Insgesamt 28 Helfer beteiligten sich am „Februar Clean-Up“ des Nabu-Kreisverbands und errichten einen Schutzzaun an der B 477.
Nabu-AktionstagHelfer sammeln bei Mechernich Müll und bauen Schutzzaun für Amphibien
Wo andere angesichts des eher nasskalten Wetters zu Hause blieben, machten sich 28 Helfer aus dem gesamten Kreisgebiet draußen an die Arbeit. Sie packten an beim „Februar Clean-Up“, dem Müllsammeltag des Nabu-Kreisverbands, in diesem Jahr an der B 477 zwischen dem Bahnhof Mechernich und dem Mühlenpark. Im Mittelpunkt stand dabei allerdings der Aufbau eines Amphibienschutzzauns.
„Viele reden nur über Naturschutz, hier kann man ganz praktisch auch was dafür tun.“ Gerd Caspers aus Ülpenich musste man nicht davon überzeugen, das gemütliche Wohnzimmersofa mit einem Außeneinsatz zu tauschen. Er war schon häufiger beim alljährlichen Müllsammeltag des Nabu-Kreisverbands am Start. Diesmal kümmerte er sich vorrangig um den Schutz von Amphibien.
Schutzzaun für Amphibien an der B477 bei Mechernich aufgebaut
Die diesjährige Krötenwandersaison hat bereits begonnen. Daher baute Caspers mit anderen Helfern auf einer Länge von 200 Metern an der Hangseite der B 477 einen grünen Plastikschutzzaun auf. Alle zehn Meter gruben die acht Naturschützer zudem hinter dem Zaun Löcher für Eimer. „Frösche, Kröten, Molche wandern am Zaun entlang und suchen einen Durchschlupf, und dann fallen sie in die Eimer“, erläutert Silke Miera aus Kommern-Süd.
Einmal drin, werden die Amphibien morgens und abends vom Nabu in den kommenden Wochen eingesammelt, gezählt und im nahen Teich unterhalb der gegenüberliegenden Fahrbahnseite ausgesetzt. Das ist das von den Tieren instinktiv gesuchte Laichgebiet. „Ein Shuttle-Dienst für Frösche und Co“, grinst Sven Kaimer aus Hergarten. Auch er ist schon häufiger beim Nabu-Aktionstag dabei gewesen.
Beim Müllsammeln halfen auch viele Familien aus dem Kreis Euskirchen mit
Das gelte auch für viele der 20 weiteren Helferinnen und Helfer aus allen Altersgruppen, darunter auch Familien mit kleinen Kindern, die sich unterdessen um das Einsammeln von Müll am Straßenrand der vielbefahrenen B 477 kümmerten, so Ulrich Pohl, Amphibienbeauftragter des Nabu-Kreisverbands.
Doch Müll sammeln könne man immer, die Zeit der Krötenwanderung sei jetzt – und daher deren Schutz besonders wichtig, sagte Sven Kaimer. Pohl kann die Dringlichkeit sogar mit Fakten belegen: „In den letzten sechs Jahren ist die Zahl der Amphibien im Kreisgebiet um ein Viertel gesunken“, weiß Pohl. Gründe seien unter anderem die zu trockenen Sommer der vergangenen Jahre, die intensive Landwirtschaft und die weitere Bodenversiegelung. Das nehme den Tieren Lebensräume.
Nicht nur deshalb soll möglichst jede Kröte, jeder Grasfrosch und Molch, die sich auf die für sie lebensgefährliche Straßenüberquerung machen müssten, möglichst hinter dem Schutzzaun gefangen werden und zu ihrem Ziel gebracht werden. Je lauter in den kommenden Wochen das Gequake vom Teich jenseits der B 477 zu hören ist, umso erfolgreicher war die Nabu-Aktion.