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Karneval in KallSötenicher Jecken mussten Sitzung im Exil feiern

Lesezeit 2 Minuten
Eine Gruppe als Wikinger verkleidete Menschen tanzt auf einer Bühne.

Ganz schön wild: Als Wikinger sind die Traumtänzer der Süetenicher Schlipse in dieser Session unterwegs.

Sötenicher Bürgerhaus musste nach Flutkatastrophe abgerissen werden, ein neues ist noch nicht gebaut. Daher brauchten die Jecken ein Ausweichquartier.

Die Folgen der Flut sind im Kaller Karneval noch unübersehbar. Denn gleich drei Vereine teilen sich den Dorfsaal „Op de Kier“ in Scheven als Veranstaltungsstätte. Neben den heimischen Jecken vom Hahnebömsche sind es die Löstige Bröder aus Kall und die Süetenicher Schlipse, die mangels eigener Lokalität in die Nachbarorte ausweichen müssen.

Da ihr Bürgerhaus nach der Flut abgerissen werden musste und das neue noch nicht steht, tingeln die Schlipse durch die Gemeinde: Für ihre Proklamation nutzten sie die Gastfreundschaft der Sistiger Dorfgemeinschaft, um nun zur Kostümsitzung nach Scheven auszuweichen.

Comedy-Flugline „Eifel-Air“ flog durch Schevener Saal

Doch das ungewohnte Ambiente tat der Feierlaune der Schlipse keinen Abbruch. Einen flotten Mix aus Musik und Tanzvorführungen konnte Präsident Erik Hensch seinem Publikum präsentieren, wobei vor allem die Kräfte aus den eigenen Reihen für Unterhaltung sorgten. Den Auftakt aber machten die „Eifelherzen“ aus Sieberath, die direkt mal die Schlagzahl vorgaben und mit ihrer Comedy-Fluglinie „Eifel-Air“ für Stimmung im Saal sorgten.

Vor den Augen der Sötenicher Tollitäten Prinz Mira I. und Prinzessin Vanessa II. tanzte nicht nur die Prinzengarde der Schlipse, sondern auch das Synchronpaar Birgit Schneider und Gina Neumann sowie das Juniorensolomariechen Katja Döhler.

Männerballett durfte beim Auftritt finstere Miene zeigen

Mit ihrem Showtanz waren Limitless aus Scheven aktiv. Auch das Juniorensynchronpaar Annalena Döhler und Louisa Klinkhammer sowie Seniorensolomariechen Annika Lütgen zeigten ihre Programme, bevor die Band „Mädschere“ aus Eschweiler auf die Bühne ging. Dass die Sötenicher Prinzengarde nicht nur den Garde-, sondern auch Showtanz beherrscht, bewies sie mit einem zweiten Auftritt. Mit Stimmungsmusik brachte Hape Jonen aus Baesweiler das Publikum zum Mitsingen.

Eine ungewöhnliche Show zeigten die Traumtänzer, das Männerballett der Sötenicher Karnevalisten. Mit viel Energie brachten sie ein Rudel Wikinger auf Kaperfahrt auf die Bühne. Ungewöhnlich, so berichteten sie, sei es, dass sie bei dieser Performance in der Wikingerrolle bleiben konnten – und deshalb nicht lächeln müssten. So führten sie mit finsterer Miene ihr Programm vor, bis beim Schlussapplaus doch ein erleichtertes Lächeln auf ihren Gesichtern erschien.

Zum Showtanzfinale gingen alle Sötenicher Gardetänzerinnen bei einer gemeinsamen Choreographie auf die Bühne, bevor die Swisttaler Band „Sibbeschuss“ der Sitzung einen angemessenen Ausklang bereitete.