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Übernachten im KlosterGäste schätzen die Ruhe im Kloster Steinfeld

Lesezeit 3 Minuten
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Der Klosterbetrieb und das Gästehaus existieren nebeneinander.

  1. Fünf Millionen Euro wurden in den Um- und Ausbau des Klosters Steinfeld investiert.
  2. Inzwischen ist das Kloster eine beliebte Herberge. In der Abgeschiedenheit genießen Gäste die Ruhe und Spiritualität.
  3. Die Betreiber setzen auf Gemeinschaft und Nachhaltigkeit.

Kall-Steinfeld – Gut fünf Millionen Euro hat Unternehmer Wolfgang Scheidtweiler in knapp fünf Jahren in den Um- und Ausbau des Klosters Steinfeld, in erster Linie in die Gästehäuser, gesteckt. Zwischenzeitlich wurde das ehemalige Benediktinerinnenkloster hinzugekauft, das sich links neben dem Hauptportal des Salvatorianerklosters befindet.

Yoga-Kurse und Meditationsseminare für Firmen und Privatleute

Das Kloster Steinfeld hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Beherbergungsbetrieb entwickelt. „Wir haben in unseren 150 Gästezimmern der unterschiedlichen Kategorien 35 000 Übernachtungen in 2019 registriert“, sagt Christoph Böhnke, Gästehausleiter der Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG. Das sind 27 000 Gäste.

Damit sei das Kloster Steinfeld zwischen Köln, Bonn, Aachen und Koblenz wohl der größte Beherbergungsbetrieb. „Uns kommt es gar nicht darauf an, die Größten zu sein, sondern darauf, sinnvolle Angebote zu machen“, so der gebürtige Aachener.

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Der 45-Jährige verweist darauf, dass man im Kloster Steinfeld in unterschiedlichen Kategorien Gästezimmer buchen kann (auch mit Hund) – und dass Firmen und Privatleute gerne das Angebot annehmen, an Yoga-Kursen oder Meditationsseminaren teilzunehmen. Firmen oder ganze Studiengänge der Universitäten nutzten die Abgeschiedenheit des Klosters, die einzigartige Umgebung und die Spiritualität, um Mitarbeiter oder Studenten mental auftanken zu lassen.

Gemeinschaftsverpflegung statt klassisches Restaurant

Ungewöhnlich ist, dass man im Kloster Steinfeld zwar im neuen Gästehaus Zimmer der Vier-Sterne-Kategorie buchen kann, dass es aber kein klassisches Restaurant gibt, in dem Feinschmecker spezielle Menüs à la carte bestellen können. „Wir setzen auf Gemeinschaftsverpflegung, die in unserem Refektorium, dem seit Jahrhunderten im Kloster bestehenden Speisesaal, gemeinsam eingenommen wird“, sagt Böhnke, der als Internatsschüler selbst im Kloster Steinfeld gegessen hat.

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Essen im Refektorium: Das ist seit Jahrhunderten der Speisesaal.

„Natürlich kann man auf Vorbestellung für Gruppen ab 20 Personen ein Buffet ordern und in einem Extra-Raum feiern“, lockert Böhnke die gerade angedeutete Einschränkung wieder. Wer hier wohnt und sein Essen zu sich nimmt, der holt es an der Essensausgabe ab, nimmt sich aus einem Kühlschrank sein Lieblingsgetränk und trägt sich in einer Getränkeliste ein, die bei der Abreise abgerechnet wird.

„Das System klappt ganz gut“, urteilt Böhnke. Natürlich hatte die Klosterküche für die Gäste, die sich zum Jahreswechsel eingemietet hatten, ein besonderes Silvesterbuffet gezaubert. So etwas biete man an, denn das gehöre auch zu der im Kloster Steinfeld gelebten Gastfreundschaft, sagt Böhnke.Das Haus, bestehend aus neuem und altem Gästehaus sowie dem ehemaligen Benediktinerinnen-Kloster, biete für jede Preisklasse etwas.

Zimmer zwischen null und vier Sternen

Man sei jetzt dabei, klösterliche Zimmer im Benediktinerinnen-Kloster zu modernisieren. Ein Möbelschreiner werde neue Betten, Schränke und Schreibtische anfertigen. Überhaupt biete die Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG ihren Gästen Zimmer für jeden Geldbeutel und jeden Anspruch. „Das Angebot an Einzel- und Doppelzimmern reicht von null bis vier Sterne“, so Böhnke, und von 35 bis 140 Euro je nach Kategorie, Buchungsdauer und Buchungstermin.

„An Wochenenden oder an gefragten Urlaubsterminen verlangen wir natürlich mehr als in der urlaubsschwachen Zeit“, sagt Böhnke, der auf seiner Visitenkarte die Bezeichnung „Gastgeber“ vermerkt hat.

Kloster bezieht „grünen Strom“ aus Biogasanlage

Im Hinblick auf das anstehende Jubiläum des Klosters Steinfeld 2021, mit dem gefeiert wird, dass die Klosteranlage genau 900 Jahre vorher – im Jahre 1121 – von den Prämonstratensern übernommen wurde, wurden die Fassaden am Hauptportal und der angrenzenden Gebäude aufwendig renoviert und gestrichen. „Dafür gab es Zuschüsse von Denkmalschutzbehörden, aber auch eine sechsstellige Summe, die unser Eigentümer hier investiert hat“, rechnet Böhnke vor. Jetzt werde man weitere Fassaden erneuern, was angesichts der zahlreichen Gebäude aber nicht von jetzt auf gleich gehe.

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Stromladestation für E-Autos: Christoph Böhnke steckt den Ladestecker in das E-Dienstfahrzeug des Steinfelder Haustechnikers.

Auch auf moderne Gegebenheiten hat sich die Kloster Steinfeld GmbH & Co. KG eingestellt. Aus der verpachteten, zum Kloster gehörenden Biogasanlage bezieht das Kloster „grünen Strom“, der unter anderem an einer Ladestation die Möglichkeit bietet, zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig aufzuladen. Der Haustechniker des Klosters fährt einen E-Kleinwagen.www.kloster-steinfeld.de