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Landrats-EmpfangEin lauer Sommerabend mit 300 Gästen im Euskirchener Kreishaus

Lesezeit 2 Minuten
16.06.2023 Landrat Markus Ramers hat zum Sommerempfang geladen. Etwa 300 Gäste kamen ins Kreishaus. Unter anderem wurde über Fachkräftemangel gesprochen. Gesungen wurde auch - von den singenden Händen.

Landrat Markus Ramers hat zum Sommerempfang geladen. Etwa 300 Gäste kamen ins Kreishaus.

Erst Corona, dann die Flut: Landrat Markus Ramers musste über zwei Jahre warten, bis er zum ersten Empfang ins Kreishaus einladen konnte.

Die Tradition des Landrats-Empfangs hat Günter Rosenke begründet. 958 Tage, eine halbe Legislaturperiode, musste sein Nachfolger Markus Ramers auf seinen ersten Empfang als Gastgeber warten. Das sonnige und warme Wetter gab ihm Recht mit seiner Terminverlegung weg vom Januar, rein in den Sommer und in den Innenhof des Kreishauses.

Als „Familientreffen“ bezeichnete er die Zusammenkunft der verschiedensten Amts- und Würdenträger aus allen gesellschaftlichen Bereichen treffend. Auf spezielle Begrüßungen verzichtete er zugunsten der allumfassenden Eifeler Formulierung: „Schön, dat ihr all do sit.“

Themen gab es schließlich genug. Neben dem Fokus auf den Fachkräftemangel ist die Flut im Kreis noch allgegenwärtig – mit all ihren Auswirkungen. „Das steckt bis heute noch in unseren Knochen. Wir werden für die Verarbeitung und den Wiederaufbau noch viel Kraft brauchen“, so Ramers.

Beim Thema Ukraine-Krieg und Hilfe aus Deutschland wurde Markus Ramers deutlich

Als er auf Bilder zu sprechen kam, die in den Sozialen Netzwerken kursieren und in denen nach der Dammsprengung in der Ukraine gefragt wird, wie sich die Menschen in den Flutgebieten in Deutschland fühlen, wenn Hilfe aus Deutschland in die Ukraine geschickt werde, wurde Ramers deutlich: „Solch mieser Stimmungsmache und Hetze müssen wir vehement widersprechen. Offen und lautstark. Wollen wir wirklich Hilfe gegenrechnen?“

Die Bürokratie knöpfte Ramers sich auch vor – da soll sich bitteschön etwas bewegen. Ob die 288 verschiedenen Landes-Förderprogramme mit all ihrem Aufwand zielführend sind, wagt er   zu bezweifeln. Um mal eine „radikale These“ aufzustellen: Das Gros dieser Programme solle man einstampfen, stattdessen die Kommunen finanziell ordentlich ausstatten: „Die werden gut und eigenverantwortlich mit dem Geld umgehen.“

Auch die Musik sollte ihren Stellenwert haben: Neben Saxofonist Martin Frings hatte der Euskirchener Chor „Sprechende Hände“ seinen großen Auftritt. Passend: Ein inklusiver Chor in der ersten Inklusiven Sportwoche, die am Samstag im Kreis zu Ende gegangen ist. Im März haben Judith Weichsel und Katharina Kann das Ensemble aus Hörenden und Nicht-Hörenden von Udo Klein übernommen, als Gebärdendolmetscherin ist Claudia Dubbelfeld dabei.