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BildungGrundschule in Mechernich wird wie eine Wohngemeinschaft

Lesezeit 3 Minuten
Kinder laufen durch einen Raum mit Stellwänden und Sitzgelegenheiten.

Offenes Lernen ist die Zukunft: Auch die Planungen für den Grundschul-Neubau in Firmenich setzen wie hier in der Visualisierung der Architekten auf eine moderne Konzeption mit offenen Lernlandschaften und sehr flexiblen Klassenräumen.

In Firmenich entstehen eine dreizügige Grundschule, eine Kita und eine Sporthalle. Der Architekt hat nun die entsprechenden Pläne vorgestellt.

Der geplante Bau einer dreizügigen Grundschule in Firmenich nimmt langsam konkrete Formen an: In der jüngsten Sitzung des Mechernicher Stadtrats hat jetzt der Andernacher Architekt Holger Biesel die ersten Entwürfe für den Neubau präsentiert.

Nachdem das Projekt, zu dem auch der Bau einer Sporthalle und einer neuen Kita gehören, zu Beginn wegen der Flut und einer Vergabebeschwerde stockte, ist man in der Mechernicher Stadtverwaltung nun optimistisch, dass im neuen Jahr mit dem Bau begonnen werden kann.

Firmenich: Bauarbeiten sollen bereits Ende 2023 beginnen

„Die Planungen sehen vor, dass die Bauarbeiten für Kita, Sporthalle und Schule Ende 2023 beginnen sollen“, sagt der städtische Projektleiter Christoph Breuer. Mit dem Schuljahresbeginn 2025/26 soll die neue Schule demnach an den Start gehen. Die klassische „Flurschule“, wie sie die meisten wohl noch aus ihrer eigenen Schulzeit kennen, ist inzwischen passé. Stattdessen entstehen moderne und offene Lernlandschaften.

„Das kann man sich vorstellen wie eine WG“, erläutert der zuständige Architekt. Ein Flügel für jeden Jahrgang Um den offenen Lernbereich herum werden Klassen-, Förder-, Fach- und Ruheräume ebenso gruppiert wie Garderoben, Lager und sanitäre Anlagen. So erhalte jeder Jahrgang einen eigenen Flügel mit der notwendigen Infrastruktur.

Pausenhalle soll Flügel miteinander verbinden

Verbunden werden diese zweigeschossigen Flügel mit den Klassen 1 und 2 im Erdgeschoss und den Klassen 3 und 4 im ersten Obergeschoss durch eine Pausenhalle, die multifunktional genutzt werden kann. Die Klassenräume erhalten eine quadratische Form, um multifunktional möbliert werden zu können.

„Das ermöglicht zahlreiche Varianten der Bestuhlung und Beschulung“, so Biesel weiter. Gleichzeitig drücke sich die Mehrfachnutzung auch dadurch aus, dass die Offene Ganztagsbetreuung (OGS) ebenfalls in den offenen Lernlandschaften stattfinden könne.

Auch im Verwaltungstrakt, der gemeinsam mit der Mensa in einem weiteren Baukörper Platz findet, verschmelzen Lehrerzimmer und Räume für das OGS-Team. „Das ist so gewünscht“, erläuterte der Architekt. Die Mensa werde über knapp 150 Plätze verfügen.

Die Größe sei dabei so ausgelegt, dass selbst bei einer später durch Erweiterungen möglichen Vierzügigkeit der Schule in nicht mehr als drei Schichten gegessen werden könne. Der Gebäudeteil könne sogar als Veranstaltungsraum mit bis zu 220 Sitzplätzen und Bühne genutzt werden.

Lernlandschaften der Grundschule sollen mit Glas ausgestattet werden

Besonders sei zudem, dass die Klassen rund um die Lernlandschaften mit Glasscheiben ausgestattet werden, damit die Lehrkräfte alles im Blick behalten können. Außerdem werden nur noch digitale Tafeln verbaut.

Die Barrierefreiheit wird über einen Aufzug sichergestellt, und in jedem Geschoss wird es ein Pflegebad geben. Für den Schulsport ist der Neubau einer 27 mal 30 Meter großen Sporthalle geplant, die auch von Vereinen genutzt werden kann. Die Halle soll laut aktueller Planung rund 4,5 Millionen Euro kosten. Die Baukosten für die Schule belaufen sich nach derzeitigem Stand auf rund 15 Millionen Euro.