Die Kölner Band Miljö sorgte mit einem fulminanten Auftritt für Stimmung.
Copyright: Stephan Everling
Mechernich-Strempt – Ein wahrer Stresstest für den karnevalistischen Vorlauf war in diesem Jahr die Rochusnacht in Strempt. Nicht nur, dass nach zwei Jahren Karnevalsabstinenz nun die Kostüme wieder aus den Schränken geholt werden mussten. Die warme Oktobernacht bot dazu ungewohnte Rahmenbedingungen fürs Warmschunkeln zu karnevalistischen Klängen.
Doch die Besucher machten aus den hohen Temperaturen eine Tugend und nutzten die unerwartete Wärme für entsprechend luftige Kleidung und Kostüme. Rund 650 Besucher knubbelten sich in dem Festzelt auf dem St.-Rochusplatz im Ortskern von Strempt.
„Wir hatten noch nie so eine Nachfrage“, sagte Horst Kreuser, der als Stammliterat der 1. KG Strempt wieder das Programm zusammengestellt hatte. Tickets, die zum Weiterverkauf angeboten worden waren, seien sofort wieder weggewesen.
Bekannte Namen aus dem Kölner Karneval im Programm
Anders als andere Karnevalsveranstaltungen, hatte die Rochusnacht im vergangenen Jahr noch stattfinden können, bevor sich die Verantwortlichen zu einer Absage aller Karnevalsaktivitäten in der Session entschlossen hatten. Somit war diese Rochusnacht die 15. insgesamt.
Und die Setlist konnte sich in diesem Jahr auch sehen lassen. Mit den Lückenfüllern, Miljö, Björn Heuser, Kuhl un de Gäng, der Tanzgruppe Limitless aus Scheven, den Domstürmern, den Räubern und Peter Wackel war es Kreuser wieder gelungen, große und bekannte Namen für das Event im Festzelt zu engagieren.
Rund 650 jecke Besucher kamen zur Rochusnacht, die im Festzelt in Strempt stattfand.
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„Es ist immer schwer, die Gruppen hierher zu bekommen“, so der Geschäftsführer der Strempter KG. Und doch sei es im Lauf der Jahre gelungen, fast alle bekannten Kölner Bands an den Bleibach zu locken, mal abgesehen von den Höhnern und den Bläck Fööss.
„Die Rochusnacht kommt bei allen gut an“, sagte er. Mittlerweile sei der 14-köpfige Vorstand, der die Organisation und den Aufbau übernimmt, ein eingespieltes Team. „Nach zwei Tagen sind wir mit dem Aufbau durch. Jeder weiß, was er zu tun hat“, sagte er. Stress komme da nicht mehr auf. Und Karnevalsstimmung? „Die kommt mit dem Feiern, die Atmosphäre im Zelt ist wieder einmal genial“, freute er sich.
Dort hatten die Lückenfüller als Eisbrecher für Stimmung gesorgt. Seit Jahren eröffnet die Eifeler Band die Rochusnacht. „Die gehören mittlerweile fest dazu“, so Kreuser. Anschließend zeigte die Kölner Band Miljö mit einem fulminanten Auftritt, dass sie ihren Platz im Karneval zu Recht hat.
Nur mit Gesang und Gitarre brachte Björn Heuser den Saal zum Singen. Bereits von der Kirmes in Strempt mit lokalen Gegebenheiten vertraut, ging er gekonnt auf die Sangeslust des Karnevalspublikums ein. „Es ist immer schwer, nach so einem lauten Act wie Miljö nur mit der Gitarre auf die Bühne zu gehen, aber spätestens bei dem dritten Lied, der FC-Hymne, singen die meisten mit“, sagte er nach seinem Auftritt. Bei Hits wie „Lück wie ich un du“ oder „Stääne“ stieg das Publikum textsicher ein.
Als Stehlampen gingen Verena Krämer, Mareike Reetz, Gina Satzke und Larissa Reetz: „Wegen der Energiekrise.“
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„Und wenn dann beim Schlusslied »En unserm Veedel« der ganze Saal mitsingt, weiß man, man hat es wieder geschafft“, freute er sich über die Stimmung im Festzelt.
Laut wurde es dann wieder bei Kuhl un de Gäng, die mit ihrem groovigen Sound die Gäste zum Tanzen brachten. Anschließend zeigte die Schevener Tanzgruppe Limitless ihr aktuelles Programm. Die Domstürmer und die Räuber sorgten bis in den späten Abend für Karnevalsstimmung, bevor Peter Wackel Mallorca-Flair nach Strempt brachte.
Nicole Münster ist Nachfolgerin von Moderator Uwe Höger
Seinen Abschied nahm an diesem Abend Uwe Höger, der seit der ersten Auflage die Bühnenmoderation übernommen hatte. „Ich bin Ortsbürgermeister und Vorsitzender des Karnevalsvereins, jetzt müssen mal jüngere Leute ran“, sagte er. Und die stehen bereit: Mit Nicole Münster wurde die neue Moderatorin der Strempter Rochusnacht in ihr Amt eingeführt.
Bestens gelaunt und oft bunt kostümiert feierte das Publikum an dem lauen Herbstabend den Einstieg in die neue Karnevalssession. Als Stehlampen hatten sich Mareike Reetz, Verena Krämer, Larissa Reetz und Gina Satzke verkleidet. „Wir sind alles Strempter Mädels“, sagte Mareike Reetz. Das Kostüm hätten sich als Bezug auf die aktuelle Energiekrise ausgedacht.
