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Raummangel nach der FlutSport im Park im Kreis Euskirchen findet nicht statt

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Das Materiallager des Kreissportbunds, in dem Markus Strauch steht, ist schon wieder gut gefüllt. 

Kreis Euskirchen – Markus Strauch hat eine Vision. Eine Vision, die aus der Not geboren ist, aber die Zukunft des Kreissportbundes (KSB) nachhaltig beeinflussen könnte. Strauch ist Geschäftsführer des KSB und der hat ein Raumproblem. Und das hat auch Auswirkungen auf eine beliebte Sommerveranstaltung.

Die Räumlichkeiten der Geschäftsstelle in der ersten Etage des Thomas-Eßer-Berufskollegs (TEB) sind bei der Flut verschont worden. Das Materiallager und der Kursraum im Keller sind hingegen zerstört worden und weiterhin nicht nutzbar. Ob sie wieder hergestellt werden, ist fraglich – genau wie die Zukunft des gesamten TEB am jetzigen Standort. „Die Stadt Euskirchen muss viele Kindergärten wieder aufbauen. Wir könnten uns einem solchen Aufbau anschließen und dort einen Kursraum schaffen – natürlich vom KSB oder dem Landessportbund finanziert, sodass kein Nachteil für die Stadt entsteht“, erklärt Strauch.

47.000 Euro Schaden nach der Flut

47.000 Euro – so hoch war laut dem Geschäftsführer der Sachschaden, den die Flut angerichtet hat. Vornehmlich seien Materialien zerstört worden. Nur weniges habe man retten können. Dazu gehört Bernd. Bernd ist ein Lehrskelett, das nun als Mahnmal an den 14. Juli 2021 verschlammt mit einem Feuerwehrschlauch um den knochigen Hals vor dem Büro des Geschäftsführers steht. Zudem steht in jedem Büro ein Stück Wand von den Materialräumen samt KSB-Logo. „Das meiste Material ist wieder neu angeschafft“, berichtet Strauch.

Lehrskelett Bernd und KSB-Mitarbeiterin Eva Baum-Ungerathen 

Möglich gemacht haben das dem Geschäftsführer zufolge vor allem Spenden und Soforthilfen. An Sportmaterialien scheitert es also nicht. Was aber fehlt sind Räumlichkeiten – und das Interesse von Vereinen Übungsleiter aus oder Fortbilden zu lassen. Warum das so ist, könne er nicht erklären. „Vielleicht sind es die Nachwirkungen von Corona, vielleicht haben die Vereine flutbedingt noch andere Sorgen“, so Strauch. Zudem sei die Nachfrage nach Unterstützung im Zuge der Hochwasserkatastrophe bei Vereinen aus dem Kreis recht gering gewesen.

Kaum Nachfrage nach Hilfe

Lediglich 50 Vereine hätten sich gemeldet und um Unterstützung gebeten. „Dabei ging um den Verlust von Materialien bis hin zum Totalschaden der kompletten Sportstätte“, so Strauch. Ein Mitgliederschwund sei bei den 260 Vereinen, die dem KSB angeschlossen sind, nicht festzustellen. Das liege sicherlich auch am Naturell der Eifeler, die von sich aus sehr treu seien.

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Sport im Park“ wird es in diesem Jahr nicht geben. Laut Strauch sind personelle Engpässe der Grund für die Pause. „Wir werden schon bald mit den Planungen fürs kommende Jahr beginnen. Wir werden die Reihe auf jeden Fall fortführen“, so der KSB-Geschäftsführer, der händeringend nach neuen Mitarbeitern sucht. So wird eine sogenannte Fachkraft Jugend gesucht, die sich vor allem um Kinder- und Jugendsport kümmert – beispielsweise an Schulen und Kitas.

BFD-Stelle frei

Gleichzeitig ist noch eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst ab dem 1. August vakant. Personell sei der KSB aktuell nicht auf Rosen gebettet. Drei Mitarbeiterin hätten aus den unterschiedlichsten Gründen zwischen Mai und September 2021 gekündigt.

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Doch Strauch schaut trotz der vielen Rückschläge positiv in die Zukunft. „Unser Ziel ist es weiterhin, die Sportlandschaft des Kreises zu ergänzen“, sagt Strauch: „Wir graben den Vereinen bewusst nicht das Wasser ab, sondern schließen Lücken.“ So habe man sich dazu entschieden einen Sportkurs für Menschen anzubieten, die vor kurzem einen Schlaganfall erlitten haben. Ein solches Angebot habe es vorher im Kreis nicht gegeben.