AboAbonnieren

Wiederaufbau nach der FlutPolitiker diskutieren über das neue Sportheim in Kall

Lesezeit 3 Minuten
Der Entwurf für das neue Sportheim zeigt einen weißen Flachbau mit bis zum Boden reichenden Fenstern.

Diese Grobplanung des Sportheims in Kall wurde in der Sitzung des Bauausschusses vorgestellt.

Etwa 750.000 Euro dürfte das neue Sportheim in Kall kosten. Das alte war bei der Flutkatastrophe stark beschädigt worden.

Am Kaller Sportplatz soll für 750.000 Euro ein neues Sportheim gebaut werden. Dem Vorentwurf für das Gebäude hat der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung im Bürgerhaus Rinnen zugestimmt.

Das alte Sportheim des Kaller SC war nach einem Brand 2019 umfassend saniert worden. Doch bei der Flut 2021 war Wasser in die Räume gelaufen und hatte für große Schäden gesorgt.

Kall: Experte plädiert klar für einen Neubau, ansonsten drohe Flickwerk

Schon 2022 hatte die Politik entschieden, dass zusätzlich zum Sportheim und dem Materialhaus ein Umkleidegebäude mit zwei Duschbereichen entstehen soll. Ende Dezember 2023 war die Verwaltung dann beauftragt worden, zwei Varianten prüfen zu lassen. Gemeint waren der Abriss und komplette Neubau des Sportheims sowie ein Teilneubau mit Nutzung der bestehenden Gebäude.

Planer Roman Schütz erklärte, die Planung laufe schon länger: „Wir sind jetzt bei Variante sechs.“ Die Kosten für den Neubau bezifferte er auf rund 730.000 Euro. Die Alternative sei rund 10.000 Euro billiger. Rund 370.000 Euro sollen über den Wiederaufbau finanziert werden.

„Man kann die Bestandsgebäude erhalten und integrieren, aber ich empfehle einen kompletten Neubau. Ansonsten gibt es Flickwerk mit den Anschlüssen bei der Bodenplatte und beim Mauerwerk“, sagte der Planer. Neben den Duschen und Sanitärräumen für die Sportler sind auch ein Clubraum und eine kleine Küche sowie ein behindertengerechtes WC vorgesehen.

Großteil des Geldes kommt aus der Wiederaufbauhilfe nach der Flut

Franz Albert Groß (FDP) wollte wissen, wie viel Geld man sparen könne, wenn die bodentiefen Fenster im Clubraum durch normale Fenster und Mauerwerk und die Schiebetüren durch normale Türen ersetzt würden. Der Preisunterschied sei in beiden Fällen aber gering, betonte der Planer.

„Es kann nicht sein, dass wir jetzt hier ernsthaft über die Größe der Fenster diskutieren“, sagte Petra Mey-Wirtz. „Diese Diskussion bringt uns nichts. Es geht hier um eine Grundsatzentscheidung“, betonte Emmanuel Kunz (SPD).

„Das ist finanziell eine sinnvolle Größenordnung“, erklärte Klaus Pütz (Grüne). Das Sportheim werde dringend benötigt. Man müsse sich aber fragen, ob es sinnvoll sei, neue Umkleiden mit Duschen zu bauen, wenn in der benachbarten Sporthalle der Grundschule welche vorhanden seien. „Die Umkleiden werden wir selbst bezahlen müssen“, so Pütz. Deswegen würden sich die Grünen bei der Abstimmung über das Sportheim enthalten.

Klimaschutz: Nun soll eine Holzbauweise geprüft werden

„Der Vorschlag für den Bau eines Umkleidegebäudes mit Duschen kam aus dem Lenkungskreis für den Wiederaufbau“, hielt Bert Spilles (CDU) dagegen. Markus Auel, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, brachte einen anderen Gedanken ins Spiel: „Als Klimaschutzkommune sollten wir eine alternative Bauweise wählen.“ Nach derzeitigem Kenntnisstand werde eine Holzbauweise nicht zu deutlichen Mehrkosten führen.

Schütz soll nun prüfen, ob das neue Sportheim auch in Holzbauweise errichtet werden kann, die in Kunststoff geplanten Fenster auch als Holz-, Holz-Aluminium- oder Aluminiumfenster eingebaut werden können, das geplante Lichtband durch Lichtkuppeln ersetzt und das Materialhaus ganz oder teilweise erhalten werden kann. Voraussetzung in allen Fällen ist aber, dass dabei keine nennenswerten Mehrkosten anfallen.