Sistiger GrundschuleGemeinde Kall invenstiert rund eine Million Euro in neuen Anbau
Kall-Sistig – Die Container sind abgebaut, die Schäden durch die beiden Starkregenereignisse fast komplett behoben. An der Grundschule Sistig läuft der Schulalltag jetzt wieder normal. „Ich freue mich wahnsinnig, das wir alle wieder unter einem Dach sind“, sagt Schulleiterin Heike Alfeis.
Doch die Arbeiten gehen weiter, denn nach der Sanierung ist vor der Erweiterung. Mit dem knapp eine Million Euro teuren Projekt soll in den Herbstferien begonnen werden. Darüber hinaus ist ein Bündel von Schutzmaßnahmen in Planung, mit dem künftig das Eindringen von Wasser bei extremen Regenfällen verhindert werden soll.
Seit langer Zeit wieder normaler Schulbetrieb
„Die Sanierung nach den Starkregenereignissen ist so gut wie abgeschlossen. In den Herbstferien müssen nur noch die Bodenfliesen in der Küche gelegt werden“, sagte Stefan Etten vom Bauamt der Gemeinde Kall. Zum Glück sei sauberes Wasser und keine Schmutzbrühe in die Schule gelaufen. „Sonst hätten wir auch den Estrich rausstemmen lassen müssen.“
Geplante Schutzmaßnahmen
Schon Anfang Juni war nach einem Starkregen Wasser aus der Krekeler Heide in mehrere Räume der Sistiger Grundschule gelaufen. Daraufhin waren die Böden im Untergeschoss entfernt und Bautrockner aufgestellt worden. Deshalb war der erneute Wassereinbruch nach dem Starkregen Mitte Juli nicht so dramatisch. Vier Klassen waren nach dem Schaden im Juni in die Turnhalle und das benachbarte Sportheim des SV Sistig-Krekel umgezogen. Später waren sie in vier Containern untergebracht worden.
Um die Schule herum liegen noch an vielen Stellen Sandsäcke. „Sie werden auch erst einmal dort bleiben, bis andere Schutzmaßnahmen durchgeführt wurden“, sagt Bauamtsleiter Markus Auel.
Viele kleinere Maßnahmen seien geplant, um die Schule künftig besser vor Starkregenereignissen zu schützen. „Hochborde und Querrinnen sollen das Wasser besser ableiten“, erläutert Auel. Außerdem solle an einer Stelle der Kanalverlauf angepasst werden. „Wir müssen uns auch die Neigungen der Parkplätze und des Schulhofs ansehen. Die Flächen dürfen das Wasser nicht in Richtung Schule leiten.“ Dort, wo es in die Mensa und einen Raum der Offenen Ganztagsschule hineingelaufen war, soll eine kleine Mauer errichtet werden. (wki)
„Die vier Container, die bei uns abgebaut wurden, stehen jetzt an der Kaller Grundschule“, erzählt Alfeis. Erstmals seit langer Zeit laufe der Schulbetrieb jetzt wieder normal. Doch wenn in den Herbstferien die Arbeiten für die Erweiterung beginnen, wird es wieder kleinere Einschränkungen geben. „Teile des Schulhofs werden abgesperrt, weil die Verbindungsmauer zwischen Schule und Turnhalle teilweise abgerissen wird“, so die Schulleiterin.
Anbau sorgt für fehlende Fachräume
Die Erweiterung sei notwendig, weil die Schule schon seit Jahren keine Fachräume mehr habe. „Die haben wir für die Offene Ganztagsschule zur Verfügung gestellt. Darin sind die Küche, die Mensa und ein Spielraum untergebracht“, berichtet Alfeis. Von den 141 Kindern der Schule besuchten rund zwei Drittel den offenen Ganztag.
Die Grundschule sei eine Zeit lang eineinhalbzügig gewesen. „Da konnten wir den Raumbedarf noch irgendwie auffangen. Aber seit wir wieder zweizügig sind, ist es eng“, sagt die Schulleiterin und freut sich schon auf den zusätzlichen Platz. Auch wenn der Schulbetrieb während der Bauarbeiten sicherlich wieder eine Herausforderung werde. Außer den beiden Klassenräumen wird ein Aufzug für die Barrierefreiheit eingebaut. Und außen ist eine Treppe vorgesehen.
„Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant“
Ursprünglich war der Bau von vier Räumen, einem innenliegenden Treppenhaus und einem Aufzug geplant gewesen. Die Kosten für diese Alternative lagen bei 1,35 Millionen Euro. Doch dann gab es Probleme mit den Fördermitteln. Die Verwaltung war zunächst von einer 70-prozentigen Förderung des Bundes im Rahmen des Ausbau von Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung ausgegangen.
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Stattdessen kam aber eine Richtlinie des Landes NRW zum Zug, die die eine Verteilung der Fördermittel nach einem Schlüssel vorsieht, der sich an den Schülerzahlen orientiert. Deshalb erhielt die Gemeinde als Schulträger nur einen Zuschuss von 110 500 Euro. Daraufhin wurde nach Möglichkeiten gesucht, Kosten zu senken, und entschieden, erst einmal nur zwei Räume samt Aufzug zu bauen und die Treppe außen anzubringen.
„Der Rohbau soll Ende des Jahres fertig sein. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant“, sagte Etten. Allerdings sei das davon abhängig, dass man auch Handwerker finde. Die Ausschreibungen laufen zum Teil noch. Deshalb ist auch noch nicht sicher, ob die veranschlagten 930 000 Euro überhaupt reichen werden. Alfeis lobt die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die den Fortgang der Arbeiten mit den Firmen sehr gut organisiert habe.