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Nutztiere gefährdetBlauzungenkrankheit ist jetzt nahe am Kreis Euskirchen

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Schafe stehen dicht gedrängt in einem Stall.

Schafe – hier ein Symbolbild – gehören zu den Wiederkäuern, die von der Blauzungenkrankheit befallen werden können.

Im Rhein-Sieg-Kreis ist in fünf Betrieben die Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Sie könnte bald den Kreis Euskirchen erreichen.

Im Rhein-Sieg-Kreis ist die Blauzungenkrankheit ausgebrochen. Sie befällt Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen. Dem Kreis Euskirchen sind noch keine Verdachtsfälle gemeldet worden. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, dass die Viruserkrankung auch hier auftrete, erklärte am Freitag auf Anfrage der Pressesprecher des Kreises Euskirchen, Wolfgang Andres. Mit dieser Einschätzung zitierte er Kreisveterinär Dr. Jochen Weins.

Im Rhein-Sieg-Kreis ist das BT-Virus vom Serotyp 3, so der Fachbegriff, bisher in fünf Betrieben nachgewiesen worden, unter anderem im linksrheinischen Wachtberg, wie Kreissprecherin Rita Lorenz sagte: „In weiteren Betrieben sind Proben genommen worden. Wir gehen außerdem von einer gewissen Dunkelziffer aus.“

Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich

Für Menschen ist die Blauzungenkrankheit ungefährlich, wie es in einer Mitteilung der Behörde heißt: „Fleisch und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.“ Überträger der Krankheit sind Gnitzen. Dabei handelt es sich nach Angaben des Euskirchener Veterinäramtes um 1 bis 2 Millimeter große Bartmücken, die mehr oder weniger flugunfähig sind, aber über weite Strecken verwehen können.

Ihre Angriffspunkte bei den Wiederkäuern seien der Zwischenklauenspalt und der Maulbereich. Die ersten Symptome bei Schaf und Rind seien Lahmheit, Steifigkeit und ein gekrümmter Rücken. Bei Schafen kämen als Anzeichen hinzu: ein geschwollener Kopf, gerötete Nasen- und Maulschleimhäute, starkes Speicheln, Kurzatmigkeit und eine geschwollene, seltener auch eine bläulich verfärbte Zunge. Unter Schafen, so der Kreis weiter, träten vereinzelt auch Todesfälle auf.

Als Symptome bei Rindern gelten unter anderem gerötete Augen, Hautveränderungen an Maul und Nase, Zitzenrötungen sowie eine gerötete Nasenschleimhaut, später auch mit eitrigem Ausfluss. Die wirtschaftlichen Folgen sind je nachdem erheblich, wie der Rhein-Sieg-Kreis ergänzt. Denn die Krankheit könne zu einem starken Rückgang der Milchleistung, Fruchtbarkeitsstörungen und zum Abmagern der Tiere führen.