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OpferschutzMitarbeiter des Weißen Rings in Euskirchen berichten über ihre aufreibende Arbeit

Lesezeit 12 Minuten
Auf einem Tisch liegt eine beigefarbene Mappe. Darin befinden sich Formulare des Weißen Rings. Yasmin Fuhl füllt die Formulare mit einem Kugelschreiber aus.

Yasmin Fuhl (29) füllt ein Formular des Weißen Rings aus. Die 29-Jährige hat sich in ihrer Betreuungsarbeit auf junge Mädchen spezialisiert.

Der Weiße Ring im Kreis Euskirchen betreut Menschen, die Opfer von Straftaten geworden sind. Wir haben ihn bei der Arbeit begleitet.

Im obersten Regal der Vitrine eines Kirchheimer Wohnzimmers stehen Hochzeitskerzen. An der Wand hängen Fotos lachender Kinder und glücklicher Familien, von einem tauchenden Baby und einem stolzen Karnevalsprinzenpaar. Eine Ehefrau hat Knabbereien vorbereitet und verabschiedet sich liebevoll. Dann wenden sich die sieben ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weißen Rings der Besprechung des ersten Falls des Abends zu: Es geht um den Missbrauch einer Minderjährigen.

Teambesprechung: Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder des Weißen Rings

Yasmin Fuhl ist 29 Jahre alt und erst seit einem Jahr aktives Mitglied beim Weißen Ring. Sie trägt einen tiefschwarzen Lidstrich und redet schnell. Vor ein paar Tagen noch hat sie im Wohnzimmer eines jungen Mädchens gesessen, das monatelang von ihrem Stiefvater vergewaltigt wurde. „Als ich da ankam, war das Mädchen überhaupt nicht sprechfähig. Sie war kurz vor dem Zusammenklappen. Also habe ich mit der Mutter gesprochen“, berichtet die 29-Jährige ihren Kollegen.

Sie hören aufmerksam zu, unterbrechen Fuhl nie. Auf dem runden Tisch stehen Softdrinks und Knabbereien. Der Stiefvater des Mädchens war vorbestraft. „Und zwar, weil er den gleichen Scheiß auch mit der älteren Tochter angestellt hat.“ In den Gesichtern der Kollegen bewegt sich nichts.

Fuhl redet sich in Rage: „Und was haben Sie in der Zeit gemacht?“, habe sie die Mutter gefragt. Die habe ihr geantwortet, dass sie zwischen den Stühlen gesessen und diesen Mann doch geliebt habe. Und die Vermutung gehabt habe, dass die älteste Tochter „ein bisschen in ihn verliebt“ gewesen sei. Ein paar Mal war das Jugendamt im Haus wegen der vermeintlich verliebten Tochter.

Team des Weißen Rings erfährt Gastfreundschaft und großes Leid

Mit 18 Jahren sei sie dann ausgezogen und habe jeglichen Kontakt zu der Familie abgebrochen. Als die jüngere Tochter ihrer Mutter Ähnliches berichtete, habe diese erneut weggeschaut – „einfach nur weggeschaut“, wiederholt Fuhl. Weil die Mutter den Mann nicht verlieren wollte, weil sie nicht allein sein wollte. „Als ich mit der Mutter sprach, hat sie angefangen zu weinen“, sagt Fuhl. Aber nicht wegen der Tochter, sondern weil sie sich selbst so leidtat. Inzwischen hat ein Gericht dem übergriffigen Mann den Umgang mit seiner Familie untersagt.

Um einem Holztisch sitzen die Teammitglieder des Weißen Rings: Yasmin Fuhl, Friedrich Ohst, Rudi Esch, Anja Blum, Ann Kathrin Buchau, Franz Buchau

In Friedrich Ohsts Wohnzimmer treffen sich die Teammitglieder des Weißen Rings einmal im Monat, um die aktuellen Fälle zu besprechen.

„So laufen Termine meistens ab“, erzählt Fuhl. „Ich komme irgendwohin und werde sehr gastfreundlich empfangen. Oft gibt es sogar Kaffee und Kuchen. Und dann reden wir über sehr, sehr unschöne Dinge.“ Nach dem Termin ist Fuhl zum Shoppen nach Köln gefahren. Aber nicht, weil sie irgendetwas brauchte. „Ich glaube, dabei ging es um Psychohygiene.“ Gekauft hat sie dort ein Geschenk für ihre Mutter. „Um mich bei ihr dafür zu bedanken, wie gut ich es bei ihr gehabt habe“, sagt Yasmin Fuhl.

Friedrich Ohst nickt. Früher, vor Renteneintritt, war der Außenstellenleiter des Weißen Rings Berufssoldat. Er trägt einen üppigen Schnäuzer. Hemd und Anzug sitzen ordentlich. Überhaupt ist Ohst ein kontrollierter Mann. Nur wenn jemand einen Witz macht, vergisst er sich für ein paar Sekunden. Dann lacht er schallend, schüttelt sich und fasst sich an die Nase. Seine Kollegen und Kolleginnen nennen ihn „Fritz“.

Ich komme irgendwohin und werde sehr gastfreundlich empfangen. Oft gibt es sogar Kaffee und Kuchen. Und dann reden wir über sehr, sehr unschöne Dinge
Yasmin Fuhl, seit einem Jahr ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Weißen Ring

„Fritz“ sagt, dass es diese Tage ab und zu gebe. Tage, an denen man kaum aushalte, was man da hört. Dann spricht er über eine gut situierte Familie, die in einem schönen Umfeld lebte. Und über den Missbrauch eines einjährigen Säuglings, der sich in diesem Umfeld ereignete. „Als ich nach Hause kam, setzte ich mich in die Ecke und griff zur Cognac-Flasche“, sagt er. Er müsse dann erst mal Abstand kriegen. Und dann, irgendwann, folge immer der Gedanke: „Mensch, der liebe Gott muss es wirklich gut mit mir und meiner Familie gemeint haben.“

Das Euskirchener Team hat ganz unterschiedliche Beweggründe

Wer die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Weißen Rings fragt, warum sie diese Arbeit trotz all der Grausamkeiten, mit denen sie konfrontiert werden, tun, bekommt verschiedene Antworten. „Jeder hat seine eigenen Gründe“, sagt Ohst. Nachdem der Berufssoldat pensioniert wurde, hat er nach einem neuen Inhalt in seinem Leben gesucht. „Und zwar nach einem, der zufriedenstellt.“

Als ich nach Hause kam, setzte ich mich in die Ecke und griff zur Cognac-Flasche.
Fritz Ohst, Außenstellenleiter des Weißen Rings in Euskirchen über einen Tag, an dem er nicht ausgehalten hatte, was ihm berichtet wurde.

Dasselbe berichtet der 68-jährige ehemalige Rettungssanitäter und stellvertretende Außenstellenleiter Franz Buchau. Seine Tochter Ann-Kathrin Buchau (22) und Anja Blum (46) sagen, sie hätten einfach eine soziale Ader. Und Yasmin Fuhl ist wütend. Wütend darüber, dass jungen Frauen, die sexuelle Gewalt erlebten, immer noch vorgelebt wird, dass die Schuld bei ihnen selbst liege. Weil ihr Rock zu knapp ist, oder sie sich nach Einbruch der Dunkelheit draußen aufhalten. „Ich mache das, um den Mädchen zu sagen, dass sie keine Schuld trifft.“

„Und ich war früher Schöffe beim Landgericht in Bonn“, sagt der 79-jährige Rudi Esch, der früher selbst Außenstellenleiter des Weißen Rings war. „Ich habe die Opfer im Zeugenstand immer genau beobachtet“, sagt er: „Und die haben oft viel mehr gezittert als die Täter.“ Die hingegen hätten bloß dagesessen und manchmal gelacht. Und weil die Täter einmal zu viel gelacht hatten, wurde Esch Mitglied beim Weißen Ring.

Auch mit Missbrauch durch Pfarrer werden die Mitarbeiter konfrontiert

Hier kümmert er sich seit Jahren um die sogenannten EHS-Fälle (Ergänzendes Hilfesystem, institutioneller Bereich). Dieses Hilfesystem richtet sich an Menschen, die als Kinder oder Jugendliche in Institutionen wie etwa der Kirche sexuell missbraucht wurden und noch heute an Folgewirkungen leiden. „Das sind Menschen, die haben geatmet, aber nie gelebt“, sagt Esch. Das könne man an ihren Lebensläufen ablesen.

Das Team sitzt rund um einen Tisch, auf dem Getränke und Knabbereien.

Die monatliche Teambesprechung des Weißen Rings, Teilnehmer: Yasmin Fuhl (v.r.), Franz Buchau, Friedrich Ohst, Ann Kathrin Buchau und Rudi Esch.

Dann beginnt er zu kramen. Er sucht nach seinem aktuellen Fall. Es geht um einen 60-Jährigen, der in seiner Kindheit von einem Pfarrer missbraucht wurde und nie darüber gesprochen hat. Esch findet, was er gesucht hat: den Brief des Mannes. Darin beschreibt er in allen Einzelheiten, was ihm als Kind widerfahren ist und wie das sein ganzes Leben veränderte. Wie sein Penis durch den Missbrauch deformiert wurde und wie der Mann bis heute des Pfarrers „Geruch da unten“ nicht aus der Nase bekommt. „Das sagen diese Leute oft, dass sie es für immer riechen können“, sagt Esch. Und dass all dies in „unserer Nachbarschaft“ passiert. Die Kollegen nicken.

Es ist dunkel geworden. Draußen gehen die Laternen an. Jetzt werden nur noch die neuen Fälle verteilt, dann ist die monatliche Teambesprechung vorüber. „Der hier ist für dich, Franz“, sagt Ohst und reicht Franz Buchau eine Akte: „Misshandlung eines 16-Jährigen durch seine Pflegemutter.“­­­­­

Der Fall: Ein 16-Jähriger droht seine Pflegemutter umzubringen

Franz Buchau parkt sein Auto in der Nähe des Wohnhauses des Opfers. Unter seinem Arm hält er eine dicke Dokumenten-Mappe. Darin befinden sich die Kontaktdaten von Psychologen, Rechtsanwälten und weiteren Hilfsorganisationen. Auf den Fall hat Buchau sich gut vorbereitet. Das müsse man auch, sagt er. Schließlich wisse man nie, wohin man komme, oder was vor Ort passiere.

Wenn die Gefahrenlage sehr unklar ist, gehen die Mitarbeiter auch zu zweit zu einem Termin. Vor der richtigen Hausnummer bleibt Buchau stehen. Er braucht einen Moment, um die richtige Klingel zu finden. Er drückt, sofort geht der Summer. Eine junge Frau wartet auf Buchau, begrüßt ihn höflich und führt ins Wohn- und Schlafzimmer.

Ich werde diese Frau umbringen.
Kian Weber (Name geändert), 16-Jähriger, der von seiner Pflegemutter misshandelt wurde

Dort klettert ein Kind auf dem Sofa herum. Der 16-jährige Kian Weber (Name geändert) sitzt daneben. Er nimmt das Kind auf den Schoß, begrüßt Buchau freundlich. In die Augen schaut er ihm nicht. „Es wäre gut, wenn das Kind nicht dabei wäre“, sagt Buchau. Kian Weber nimmt es hoch und verschwindet mit ihm in einem anderen Zimmer. Im Fernsehen laufen Cartoons. Buchau sitzt vornübergebeugt.

Kian habe eine Weile bei einer Pflegemutter gelebt, erzählt seine Mutter. Und dort sei er misshandelt worden. Sei mit dem Kopf auf den Tisch geschlagen und gezwungen worden, schimmeliges Brot zu essen. Überhaupt sei das meiste, was er dort zu essen bekam, abgelaufen gewesen. Und als er dann aus der Familie herausgeholt worden sei, habe er nur noch einen Gedanken gehabt: „Ich werde diese Frau umbringen.“ An der ganzen Familie habe er sich rächen wollen, erzählt seine Mutter. „Haben Sie Anzeige erstattet?“, fragt Buchau nüchtern. Und ob Kian schon einen Termin beim Psychologen habe. „Ja“, sagt die Mutter. Und dass auch die Caritas schon „mit im Boot“ sei. Buchau: „Dann haben Sie schon ganz viel gemacht!“

Wie können die Euskirchener die schlimmen Dinge auf Distanz halten?

Wie es Kian gerade gehe, fragt er. Und wie ernst seine Rachegedanken zu nehmen seien. Er ziehe sich direkt nach der Schule in sein Zimmer zurück, antwortet die Mutter. Und dass die Gedanken die meiste Zeit auch nur Gedanken sein. Schlimm sei es nur, wenn er die Pflegemutter und ihre Familie sehe, zum Beispiel auf der Kirmes. Aber meistens rede er nicht. „Das heißt nicht, dass er das verarbeitet hat“, sagt Buchau streng. Die Mutter nickt gewissenhaft wie eine fleißige Schülerin. Sie möchte alles richtig machen.

Manche Fälle berühren einen mehr als andere.
Franz Buchau, stellvertretender Außenstellenleiter des Weißen Rings in Euskirchen

Eine Menge Papierarbeit wird erledigt. Das, was hier untermalt von Cartoongeräuschen passiert, sieht aus wie eine Szene auf dem Amt – nur auf einem gemütlicheren Sitzmöbel. Papier wird gerissen, Formulare ausgefüllt, eine Liste mit Fachanwälten übergeben, Durchschläge über den Tisch gereicht und Unterschriften getätigt. Jede Organisation, die helfen kann, wird bemüht. Buchau ist kompetent und routiniert. „Ich mache diese Arbeit auch schon seit sechs Jahren“, erklärt er. Gut und gerne 130 Fälle habe er in dieser Zeit betreut. Darunter auch einige Tötungsdelikte.

„Manche Fälle berühren einen mehr als andere“, sagt Buchau. Das sei auch im Rettungsdienst so gewesen. Wichtig sei, dass man die Geschichten nicht zu nah an sich heranlasse. Er hält seine Hände etwa 10 Zentimeter vor der Brust, um zu zeigen, wie nah die Geschichten einem kommen dürften. Es ist eine vertraute Geste. Auch Rudi Esch und Friedrich Ohst haben sie bei der Teambesprechung schon gezeigt.

Wie das aber funktioniere, dass man die ganzen schlimmen Dinge auf 10 Zentimeter Distanz hält; wie man sicherstelle, dass nicht doch einmal etwas hindurchkomme und einen im eigenen Herzen treffe, das kann keiner von ihnen so richtig erklären. „Irgendwie habe ich das einfach schon immer gekonnt“, sagt Buchau. Für ihn ist diese Fähigkeit charakterliche Konstitution.

Er scherzt mit Kians Mutter. Sagt, dass diese Pflegemutter „ein ganz besonderes Schätzchen“ zu sein scheint, und lässt abklären, dass diese Frau künftig keine Kinder mehr betreuen darf. Beide stehen auf. Vor der Haustür schaut Buchau ihr über seine Brille hinweg noch einmal tief in die Augen. Er flüstert. „Haben Sie ein Auge auf den Jungen.“ Die Mutter nickt eifrig.

Das Zuhause: Nach der Opferhilfe müssen die Ehrenamtler ihre Batterien aufladen

Wenn Yasmin Fuhl nach Hause kommt, wird sie von zwei flauschigen Katzen mit blauen Augen begrüßt. Sie folgen ihr, klettern an ihrem Bein hoch, fordern Aufmerksamkeit ein. „Eigentlich sind die mehr wie Hunde“, sagt Fuhl und lacht. Sie setzt sich auf ein großes Ecksofa, auf dem eine Menge Kissen liegen. Die Katzen folgen.

Im Regal stehen viele DVDs: Thriller, Horrorfilme, Komödien. „Am häufigsten schaue ich mir irgendwelche Liebeskomödien an“, sagt sie. Oder animierte Animationsfilme für Kinder. „Alle paar Jahre packt mich das Shrek-Fieber.“ Sie lacht. Horrorfilme, Thriller oder Dokumentationen über echte Kriminalfälle habe sie früher sehr gerne gesehen, heute meidet sie sie.

Yasmin Fuhl sitzt gemeinsam mit ihrer Katze auf einer grauen Couch.

Als Ausgleich zu der harten ehrenamtlichen Arbeit beim weißen Ring braucht Yasmin Fuhl ein gemütliches Zuhause. Auch das Lachen hilft ihr, die Fälle zu verarbeiten, mit denen sie konfrontiert wird.

Vor kurzem versuchte sie eine Netflix-Serie über den amerikanischen Serienmörder Jeffrey Dahmer anzuschauen. „Aber als Dahmer einen Fisch tötete und merkte, dass ihn das sexuell erregt, musste ich alles ausmachen“, sagt Fuhl: „Ich hab‘ das nicht ertragen, nicht auch noch in meiner Freizeit.“ Die junge Frau übernimmt nicht nur häufig ehrenamtlich die Missbrauchsfälle junger Mädchen beim Weißen Ring, sie arbeitet auch bei der Informationssicherheit der Polizei. „Irgendwann reicht es dann auch mal mit der ganzen Kriminalität. Privat versuche ich Verbrechen von mir fernzuhalten.“ Sie lacht.

Die Arbeit beim Weißen Ring sei zwar wichtig und stelle zufrieden, sagt sie. Sie habe das Gefühl, wirklich etwas tun zu können, den Menschen wirklich helfen zu können. Aber die Arbeit habe auch sie selbst verändert. „Es ist die Art, wie ich die Menschen ansehe.“ Zwar versuche sie immer noch, unvoreingenommen auf jeden zuzugehen. Dabei spukten aber unzählige Geschichten in ihrem Kopf herum. „Ich bin skeptischer geworden“, sagt sie. Zwar sei sie weiterhin eine gesellige und extrovertierte Person – sie macht eine Pause: „Aber ich passe mehr auf.“

Riskante Situationen meide sie. Riskante Situationen haben für Yasmin Fuhl aber nichts mit Krokodilstreicheln und Bungee-Springen zu tun. Eine riskante Situation ist für Fuhl schon: „Ganz alleine durch Köln zu laufen – das mache ich nicht mehr.“ Sie vertraue nicht mehr blind darauf, dass sie von anderen Menschen gut behandelt werde, nur weil sie sie gut behandle. „Und ja, heute glaube ich an das Böse.“

Worauf sie hingegen blind vertraut, ist ihr Auffangnetz. Das gibt es zum einen seitens des Weißen Rings (z.B. spreche jeder Anwärter schon im Rahmen der Ausbildung mit einem Trauma-Psychologen über das eigene Leben), zum anderen auf privater Seite. Es helfe, bei der Polizei zu arbeiten und Kollegen zu haben, mit denen man sprechen könne, und Freundinnen zu haben, die Psychologinnen seien. Es helfe, viel zu sprechen, Dinge zu tun, an denen man Freude habe, jemanden zu lieben – und oft ausgelassen zu lachen. Und es helfe, ein warmes Zuhause zu haben. „Nur wenn deine eigene Batterie voll ist, hast du auch anderen etwas zu geben“, sagt sie und eine Katze klettert auf ihren Schoß.


Die Arbeit des Weißen Rings im Kreis Euskirchen

Mehr als 150 Opfer von Straftaten hat der Weiße Ring in Euskirchen im vergangenen Jahr betreut. Traurige Rekorde bei den Straftatbeständen lagen auch im vergangenen Jahr wieder im Bereich des Missbrauchs von Kindern, Jugendlichen und Frauen sowie im Bereich der Körperverletzung.

Die ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfer des Weißen Rings unterstützen Betroffene, können an andere Institutionen weitervermitteln und bieten Begleitung zu Terminen bei der Polizei, Anwälten, Gerichtsverhandlungen und anderen Behörden.

Das Team des Weißen Rings sucht immer Verstärkung. Wer einfühlsam ist, aufgeschlossen, diskret und bereit, in einem Team konstruktiv zusammenzuarbeiten, kann Verbindung zum Weißen Ring aufnehmen. Spezielle berufliche Vorkenntnisse bilden keine Voraussetzung für eine Mitarbeit. Im Rahmen von Hospitationen und vereinsinterner Seminare bildet der Weiße Ring seine Mitarbeiter aus.

Weitere Informationen gibt es unter der Rufnummer 0151 55164832 oder unter folgender E-Mail-Adresse: ohst.weisser.ring@gmx.de