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Cyber-AttackeEuskirchen arbeitet nach Hacker-Angriff an neuen Lösungen

Lesezeit 2 Minuten
Das Symbolbild zeigt grüne Buchstaben und Zahlen auf schwarzem Grund auf einem Computer-Bildschirm, auf dem ein Hacker-Programm geöffnet ist.

Der Kreis Euskirchen und die Städte Euskirchen und Schleiden leiden unverändert unter den Folgen eines Hacker-Angriffs (hier ein Symbolbild).

Die Lage nach der Cyber-Attacke auf die Südwestfalen-IT ist unverändert. Der Kreis, Schleiden und Euskirchen warten weiter auf Informationen.

Die Kreisverwaltung und die Stadtverwaltungen Euskirchen und Schleiden leiden nach wie vor unter den Auswirkungen der Cyber-Attacke auf das Rechenzentrum der Südwestfalen-IT, an das sie normalerweise mit unterschiedlichen Bereichen angeschlossen sind. Was sie vereint, ist ein Informationsmangel: Von der SIT habe man seit der vorigen Woche keine neuen Auskünfte erhalten, hieß es am Dienstag übereinstimmend.

Dies gilt für eine zeitliche Perspektive genauso wie für eventuelle konkrete Folgen für die Bevölkerung. „Ob sensible Daten betroffen waren, wissen wir nicht“, erklärte Corinna Lawlor von der Pressestelle der Kreisverwaltung auf Anfrage.

Die Stadt Euskirchen weiß nichts zu möglichen Folgen für sensible Daten

So äußerten sich auch der Erste Beigeordnete der Stadt Schleiden, Marcel Wolter, und der Euskirchener Stadtsprecher Tim Nolden. Zu der Frage, ob Daten der Bürgerinnen und Bürger bei dem Hacker-Angriff ausreichend geschützt gewesen seien, erklärte Nolden: „Hierzu liegen uns noch keinerlei Informationen seitens der SIT vor.“

Unabhängig davon bleibt es beim Zustand wie zu Beginn der vergangenen Woche, als die Attacke bekannt geworden war. Um die Verbreitung von Schadsoftware zu verhindern, wurden die Verbindungen zwischen der SIT und ihren Kunden gekappt. Im Kreishaus arbeitet das Ausländeramt seither im Notdienst: „Momentan können nur vorläufige Bescheinigungen ausgestellt werden“, damit die Betroffenen „eine Aufenthaltserlaubnis haben“, so Sprecherin Lawlor.

Wohngeld-Auszahlungen sind im Euskirchener Rathaus nicht möglich

Der Stadtverwaltung Euskirchen ist es infolge des Angriffs nicht mehr möglich, Einnahmen zu verbuchen und Auszahlungen zu tätigen. Dies gilt auch für Wohngeld. Darüber hinaus sind Teile des Bürgerbüros und des Standesamtes lahmgelegt. Die Stadt kann keine Meldeangelegenheiten bearbeiten. Für Passangelegenheiten kommen, wenn überhaupt, lediglich Notlösungen infrage. Geburten werden nur behelfsweise bescheinigt.

„Wir arbeiten für einzelne Verfahren auch an eigenen Lösungen, teilweise mit anderen Dienstleistern, aber auch das braucht seine Zeit“, teilte Nolden mit.

Das Schleidener Bürgerbüro ist lahmgelegt

In Schleiden gelten nach wie vor Einschränkungen für das Bürgerbüro. Beim Bearbeiten von Anträgen auf das Ausstellen von Reisepässen und Personalausweisen helfen in dringenden Fällen Nachbarkommunen, wie der Beigeordnete Wolter erklärte. Aber: „Wenn alles wieder wie gewohnt läuft, werden wir einiges nachzuholen haben.“

Wann Normalität einkehre, sei freilich völlig offen. „Wir sitzen auf heißen Kohlen, die SIT ist aber nicht in der Lage, uns mitzuteilen, wie lange es bei der jetzigen Situation bleiben wird.“