Kommentar zur Einstellung des AmateursportsEs fehlt ein differenzierter Ansatz
- Als Teil der neuen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wird der Amateursport komplett eingestellt.
- Aber das ist unverhältnismäßig. Im Fußballtraining zum Beispiel gibt es viele Übungen, die ohne direkten Kontakt ausführbar sind.
- Auch passt nicht zusammen, dass die Jungen und Mädchen in der Schule weiter Sportunterricht haben werden. Ein Kommentar.
Jetzt ist er da: der Lockdown. Und mit ihm die Erklärungsnot. So leicht ist es nicht, den Kindern zu erklären, dass sie zwar in der Schule Sport machen können, das Fußballtraining aber ausfällt. Trainingsplätze und Sporthallen sind bisher nicht als Corona-Hotspots aufgefallen.
Mögliche Problembegegnungen finden eher in den Umkleidekabinen oder Vereinsheimen statt. Dass der Wettkampfbetrieb eingefroren wird, beim Fußball sogar schon die Winterpause eingeläutet werden sollte, ist mehr als verständlich. Denn: Auch beim Fußball kann man sich anstecken. Bei einer Freistoßmauer, bei der Verteidigung einer Standardsituation sind oft nur wenige Zentimeter Abstand zwischen den Konkurrenten.
Training sollte weiter erlaubt sein
Die Ansage des Trainers „Der Gegner muss deinen Atem spüren“ schallt auch in Corona-Zeiten durch die Kabine – wenn auch gedämpft durch einen Mund-Nase-Schutz, den der Coach im Idealfall trägt. Das Training sollte aber möglich sein, denn es gibt Übungen, die mit Abstand durchgeführt werden können.
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Natürlich müssen die Sportler aufs gemütliche Zusammensein verzichten. So viel Weitsicht sollte vorhanden sein. Den Sport aber komplett auf Eis zu legen, speziell bei Kindern, steht wohl in keinem Verhältnis zum erzielten Erfolg.
Zumal die Verhältnismäßigkeit fehlt, wenn Fahrten in vollen S-Bahnen weiter möglich sind, Besuche im Restaurant unter der Wahrung von Abständen und Hygienerichtlinien aber nicht. Oder eben Schulsport geht, Vereinssport aber nicht.