Rathaus das Wasser auf den Fensterbänken“, berichtet Lothar Schatten vom Bauamt der Gemeindeverwaltung. Die Dichtungen der Fenster seien größtenteils porös und die Profile teilweise so verzogen, „dass man die Fenster anheben muss, wenn man sie zumachen will“, erklärt Schatten. Damit das künftig nicht mehr nötig ist, werden im alten Rathaus und im Anbau neue Fenster eingebaut. „Im Anbau ist eine Dreifachverglasung vorgesehen, im Altbau eine Zweifachverglasung“, erklärt Schatten. Weil dessen Fassade nicht gedämmt sei, könne es beim Einbau einer Dreifachverglasung eventuell zu Feuchtigkeitsproblemen kommen.
Heizkörper haben ausgedient
Auch viele Heizkörper und die dazugehörigen Leitungen haben ausgedient. „Die sind im Altbau zum Teil so stark korrodiert, dass die Gefahr besteht, dass sie an einigen Stellen sogar abreißen könnten“, sagt der Projektleiter. Im Anbau sollen lediglich einzelne Heizkörper ausgetauscht werden. Darüber hinaus werden an mehreren Stellen die teilweise noch vorhandenen alten Deckenleuchten durch LED mit Bewegungsmeldern eingebaut.
Ferner ist nach Angaben von Schatten geplant, die Betonfassade des Anbaus mit einem 20 Zentimeter dicken Wärmedämmverbundsystem zu ummanteln. Im Sockelbereich werde eine sogenannte vorgehängte hinterlüftete Fassade angebracht.
In Teilbereichen des Anbaus ist zudem eine bodengebundene Fassadenbegrünung geplant. Darüber hinaus ist der Einbau einer Wärmepumpe vorgesehen, die die Arbeit der Gas-Brennwerttherme größtenteils übernehmen soll. „Die Therme wird dann nur noch bei sehr niedrigen Temperaturen zugeschaltet“, erläutert der Mitarbeiter des Bauamts. Im Ratssaal und im Fraktionszimmer sollen dezentrale Lüftungsanlagen eingebaut werden, für die aber noch Fördermittel beantragt werden müssen. Auch einige weitere Maßnahmen wie die Erneuerung der Außentreppe an der Rückseite des Altbau, ein neuer Außenanstrich und neue Innentüren für den Altbau, ein neuer Anstrich und neue Bodenbeläge in einigen Räumen sowie eine flächendeckende interne Brandmeldeanlage sollen ebenfalls im Rahmen der jetzt geplanten Sanierungsarbeiten miterledigt werden.
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Der Zeitplan ist eng gesteckt. Schatten geht davon aus, dass im Herbst mit den Arbeiten begonnen werden kann: „Die Maßnahme muss nach den Vorgaben des Förderprogramms bis Ende 2022 abgeschlossen sein.“ Erst einmal wird das Projekt aber im Bauausschuss am 22. April der Politik vorgestellt.