7,5 Prozent der 4220 geprüften Biotonnen fielen durch, weil sich darin Dinge befanden, die nicht reingehören. Das ist schlecht fürs Klima.
318 Behälter nicht geleertWas Prüfer alles in den Biotonnen im Kreis Euskirchen fanden
Die Bewohner von 318 Haushalten im Kreis Euskirchen dürften etwas überrascht geschaut haben. Ihre Biotonne wurde in der Zeit vom 11. bis 22. September zumindest einmal nicht geleert. Sie stand am Abend noch genauso voll da, wie sie zuvor herausgestellt worden war.
Denn die Prüfer hatten sich den Inhalt genauer angesehen und fanden unter anderem Plastiktüten, sogenannte kompostierbare Plastikbeutel und Störstoffe wie Glas, Windeln, Zigarettenkippen, Altholz, Bauschutt, Streu mit Fäkalien und Asche darin – allesamt Dinge, die nicht in eine Biotonne gehören.
4220 Biotonnen wurden im Kreis Euskirchen kontrolliert, 7,5 Prozent davon wurden wegen der falschen Befüllung nicht geleert. „Der Wert liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt“, heißt es in der Mitteilung des Kreises.
Unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima!“ wurden in mehr als 50 Kreisen und Städten, so auch in allen Kommunen des Kreises Euskirchen, die Tonnendeckel hochgeklappt. 334.336 Behälter wurden bei der bundesweiten Aktion des Vereins wirfuerbio überprüft.
„Insgesamt ist das Trennverhalten der Bürgerinnen und Bürger erfreulich, leider gibt es aber immer wieder Ausnahmen. Wir wollen das Trennverhalten positiv beeinflussen und mit den Stichprobenkontrollen aufklären, nicht bestrafen“, betont Karen Beuke, Abfallberaterin im Kreis Euskirchen.
Kreisverwaltung ist mit der Resonanz in der Bevölkerung sehr zufrieden
Die Kontrollaktion sei überwiegend positiv aufgenommen worden – und die Erwischten zeigten sich einsichtig: In manchen Kommunen wurden nämlich zweimal hintereinander die gleichen Tonnen kontrolliert. Fast alle Tonnen, die in der ersten Woche stehengelassenen wurden, enthielten in der zweiten Woche keine sichtbaren Störstoffe mehr.
„Wir wollen weiter in den Küchen und Biotonnen positive Veränderungen bewirken. Denn nur aus sauberen Bioabfällen kann saubere Komposterde werden“, betont Norbert Lenzen, Leiter des Kompostwerks des Kreises Euskirchen in Strempt. „Über das ganze Jahr verteilt müssen wir drei Prozent des Materials, das über die Biotonnen im Kompostwerk angeliefert wird, als Restabfall entsorgen. Das führt zu Verlusten von Bioabfall und höheren Entsorgungskosten für unsere Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Lenzen.
„Mit einer sauberen Trennung von Biomüll kann jeder einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt Jens Ohde vom Verein wirfuerbio: „Wird weniger Kompost produziert, steigt der Verbrauch an nitratreichem Düngemittel, wodurch sich auch der CO2-Ausstoß erhöht.“
Bioabfall im Haushalt: Der Kreis Euskirchen gibt Tipps
Obst- und Gemüsereste, verdorbene Lebensmittel, Rasenschnitt – all das landet im Kreis Euskirchen seit 1995 in allen kreisangehörigen Kommunen in der Biotonne.
Bioabfälle sollten im besten Fall lose in einem dafür vorgesehenen Behälter gesammelt und direkt – ohne Plastiktüte oder kompostierbare Plastiktüte – in die Biotonne entleert werden. „Wer seinen Bioabfall dennoch in einer Plastiktüte sammeln möchte, kann den Inhalt in der Biotonne entleeren und die Plastiktüte im Anschluss in den Restmüll geben. In den meisten Fällen steht die Restmülltonne direkt neben der Biotonne“, appelliert Abfallberaterin Karen Beuke.
Deutlich einfacher sei es, Zeitungspapier oder Papiertüten zu verwenden. Diese Papiertüten erhalten Sie online auf wirfuerbio.de/shop und seit drei Wochen auch in den Rathäusern und am Abfallwirtschaftszentrum (so lange der Vorrat reicht). Geeignet sind alle Papiertüten, die zu 100 Prozent aus Papier bestehen und kompostierbar sind.
Mehr Informationen zur Sammlung von Bioabfall im Kreis Euskirchen gibt es online oder kann per Email bei der Abfallberatung des Kreises.