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NRW-AusreißerSo haben sich die Geburten und Sterbefälle im Kreis Euskirchen entwickelt

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Ein Säugling kurz nach der Geburt.

Die Zahl der Geburten im Kreis Euskirchen ist im vergangenen Jahr zurückgegangen.

Während in ganz NRW die Zahl der Sterbefälle 2022 zunahm, widersetzte sich der Kreis Euskirchen diesem Trend - und zwar gewaltig.

Die Zahl der Sterbefälle ist 2022 in keinem Kreis und in keiner kreisfreien Stadt in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu 2021 so stark zurückgegangen wie im Kreis Euskirchen. Dort sank die Zahl um 153 von 2639 auf 2486. Somit gab es einen Rückgang um 5,8 Prozent.

Dies geht aus einer nun veröffentlichten Erhebung von Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistischem Landesamt hervor. Außer dem Kreis Euskirchen verzeichnet lediglich Remscheid einen Rückgang der Sterbefälle 2022 im Vergleich zum Vorjahr – und zwar um ein Prozent.

Landesweit ist die Zahl der Gestorbenen um 6,4 Prozent gestiegen auf 234 176. Dabei war 2021 bereits ein Rekordjahr mit 220 035 Todesfällen. „Besonders hoch war die Zunahme der Sterbefallzahlen im Kreis Paderborn (+13,1 Prozent), in Mönchengladbach (+12,5 Prozent) und dem Kreis Borken (+11,5 Prozent)“, teilen die Landesstatistiker für 2022 mit.

Das Bild zeigt einen Friedhof.

153 Sterbefälle weniger gab es laut Statistik 2022 im Vergleich zum Vorjahr.

Wie aber ist der Rückgang im Kreis Euskirchen zu erklären? Die Flutkatastrophe im Juli 2021, bei der im Kreis 26 Menschen ums Leben kamen, erklärt den Rückgang im Folgejahr um 153 nur zum Teil. Mehr Todesfälle durch Corona dient auch nicht als Erklärung, denn die Pandemie wütete, wie der Name schon sagt, überall. In der Kreisverwaltung geht man von rein statistischen Schwankungen aus – mangels anderer Erklärungen.

Dahlem, Mechernich und Nettersheim haben ein Plus bei Neugeborenen

In Dahlem (+8), Hellenthal (+1), Mechernich (+11) und Nettersheim (+9) nahmen die Zahlen der Todesfälle zu, in allen anderen Kommunen des Kreises sank sie. 2021 war auch im Kreis Euskirchen mit 2639 Verstorbenen ein Rekordjahr – zuvor lagen die Zahlen bei 2514 (2020), 2294 (2019) und 2318 (2018).

Unterdessen ist aber auch die Zahl der Lebendgeburten im Kreis gesunken: von 1860 in 2021 um 197 auf 1663 in 2022 – also um 10,6 Prozent. Damit ist die Zahl seit 2015 (1548) erstmals wieder unter 1700 gefallen. Lediglich Mechernich (+10) und Zülpich (+14) konnten sich 2022 über mehr neugeborene Bürger als im Jahr zuvor freuen. Kall konnte den Stand von 91 Neugeborenen immerhin halten.

Damit liegt der Kreis beim Rückgang der Geburtenzahl über dem Landesschnitt. „Die Zahl der Neugeborenen war im Jahr 2022 landesweit mit 164 496 um 6,2 Prozent niedriger als 2021“, teilt IT.NRW mit: „Weniger als 170 000 Kinder kamen zuletzt im Jahr 2015 zur Welt.“