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Bleibelastung in MechernichHandlungsbedarf bei 42 von 63 Spielplätzen

Lesezeit 3 Minuten
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Der Spielplatz in Antweiler

Mechernich – Bei 42 von 63 Kinderspielplätzen im Stadtgebiet Mechernich besteht Handlungsbedarf. Das haben Kreis und Stadt Mechernich bereits im Mai bekanntgegeben. Für den Bodenaustausch fallen im schlechtesten Fall bis zu 3,6 Millionen Euro an Kosten an, hieß es. Das Land wird sich an den Ausgaben beteiligen, darauf hatte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick (CDU) hingewiesen.

Das Gutachten „Untersuchung von Kinderspielplätzen im Stadtgebiet Mechernich nach den Regelungen des aktuellen Bodenschutzrechtes“ des Bielefelder Instituts für Umwelt-Analyse hatte die Stadt in Auftrag gegeben. Es gibt nun genauere Auskunft, wann was wo passieren sollte – zumindest zu einem Teil.

31 Spielplätze in Teil eins getestet

Denn das Gutachten zu den Spielplätzen umfasst zwei Teile, wovon letzterer erst Ende dieses Monats abgeschlossen werden soll. Die Ergebnisse von Teil eins liegen nun aber vor. Hierbei handelt es sich um 31 Kinderspielplätze, „wobei die Auswahl der zu betrachtenden Standorte durch die Stadt Mechernich getroffen wurde“, wie es im Gutachten heißt.

Die Standorte dieses ersten Durchgangs befänden sich in der Regel außerhalb des Mechernich-Kaller Bleibelastungsgebiets. Teil zwei widme sich weiteren 32 Kinderspielplätzen, die vornehmlich innerhalb des Bleibelastungsgebiets liegen.

Maßnahmen, um Kinder zu schützen

Doch bereits unter den 31 Plätzen, die im ersten Teil behandelt werden, bedürfen einige mehr oder minder umfassender Maßnahmen, um die Gesundheit der Kinder dauerhaft zu schützen. In der Regel ist ein Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 35 Zentimern vorgesehen.

Die Gutachter geben aber auch Entwarnung: „Akuter Maßnahmenbedarf wie etwa eine unverzügliche Schließung der betroffenen Kinderspielplätze besteht nicht.“ Gehandelt werden müsse aber trotzdem, stellen die Autoren klar – und geben anhand der Blei-Boden-Messwerte eine Reihenfolge vor.

Werte weit über dem Prüfwert

Oben auf der Prioritätenliste stehen Spielplätze in Antweiler (Kreuzweingartener Straße), Bleibuir (St.-Agnes-Straße), Lückerath (Ortskern), Obergartzem (Lohbenden und Im Mühlengarten) sowie in Vollem (Grünackerweg). Hier liegt der Gesamtgehalt an Blei bei mehr als 1000 Milligramm pro Kilogramm, also weit über dem Prüfwert von 200 Milligramm.

Auch die Spielplätze an den Kitas in Firmenich (Grenzweg) und Weyer gehören in diese Kategorie. „Für die acht Spielplätze der höchsten Priorität sind die Maßnahmen innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate zu planen und umzusetzen“, so die Gutachter.

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Mittlere Priorität haben laut Gutachten zwei Spielplätze mit Bleibelastungen zwischen 500 und 1000 mg/kg in Hostel (Dorfplatz) und Vussem (Rosenweg). Sie sollten in einem Zeitraum von eineinhalb Jahren ausgebessert werden.

Die restlichen vier Spielplätze mit Maßnahmenbedarf sind den Experten zufolge der dritten Priorität zuzuordnen. Sie liegen in Glehn (Vereinsheim am Sportplatz), Hostel (Gölertzstraße) Lorbach (Dorfgemeinschaftshaus) und Voißel (Kaigasse). Die Zeit für Verbesserungen legen die Gutachter hier auf zwei Jahre fest.