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1,5 Millionen Euro BaukostenGlehner weihen Dorfgemeinschaftshaus und Spielplatz ein

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Der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses Glehn hat PV-Anlagen auf dem Dach. Davor stehen Bierbänke für die Einweihungsfeier.

Mit Photovoltaik und großen Fensterflächen ist das neue Glehner Dorfgemeinschaftshaus ausgestattet.

Ein Dorfgemeinschaftshaus wie das in Glehn ist die Medizin gegen das Verschwinden sozialer Treffpunkte aus den Dörfern.

­­­Groß, hell und flammneu – so präsentierte sich das neue Dorfgemeinschaftshaus in Glehn, von den Verantwortlichen „DGH“ genannt, bei seiner offiziellen Eröffnung. Mehr als 100 Gäste fanden sich zu der Feierstunde ein, die am Samstagnachmittag stattfand. Gleichzeitig eingeweiht wurde der Spielplatz, der zwischen dem Sportplatz und dem neuen Dorfgemeinschaftshaus liegt. Untermalt wurde die Veranstaltung von dem Musikverein „Waldlust“ Glehn.

Mit dem Dorfgemeinschaftshaus gegen das Verschwinden sozialer Treffpunke

Ein Dorfgemeinschaftshaus, das ist die alte und neue Medizin gegen das Verschwinden der sozialen Treffpunkte, der Gaststätten, aus den Dörfern. „Lange Zeit waren Kirche und Kneipe die Dorfmittelpunkte“, sagte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. In Glehn war es die Gaststätte Zimmermann, die bis vor kurzem noch der Standort für Karnevalssitzungen, Theateraufführungen, Musikaufführungen, aber auch Beerdigungscafés war, bevor die Kneipe für immer schloss und das Gebäude verkauft wurde.

Um diesen Verlust in Glehn zu kompensieren, habe sich die Stadt um eine Förderung zum Neubau des DGH beworben, führte Schick aus. Ähnliche Projekte stünden demnächst in Bergheim, Harzheim, Lessenich und Bleibuir an.

Die Eröffnungsrede in neuem Ambiente hielt Bürgermeister Hans-Peter Schick.

Im neuen Ambiente hielt der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Eröffnungsrede, und der Musikverein „Waldlust“ spielte.

Die Ehrengäste begrüßten sich vor der neuen Dorfgemeinschaftshalle.

Ein erfreulicher Anlass: Die Ehrengäste begrüßten sich vor dem neuen Dorfgemeinschaftshaus.

Pastor Heinz Josef Arenz nahm die Einsegnung des neuen Gebäudes vor.

Die Einsegnung nahm Pastor Heinz Josef Arenz vor.

Rund 500.000 Euro habe die genehmigte Fördersumme bei einem Fördersatz von 65 Prozent betragen, so Schick. Doch nach der Coronazeit seien für eine Reihe von Projekten die Fördersummen auf 100 Prozent erhöht worden. „Und so hatten wir auf einmal 900.000 Euro zur Verfügung“, berichtete er. Etwas mehr als 400.000 Euro habe die Stadt beigesteuert.

Die Glehner haben Eigenleistungen im Wert von 150.000 Euro erbracht

Schlussendlich habe das neue Glehner DGH rund 1,5 Millionen Euro gekostet. Darin enthalten seien aber auch Eigenleistungen der Glehner im Wert von 150.000 Euro, die Malerarbeiten oder die Bodenverlegung in Eigenregie vollzogen hätten, so Schick. Auch die Außenanlagen, die noch nicht fertiggestellt sind, würden von den Glehnern übernommen werden.

Lange Zeit waren Kirche und Kneipe die Dorfmittelpunkte.
Dr. Hans-Peter Schick, Mechernicher Bürgermeister

Nicht einfach sei die Realisierung des Gebäudes gewesen, resümierte Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Seeliger. So sei die Idee zuerst auf Skepsis gestoßen. Während der Bauzeit seien auf einmal die Materialpreise angestiegen. „Oft mussten wir Gebäudegrößen und Material anpassen“, sagte er.

Nicht einfach sei es gewesen, einen Standort für das neue Gebäude zu finden, erläuterte Schick. In der Mitte der Ortslage habe das Problem bestanden, dass es aufgrund von möglichen Lärmbelastungen durch den Betrieb eines Dorfgemeinschaftshauses kaum noch Akzeptanz für so einen Plan gebe. Da sei es der Stadt zugute gekommen, dass sie schon im Vorfeld die Flächen oberhalb des Sportplatzes gekauft habe, um dort eventuell ein Wohngebiet errichten zu können, führte der Bürgermeister aus.

Doch ein Neubaugebiet werde nun an anderer Stelle im Dorf ausgewiesen. Bereits im Jahr 2015 sei der Beschluss gefasst worden, den alten Glehner Spielplatz, der in die Jahre gekommen sei, durch einen neuen zu ersetzen, erklärte Birgit Braun-Näger. Mit einer Reihe von Privatspenden sei es möglich geworden, ein großes Spielgerät mit vielen Klettermöglichkeiten für 17.000 Euro zu erwerben. Dazu seien noch verwendbare Altgeräte von dem vorigen Glehner und anderen Spielplätzen gekommen.

Eingesegnet wurden das neue DGH und der Spielplatz von dem aus Bergbuir kommenden Pfarrer Heinz-Josef Arenz.