Mehr als 30 Unternehmen präsentierten sich bei der Gesundheitsberufemesse in Euskirchen den jungen Besuchern.
Jobmesse für GesundheitsberufeFirmen aus dem Kreis Euskirchen werben um den Nachwuchs
Aufmerksam lauschten Arijana und ihre Klassenkameraden der Städtischen Realschule Bad Münstereifel den Erklärungen zu einer richtig durchgeführten Druckmassage und hielten die einzelnen Schritte in ihren Notizen fest. „Alles, was wir heute erfahren haben, ist für mich sehr hilfreich für die Berufswahl. Und es ist spannend präsentiert“, berichtete die 14-Jährige auf dem Weg zum nächsten Stand.
Mehr als 30 Unternehmen der Gesundheitswirtschaft hatten sich zur siebten Gesundheitsberufemesse im „Wohnraum“ in der Alten Tuchfabrik in Euskirchen eingefunden, um den Wissensdurst der Schülerinnen und Schüler zu stillen.
Für Arijana war's genau richtig: „Ich möchte später einmal selbst einen Job im Pflegebereich, weil ich gerne Menschen helfe, die auf Hilfe angewiesen sind. Der heutige Tag ist eine gute Möglichkeit, mich über diesen Bereich zu informieren und zu sehen, wo ich auch hier im Kreis tätig werden kann.“
Mittlerweile bewerben sich die Betriebe um neue Auszubildende
Die Zeiten, in denen Schüler stundenlang über ihre Bewerbungsschreiben nachgrübeln, seien längst vorbei, betonte die Organisatorin Laura Meyer: „Aufgrund des Fachkräftemangels in nahezu allen Bereichen sind es mittlerweile eher die Unternehmen, die sich direkt an die Schülerinnen und Schüler wenden, um sich vorzustellen und Praktika, Ausbildungen und letztlich auch Berufswege zu präsentieren.“
Das Angebot richtete sich jedoch gleichermaßen an Lehrkräfte, Eltern und Arbeitssuchende. „Auch Quereinsteiger können heute Kontakte aufbauen“, sagte Meyer. Schließlich sei eine Qualifikation im Umgang mit Patienten auch immer eigene Lebenserfahrung und Menschenkenntnis.
Die Gelegenheit, die nachfolgende Generation für den Beruf zu begeistern, nutzten auch die Teams der Caritas Euskirchen und Eifel. „Die Schulen aus dem gesamten Kreis sind hier, und das Interesse ist erfreulich groß“, freute sich die Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Martina Schneider.
Über das Praktikum eine Ausbildungsstelle gefunden
„Wir haben die Möglichkeit, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, die sich noch gar nicht fest für einen Berufsweg entschieden haben und die wir ohne eine solche Messe nie erreichen könnten“, stimmte Arndt Krömer von der Caritas Eifel zu: „Wir können mit dem leider immer noch weit verbreiteten Klischee eines streng katholisch geführten Unternehmens aufräumen und unser breitgefächertes Einsatzgebiet präsentieren.“ Im vergangenen Jahr habe man so mit Simon Wynands einen Praktikanten gewinnen können, der mittlerweile seine Ausbildung bei der Caritas begonnen habe.
An zahlreichen Ständen konnten die Besucher auch selbst aktiv werden. Von großen Balance-Kissen, die in der Physiotherapie zum Einsatz kommen, bis zum Memory-Spiel hatten die Aussteller zahlreiche Ideen ausgearbeitet.
„Hier in der Halle ist es heute sehr unruhig und laut. Wer in einem solchen Umfeld die Konzentration findet, sich die Bilder von einem Memory zu merken, kommt auch deutlich besser mit den Begebenheiten in einem Krankenhaus und im Umgang mit den Patienten zurecht“, erklärte Pflegepädagoge Robert Hirtz. Und: „Ein Austausch, wie er an Tagen wie heute möglich ist, ist für Schüler und Unternehmen gleichermaßen wertvoll, um sich zu orientieren und Kontakte für die berufliche Zukunft zu knüpfen.“