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Raumnot soll bald ein Ende habenGrundschule in Kall-Sistig wird erweitert

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Über den Abschluss der Rohbauarbeiten freuen sich (v.l.) Stefan Etten, Heike Alfeis, Hermann-Josef Esser und Markus Auel.

Kall-Sistig – Der Rohbau ist fertig, der Richtkranz hängt über dem neu errichteten Gebäudeteil. „Bis Ende des Jahres soll auch der Innenausbau abgeschlossen sein“, erklärt Stefan Etten vom Bauamt der Gemeinde Kall. Die Grundschule in Sistig wird für gut 1,1 Millionen Euro erweitert und barrierefrei gestaltet. „Ob der Rahmen aber angesichts der stark steigenden Materialkosten eingehalten werden kann, ist sehr fraglich“, betont Etten.

Die Sistiger Grundschule war Anfang der 1990er-Jahre errichtet worden und anderthalbzügig geplant gewesen. Sie sollte jeweils im Jahreswechsel ein oder zwei Eingangsklassen haben. „Wir wurden dann aber schnell zweizügig“, berichtet Schulleiterin Heike Alfeis. Mit der Zeit habe man auch noch Räume für die offene Ganztagsschule benötigt. „Um über die Runden zu kommen, haben wir Fachräume als Klassenräume genutzt“, sagt Alfeis. 146 Kinder werden in der Sistiger Schule zurzeit unterrichtet, rund zwei Drittel davon besuchen den offenen Ganztag.

Planung abgespeckt

Ursprünglich wollte die Gemeinde vier Klassen, ein innenliegendes Treppenhaus und einen Aufzug bauen. Die Kosten für diese Alternative lagen bei 1,35 Millionen Euro. Die Verwaltung war zunächst von einer 70-prozentigen Förderung des Bundes im Rahmen des Ausbaus von Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung ausgegangen. Stattdessen wurden die Fördermittel aber nach einer Richtlinie des Landes NRW nach einem Schlüssel verteilt, der sich an den Schülerzahlen orientiert. Aus diesem Grund erhielt die Gemeinde als Schulträger nur einen Zuschuss von gut 110 000 Euro.

Um die Gesamtkosten und damit auch den Anteil der Gemeinde zu senken, entschied der Rat, erst einmal nur zwei Klassenräume samt Aufzug zu bauen und die Treppe außen anzubringen. „Außerdem werden im Rahmen der Maßnahme auch die Ölheizungen der Schule und der Gymnastikhalle gegen eine Luftwärmepumpe mit Gasbrennwerttherme ausgetauscht“, sagt der Teamleiter Bauen bei der Gemeinde, Markus Auel. „Zum Glück sind die Gewerke alle schon vergeben. Sonst könnte der Zeitplan wohl nicht eingehalten werden“, so Auel. Schulleiterin Alfeis freut sich, dass nach dem Abschluss der Arbeiten wieder Räume für Förderunterricht und andere Dinge zur Verfügung stehen.

Schutz vor Starkregen

Darüber hinaus soll die Schule besser gegen Starkregenereignisse geschützt werden. Anfang Juni 2021 war Wasser aus der Krekeler Heide in das komplette Untergeschoss gelaufen. Danach mussten alle Böden entfernt und Bautrockner aufgestellt werden. Vier Klassen wurden in der Turnhalle und in dem benachbarte Sportheim des SV Sistig-Krekel untergebracht. Da die Schule so zum Teil bereits eine Baustelle war, hatte der Starkregen im Juli in Verbindung mit der Flutkatastrophe nicht so dramatische Auswirkungen. Das Wasser lief in ohnehin entkernte Räume.

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Ein Bündel von Maßnahmen soll nun verhindern, dass die Schule in Zukunft wieder absäuft. „Hochborde und Querrinnen sollen das Wasser besser ableiten“, erläutert Auel. Die Neigungen der Parkplätze und des Schulhofs sollen so verändert werden, dass das Wasser nicht mehr in Richtung Schule geleitet wird. Dort, wo das Regenwasser in das Untergeschoss hineingelaufen war, wurde bereits eine kleine Mauer errichtet. „Ein Fachbüro soll sich den gesamten Bereich noch einmal ansehen und klären, wo die Wassermassen genau herkommen“, sagt der Bürgermeister.