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Große NachfrageNeun Wohnungen im Kaller Neubauprojekt sind bereits vor Baustart verkauft

Lesezeit 3 Minuten
Ein Bagger steht auf den Resten des Hauses.

Das alte Wohnhaus wurde bereits größtenteils abgerissen. Teile des Schutts müssen noch abgefahren werden.

Der Startschuss für den Neubau von 14 Wohnungen an der Aachener Straße in Kall ist gefallen. Gut vier Millionen Euro soll das Projekt kosten.

Mit dem Abriss eines alten Einfamilienhauses hat jetzt der geplante Neubau von zwei barrierefreien Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 14 Wohnungen auf zwei Grundstücken an der Aachener Straße in Kall begonnen. Mehr als vier Millionen Euro investiert die Lorse & Mahlberg GbR aus Reifferscheid nach Angaben von Thomas Mahlberg in das Projekt. Ende 2025 oder Anfang 2026 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.

Die Planungen für das Vorhaben laufen schon seit 2020. Seinerzeit hatte das Unternehmen einen Entwurf lediglich für das unbebaute Grundstück an der Aachener Straße vorgelegt. Dort sollte ein barrierefreies Mehrfamilienwohnhaus mit elf Wohneinheiten errichtet werden.

Anwohner kritisierten die Größe der geplanten Häuser in Kall

Die Politik verweigerte seinerzeit aber ihre Zustimmung und forderte Lorse und Mahlberg auf, bei dem Projekt auf ein Geschoss zu verzichten und so die Höhe des geplanten Gebäudes zu reduzieren. Außerdem sollte ein Nachweis geliefert werden, dass sich das Vorhaben in die Nachbarbebauung einfüge und dass ausreichend Stellplätze angelegt werden können.

Thomas Mahlberg steht vor einigen Baumwurzeln, die auf dem Grundstück liegen.

Auch einige große Baumwurzeln mussten von den Grundstücken entfernt werden. Thomas Mahlberg sah sich die Baustelle an.

In der Zwischenzeit hatte die Reifferscheider Firma aber eines der beiden Nachbargrundstücke erworben und in die Planung miteinbezogen. Nun sind zwei Häuser mit insgesamt 14 Wohnungen geplant.

Der Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit hatte schon 2022 trotz Bedenken von Anwohnern grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Die Anwohner hatten vor allem die Größe der geplanten Gebäude im Vergleich zum Umfeld kritisiert.

Planung wurde nach der Flut noch einmal angepasst

Doch ehe das Projekt realisiert werden konnte, musste erst ein Teilbereich des Bebauungsplans „Auf dem Knoppen“ geändert werden. „Außerdem haben wir die Planung nach der Flut noch einmal angepasst und die Häuser etwas höher gesetzt“, erklärte Mahlberg. Deshalb kann das Vorhaben erst jetzt mit einer Verzögerung von rund einem Jahr umgesetzt werden.

„Beide Gebäude erhalten ein Keller-, ein Voll- und ein Staffelgeschoss“, so der Gesellschafter. Der Keller stehe aber nur mit dem hinteren Bereich im Hang und könne deshalb auch bewohnt werden.

Neun Wohnungen sind bereits verkauft.
Thomas Mahlberg, Lorse & Mahlberg GbR

Die Wohnungsgrößen liegen zwischen knapp 80 und gut 110 Quadratmetern. „Neun Wohnungen sind bereits verkauft“, sagte Mahlberg. Zwei Aufzüge sorgen dafür, dass sie barrierefrei erreichbar sind. Im Obergeschoss sind Balkone und in den Staffelgeschossen großzügige Dachterrassen geplant.

„19 Parkplätze sind auf dem Grundstück vorgesehen“, betonte Mahlberg. Das sei mehr als gesetzlich gefordert. Einer ist für das Car-Sharing-Fahrzeug vorgesehen, dass der Eigentümergemeinschaft zur Verfügung gestellt wird. „Das soll ein Angebot sein, damit einige vielleicht ihr zweites Auto abschaffen können. Wir werden das Fahrzeug kaufen“, erklärte der Gesellschafter.

Höchste Maßstäbe bei Barrierefreiheit und Energieeffizienz

Auch hinsichtlich der Energieeffizienz und der Barrierefreiheit gebe es höchste Maßstäbe: „Die Gebäude werden als Effizienzhaus 40 EE errichtet und erhalten PV-Anlagen mit Batteriespeichern.“ Eine Carbon-Flächenheizung sorge für angenehme Strahlungswärme. Um die Belastung für die Umwelt zu reduzieren, würden zudem nachhaltige Materialien wie Massivholz verwendet. „Das macht solche Projekte aber auch teurer“, betonte der Bauherr.

Hinter den Gebäuden soll eine kleine Parkanlage angelegt werden. Das Nest einer Schwalbenfamilie, das sich an dem abgerissenen Haus befand, musste auf einen hohen Pfosten einige Meter entfernt umgesiedelt werden.

„Wir bauen in mehreren größeren Orten barrierefreie Wohnungen, auch um älteren Menschen Möglichkeiten zu bieten, umzuziehen und ihre Häuser jungen Familien zu verkaufen“, führte Mahlberg aus. Auch bei ihren Vorhaben in Tondorf und Dahlem sei die Nachfrage groß. Hin und wieder würden Wohnungen auch als Altersvorsorge gekauft und dann vermietet.