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GoldhochzeitBundeswehr führte reisefreudige Eheleute nach Mechernich

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Ihre goldene Hochzeit haben Elisabeth und Helmut Gräfe aus Mechernich am Donnerstag gefeiert.

Mechernich – Mobilität ist das Thema, wenn Elisabeth und Helmut Gräfe anlässlich ihrer goldenen Hochzeit am Donnerstag auf das gemeinsame Leben zurückblicken. Denn nicht nur, dass er als Fahrlehrer und späterer Leiter der Kraftfahrausbildung bei der Bundeswehr arbeitete. Gemeinsam hat das Paar fast die gesamte Welt bereist.

Kennengelernt haben sie sich in einem Möbelhaus in Elmshorn, wo Helmut Gräfe als Auslieferungstischler arbeitete. Und Elisabeth Gräfe wollte ihre Schwester besuchen, die ebenfalls dort arbeitete. Als die beiden sich gesehen hatten, war für sie schnell klar, dass es auf Dauer sein würde. Anderthalb Jahre dauerte es, bis die beiden heirateten.

Ehefrau machte Lehre zum "Bankkaufmann"

Sie war 17 Jahre alt, er 22. „Ich habe damals eine Lehre zum Bankkaufmann gemacht – so hieß das damals“, erzählt Elisabeth Gräfe schmunzelnd. Helmut Gräfe, der unbedingt Fahrlehrer werden wollte, ging zur Bundeswehr, musste in die Niederlande zur Grundausbildung.

Noch während Elisabeth Gräfe in der Ausbildung war, bekam sie das erste Kind, einen Sohn. Mit Unterstützung des Arbeitgebers und ihrer Eltern sei es ihr trotzdem gelungen, den Abschluss zu machen, sagt sie.

Nach der Grundausbildung erhielt Helmut Gräfe das Angebot der Bundeswehr, nach Landsberg am Lech zu gehen. Elisabeth gebar ihre Tochter und arbeitete in einer Bank, während ihr Mann für zwei Jahre nach Iserlohn zum Offizierslehrgang ging.

Ankunft mitten im Mechernicher Karnevalszug

Acht Jahre lebte die Familie in Landsberg, bis Helmut Gräfe einen neuen Standort wählen konnte. Nachdem sie zuerst im Norden, dann im Süden gewohnt hatten, war die Mitte dran. „Und zack waren wir in Mechernich“, sagt er. Das erste Haus der Familie war in Vussem. „Wir kamen am Karnevalssonntag in Mechernich an, wo alles gesperrt war, weil gerade der Karnevalszug lief“, berichtet er. Zwei Tage lang war kein Elektriker zu bekommen. In das Haus in der Bergstraße, in dem sie heute leben, sind sie vor 20 Jahren gezogen. „Wir haben es in D-Mark gekauft und in Euro umgebaut.“

Da sie ihre Kinder früh bekommen hätten, sei es ihnen möglich gewesen, weite Reisen zu unternehmen. Australien, China, Südamerika, Afrika gehörten zu den Reisezielen. Oft waren sie auch mit dem Wohnmobil unterwegs oder Helmut Gräfe mit seinem Motorrad. Über drei Jahre ist Elisabeth Gräfe den Jakobsweg bis Santiago de Compostela gewandert – in Etappen und die meiste Zeit allein. Denn ihr Mann hat die Devise: „Alles, was länger ist als ein Bus, wird gefahren.“ So besuchte er sie in Frankreich, als sie eine dreiwöchige Etappe ging.

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Seit fünf Jahren sind beide im Vorstand der St.-Barbara-Bruderschaft aktiv, sie als Kassiererin, er als Schriftführer. Die Bruderschaft kümmere sich darum, dass die Kapelle in Ordnung sei, die für viele Wanderer ein beliebter Pausenort sei.

Von ihren beiden Kindern haben sie vier Enkelkinder. Mittlerweile, so berichten sie, lebe der Sohn in Norwegen. Und auch das Paar zieht es bald wieder in die Ferne – doch wohin die Reise geht, steht noch nicht fest.