Eine östlich um den Ort verlaufende Straße soll die Mechernicher Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten.
Trasse, BaukostenPolitik stellt die Weichen für die Osttangente in Mechernich
Spätestens, wenn nach der geplanten Elektrifizierung der Eifelstrecke noch mehr Züge durch Mechernich fahren und die Wartezeiten an den Bahnschranken dadurch weiter anwachsen, soll eine neue Ortsumfahrung die Mechernicher Innenstadt vom Autoverkehr entlasten. Die Politiker haben nun die nächsten Schritte für den Bau dieser Osttangente in die Wege geleitet.
In Nord-Süd-Richtung könnte diese Straße am Bördeblick mit einem Kreisverkehr angebunden werden und in einem Bogen östlich um die Innenstadt und die vorhandene Wohnbebauung herumführen. Etwa hinter dem Tierheim bei Burgfey würde dieser Bogen dann auf die Bahnstrecke treffen und zunächst parallel zu den Schienen weiter verlaufen, bevor eine Brücke über die Bahngleise und zur L61 führt.
Die Anbindung an das vorhandene Straßennetz würde unweit des Lidl-Marktes an der Einmündung der Feytalstraße auf die L61 mit einem weiteren Kreisverkehr erfolgen. Das Planungsbüro Gotthard und Knipper aus Nierfeld hat diese Trassenführung jedenfalls als diejenige ermittelt, die aufgrund der Topografie als optimal erscheint.
Planer geben Brücke in Mechernich den Vorzug vor einer Unterführung
Im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz standen die Pläne jetzt auf der Tagesordnung – und die Politik leitete mit der Aufstellung eines Bebauungsplans die nächsten Schritte für das Projekt ein. Allerdings sei damit noch keine Vorfestlegung für einen tatsächlichen Trassenverlauf verbunden, teilte die Stadt Mechernich mit. Auch eine Unterführung bei Burgfey werde in dem Verfahren, bei dem es auch eine Bürgerbeteiligung geben werde, noch einmal geprüft.
„Wir werden den Bau eines Tunnels bei Burgfey im weiteren Verfahren noch einmal prüfen“, betonte der Beigeordnete Thomas Hambach, der im Ausschuss auch erste Kostenschätzungen für die Realisierung des Projekts präsentierte.
Mechernicher Osttangente wird rund zehn Millionen Euro kosten
Für den Straßenbau inklusive Nebenkosten haben die Experten demnach Kosten von rund 3,7 Millionen Euro errechnet. Die Brücke soll 7,15 Millionen Euro kosten, der Kreisverkehr an der „Lidl-Kreuzung“ könnte mit 650.000 Euro zu Buche schlagen. Eine Unterführung wäre mit voraussichtlich 5,5 Millionen Euro zwar günstiger als die Brücke. Allerdings sei unklar, wie die schwierigen Geländegegebenheiten den Bau einer Straße zur Unterführung hin verteuern würden.
„Zur Finanzierung haben wir zwei Möglichkeiten“, so Hambach weiter. Einerseits käme eine Straßenbauförderung in Betracht. Dann müsste die Stadt Mechernich noch 30 Prozent der Maßnahme aus eigener Tasche bezahlen. Die zweite Variante wäre für den städtischen Geldbeutel deutlich günstiger. „Denn das Eisenbahnkreuzungsgesetz hat zum Ziel, dass möglichst viele Bahnübergänge verschwinden“, so der Beigeordnete. Würden also bestehende Bahnübergänge im Kernort wegfallen, könnten die Mechernicher auf Förderung von Bund, Land und DB Netz hoffen.