Chaos in der EifelLandwirte verärgert über Rücksichtslosigkeit der Schnee-Touristen
Kreis Euskirchen – Über massive Schäden klagen Landwirte. An vielen Orten wurden Autos auf Wiesen oder Äckern geparkt oder landwirtschaftliche Flächen zum Rodeln genutzt. Immer noch fassungslos ist Landwirt Willi Gerhards: „Auf diesem Acker einen Rodelhang anzulegen – da wäre ich nie drauf gekommen.“
Am Samstag wurde er von einem Nachbarn informiert, dass auf seinem frisch bestellten Feld an der Straße nach Berescheid Autos stünden und gerodelt werde – dabei hatte er an einer anderen Wiese extra den Zaun entfernt, damit die Kinder dort Schlitten fahren können.
„Winterroggen und Erbsen habe ich hier eingesät“, berichtet er. In die frische Saat seien Autos geparkt worden, sieben andere standen am Weg. Auf der Saat seien die Familien mit ihren Schlitten unterwegs gewesen. „Als ich die angesprochen habe, wurden die auch noch blöd und beschwerten sich, es habe kein Schild dagestanden“, so Gerhards.
Aufs Feld des Nachbarn
Als die Fahrzeuge fort gewesen seien, habe er das Feld eingezäunt und ein Schild aufgestellt. Doch am Sonntag seien dort wieder Leute unterwegs gewesen: „Die sind auf die Fläche vom Nachbarn gegangen.“
Für Gerhards besonders unangenehm: Er ist Bio-Landwirt, den geschädigten Pflanzen kann er nicht mit Dünger helfen: „Wenn die kleinen Pflänzchen geknickt sind und Frost kriegen, gehen die kaputt.“ Dazu komme, dass die Fläche im Vertragsnaturschutz sei und extensiv bewirtschaftet wird.
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„Wo eine Fläche zum Rodeln genutzt werden kann, wird das gemacht“, hat auch der Nettersheimer Gemeindeförster Wolfgang Schmieder beobachtet. Jedes Feld, ob eingezäunt oder nicht, sei mit Schlitten befahren worden. Schneemänner zu bauen sei nicht ganz so schlimm, aber mit den Schlitten werde ein hoher Schaden auf den Wiesen und Feldern angerichtet.