Bei Schafen und Rindern wurde die Blauzungenkrankheit im Kreis Euskirchen nachgewiesen. Für den Menschen ist sie ungefährlich.
Kein weißer Flecken mehrDie Blauzungenkrankheit ist auch im Kreis Euskirchen angekommen
Ein wenig erstaunt waren die Verantwortlichen im Veterinäramt des Kreises Euskirchen schon: Rundherum wurden Fälle der Blauzungenkrankheit bei Schafen und Rindern nachgewiesen. Im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis etwa, in der Städteregion Aachen, in den Nachbarkreisen in Rheinland-Pfalz.
Doch die Veterinäre gingen beim vermehrten Auftreten der Fälle in der Nachbarschaft nicht davon aus, dass die Tiere im Kreis Euskirchen verschont bleiben würden. „Die Entwicklung nimmt Fahrt auf. Es kann sich nur um Tage oder Wochen handeln.“ So habe es Kreis-Veterinär Dr. Jochen Weins formuliert, sagt Kreis-Sprecher Wolfgang Andres. Und er sollte recht behalten.
Die Blauzungenkrankheit ist für Menschen nicht gefährlich
Inzwischen ist die Blauzungenkrankheit auch im Kreis Euskirchen angekommen. Sowohl Rinder als auch Schafe seien betroffen, sagte Andres. Keine Angaben machte er am Freitag dazu, wie viele Fälle es gebe und wo sie aufgetreten seien.
Das Virus BTV3, das die Blauzungenkrankheit verursacht, ist für Menschen nicht gefährlich. Fleisch und Milch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse können, so der Kreis, ohne Bedenken verzehrt werden und unterliegen keinen Handelsbeschränkungen.
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei allen Wiederkäuern – Rindern, Schafen, Ziegen und Wildwiederkäuer, aber auch Kamelen, Lamas und Alpakas – auftreten kann. Das Virus wird nicht von Tier zu Tier übertragen, sondern durch den Stich kleiner blutsaugender Mücken der Gattung Culicoides, sogenannter Gnitzen.
Die Tierseuche muss beim Kreis Euskirchen angezeigt werden
Der Kreis berichtet, dass Symptome insbesondere bei Schafen beobachtet werden und in der Regel sieben bis acht Tage nach der Infektion auftreten: Fieber bis 42 Grad Celsius, geschwollene Zunge, Fressunlust, Speicheln, Läsionen im Maul und an der Zunge. Bei Schafen komme es häufiger zu schweren Verläufen bis hin zum Tod, bei Rindern seien die Symptome meist schwächer.
Wie der Kreis berichtet, empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin eine Impfung gegen die Blauzungenkrankheit, da diese vor Symptomen und Ausbreitung schützen könne. Keinen derart sicheren Schutz böte dagegen die Anwendung von Insekten abwehrenden Mitteln. Tierhalter und Tierärzte sind laut Kreis aufgefordert, BTV-Verdachtsfälle beim Veterinäramt anzuzeigen und Blutproben untersuchen zu lassen, um abzuklären, ob die beobachteten Symptome tatsächlich auf die Blauzungenkrankheit zurückzuführen sind.