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Naturschutz-NachwuchsBeim Krötenschleppen können im Kreis Euskirchen auch Kinder helfen

Lesezeit 3 Minuten
Drei Kinder und eine erwachsene Betreuerin sitzen an einem Tisch und basteln.

Mit viel Spaß bastelten die Kinder beim Kennenlerntreffen aus Tannenzapfen Schneeeulen.

Mit seiner neuen Kindergruppe will der Nabu-Kreisverband Euskirchen den Nachwuchs für den Naturschutz sensibilisieren.

Verstärkung aus der jüngeren Generation hat sich der Nabu-Kreisverband Euskirchen organisiert. Am Samstag gründete sich bei einem Treffen im Kirchberghaus in Kommern die erste Gruppe des Naju im Kreis, der Jugendorganisation des Naturschutzbundes. Zwar waren von den angemeldeten acht Kindern nur drei gekommen, doch die begannen gleich, sich untereinander beim Basteln bekannt zu machen.

„Es geht darum, Nachwuchs für die Naturschutzarbeit zu gewinnen“, sagte Peter Berthold vom Vorstand des Nabu-Kreisverbandes. Die aktiven Mitglieder würden immer älter – ein Problem, das allerdings auch bei anderen Vereinen zu beobachten sei. „Ich hatte schon länger im Hinterkopf, eine Naju-Gruppe ins Leben zu rufen, nun hat es geklappt“, sagte er.

Die meisten Kreisverbände des dezentral organisierten Nabu hätten ihre Jugendorganisationen, doch im Kreis Euskirchen sei das bisher noch nicht der Fall gewesen, so Berthold weiter. Zwar habe die Naju auch einen eigenen Landesverband, der die Gruppe unterstützen würde, doch die Euskirchener Naju bilde eine Gruppe innerhalb des Kreisverbandes.

Nachwuchs-Naturschützer treffen sich regelmäßig im Kreis Euskirchen

„Vom Landesverband gibt es viel Unterstützung, die veranstalten auch tolle Ferienfreizeiten oder gehen mit Aktionen an die Schulen“, erläuterte er. „Jetzt haben wir hier eine Gruppe mit Acht- bis Zehnjährigen, doch wir planen, auch noch eine Gruppe für Jugendliche ins Leben zu rufen“, kündigte Berthold bereits an.

Die Leitung der Gruppe hat Jule Helmling übernommen. Sie ist Natur- und Umwelt- sowie Streuobstpädagogin und wohnhaft in Wachendorf. Bei einer Veranstaltung im Naturfreundehaus habe sie Berthold kennengelernt und sei mit ihm ins Gespräch gekommen, berichtete sie. So sei die Idee gekommen, das neue Angebot zu starten. „Heute geht es nur um das Kennenlernen“, sagte sie. Deshalb finde das Treffen auch in den Räumen des Nabu statt. „Das ist aber eine Ausnahme, ansonsten sind wir immer draußen unterwegs“, kündigte sie an.

Alle zwei Wochen solle an unterschiedlichen Orten ein Treffen stattfinden. Dann sollten zum Beispiel die alten Hasen bei ihren Einsätzen begleitet werden, um zu erfahren, was im Naturschutz gemacht werden könne. Die Kinder könnten lernen, wie Vögel unterstützt werden könnten, selbst kleine Pflegeeinsätze veranstalten oder ein Monitoring auf einer Wiese durchführen. Aber sie können auch mal beim „Krötenschleppen“ mitmachen, wie die Nabu-Mitglieder lapidar den Einsatz bei der alljährlichen Krötenwanderung nennen.

Kennenlernen der Natur steht für den Nachwuchs im Mittelpunkt

„Ein bisschen kreativ, ein bisschen handwerklich, alles, was man sich so an Naturschutz-Arbeit vorstellt“, so Helmling. Bewegung und Spiele in der freien Natur seien ihr auch wichtig.

„Wir merken, dass die Natur immer mehr ins Abseits gerät“, warnte sie. Da sei es wichtig, die Natur auch kennenzulernen. „Was man kennt, das schützt man, sagt eine alte Weisheit“, erklärte sie. Aber die Zeiten für den Naturschutz würden aktuell härter. Es gebe immer mehr Kürzungen in den verschiedenen Etats, viel Landschaft falle Bauprojekten zum Opfer.

Am Samstag ging es am Basteltisch erst einmal darum, Schneeeulen aus Tannenzapfen zu gestalten. Nicht gerade ein heimischer Vogel aus der Eifel, aber zum Wetter und zur Jahreszeit passend, wie Helmling zugab. Das nächste Treffen wird auf der Internetseite des Nabu-Kreisverbands Euskirchen angekündigt. Hier sind auch weitere Informationen zur Naturschutzarbeit erhältlich.