Corona-Ausbrüche bei der FeuerwehrMechernicher Löschgruppe bei Einsatz infiziert
Mechernich/Kreis Euskirchen – Sieben Feuerwehrleute einer Löschgruppe der Feuerwehr in der Stadt Mechernich haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte der Leiter der Mechernicher Wehr, Jens Schreiber, auf Nachfrage dieser Zeitung. Acht weitere Einsatzkräfte befinden sich laut Schreiber in Quarantäne.
„Die Löschgruppe ist weiterhin einsatzfähig, wird derzeit aber von anderen Löschgruppen im Falle einer Alarmierung unterstützt“, so der Mechernicher Feuerwehr-Chef. Die Kameraden hätten sich bei einem Einsatz am 21. Dezember angesteckt, so Schreiber.
Nur drei Tage später sei die Einheit bei einem Dachstuhlbrand in Kommern gewesen. Da habe es keine weiteren nachweislich Infizierte gegeben. Das zeige, so Schreiber, dass das Konzept der Feuerwehr funktioniere. „Wir achten darauf, dass sich die Löschgruppen im Einsatz nicht vermischen. Da ist die Disziplin schon sehr groß“, so Schreiber. Beim Dachstuhlbrand an Heiligabend sei die betroffene Einheit nicht allein im Einsatz gewesen.
34 Feuerwehrleute im Kreis Euskirchen aktuell nicht einsatzfähig
Kreisbrandmeister Peter Jonas berichtet, dass kreisweit aktuell 34 Feuerwehrleute nicht einsatzfähig sind, weil sie entweder mit Covid-19 infiziert sind oder sich als Kontaktperson in Quarantäne befinden. Zur bisherigen Hochphase der Pandemie seien es 50 Einsatzkräfte gewesen. Angesichts von knapp 4000 Mitgliedern der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes sei das alles im allen ein moderater Wert, so Jonas. Er gehe aber davon aus, dass die Dunkelziffer höher sei.
Das Konzept des Nicht-Durchmischens der Löschgruppen beim Einsatz habe sich kreisweit bewährt. Allerdings, so der Kreisbrandmeister im Gespräch, könne es natürlich Einsatzsituationen geben, in denen das Konzept obsolet werde. „Das ist aber abhängig vom Einsatzgeschehen“, so Jonas: „Bei einem Brand werden aber grundsätzlich Einsatzabschnitte gebildet. So kann man beispielsweise die Durchmischung schon ganz gut kontrollieren.“ Für die Trupps, die unter Atemschutz arbeiteten, bestehe ja durch die Sauerstoffmasken ohnehin im Einsatz keine Gefahr.
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Die Auffrischungsimpfungen bei den Feuerwehrleuten seien grundsätzlich abgeschlossen, so Jonas: „Wir haben jetzt die Leiter der Feuerwehren noch mal darüber informiert, dass auch die 12- bis 17-Jährigen geboostert werden können.“ Das sei insofern relevant, als dass Feuerwehren von der landesweiten Regelung Gebrauch machen und 16- sowie 17-Jährige in den Einsatz außerhalb der Gefahrenzone brächten, so Jonas.