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Umbau des Kaller BahnhofesBahnhof kostet rund 4,3 Millionen

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Der Bahnhof Kall soll behindertengerecht umgebaut werden.

Kall – Die Neugestaltung und der barrierefreie Umbau des Kaller Bahnhofes machen Fortschritte. Am Donnerstag legte sich der Bau- und Planungsausschuss auf eine Ausbauvariante fest, die eine Umgestaltung der Bahnsteige und Gleisanlagen vorsieht, bei der alle vier bisherigen Gleise erhalten bleiben. Der neue Bahnhof, dessen Umgestaltung mit Kosten von rund 4,3 Millionen Euro verbunden ist, wird am Ende über drei Bahnsteige mit einer Länge von jeweils 170 Metern verfügen.

Vertreter des Kölner Ingenieurbüros Vössing, das mit der Planung des neuen Bahnhofes beauftragt ist, stellten dem Ausschuss am Donnerstag zwei überarbeitete Planungsvarianten und deren Kosten vor. Variante eins sieht den Bau von zwei Bahnsteigen und den Wegfall eines der vier vorhandenen Gleise vor. Mit Kosten von gut 4,4 Millionen Euro ist diese Lösung teurer als die Variante zwei, die auch von der Deutschen Bahn favorisiert wird.

Mittelbahnsteig verschwindet

Die beschlossene Lösung sieht den Ausbau des jetzigen sogenannten Hausbahnsteiges (Einstieg Richtung Trier) und die Beseitigung des Mittelbahnsteiges zwischen den Gleisen 2 und 3 vor. Stattdessen werden an der Seite zum Busbahnhof und den P+R-Plätzen zwei neue Bahnsteige geschaffen. Pendler und Buspassagiere können dann direkt von dort zu den Zügen.

Zugreisende und Menschen mit Behinderungen können die Bahnsteige über barrierefreie Unterführungen erreichen. In diesem Zusammenhang stellt sich das Ingenieurbüro Vössing die Frage, ob man dann auch noch die Bushaltestelle vor dem Bahnhof brauche. Da werde sicherlich die RVK ein Wörtchen mitzureden haben, erklärte CDU-Sprecher Toni Mießeler.

Kritik geäußert

Kritik äußerte Grünen-Sprecher Ekkehard Fiebrich: Er hätte lieber gesehen, wenn der Ausbau als behindertengerecht deklariert werde. Es sei jetzt nur noch die Rede von barrierefrei. „Das bedeutet aber keinesfalls, dass der Ausbau auch behindertengerecht ist“, gab Friebrich zu bedenken. Er habe sich mit dem Behindertenbeauftragten des Kreises Euskirchen die Situation am Bahnhof angeschaut.

Der habe kritisiert, dass die Rampen zur Trierer Straße viel zu lang und mit einer Steigung von rund acht Prozent für Rollstuhlfahrer viel zu steil seien. Die Installation von Ruhepodesten für Behinderte könne diese Situation entschärfen. Deshalb gab Fiebrich dem Planer den Rat, sich mit dem Behindertenbeauftragten zusammenzusetzen und die Bedürfnisse behinderter Menschen abzufragen. CDU-Fraktionschef Mießeler und SPD-Sprecher Erhard Sohn unterstützten Fiebrichs Forderung: „Wenn wir dort was machen, sollten wir es auch richtig machen“.

Der Planer gab zu bedenken, dass Ruhepodeste („ich habe sowas noch nie gesehen“) in den Rampen nicht mit dem Rettungskonzept zu vereinbaren seien.

„Wir müssen auch an die 90 Prozent der anderen Benutzer denken“. Trotzdem will das Planungsbüro mit dem Behindertenbeauftragten nach Lösungen suchen.