Die Kühlbachjecke sorgen in Mechernich-Lessenich für Höhepunkte im Veranstaltungskalender.
Junger VereinIn Lessenich wird dieses Mal auf hoher See Karneval gefeiert

In den Tanzgruppen der Kühlbachjecken sind insgesamt 50 Kinder aktiv.
Copyright: Manfred Görgen
Auf eine lange Tradition können die Kühlbachjecke in Lessenich zwar noch nicht blicken. Jedoch: Auch davor gab’s längst jeckes Treiben im Ort. Bis zur Gründung des Karnevalsvereins hatte das über viele Jahre hinweg der Musikverein organisiert. Und die inzwischen zum 16. Mal von den Kühlbachjecke veranstaltete Sitzung ist einer der Höhepunkte im örtlichen Veranstaltungskalender.
Jahr für Jahr strömen nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Jecken aus der Umgebung ins Zelt, das – wen wundert’s – auch dieses Mal restlos ausverkauft war. Mit einer guten Mischung aus Musik, Tanz und Humor hatten die Kühlbachjecke im Vorfeld alles richtig gemacht und das Programm gut geplant. Monate im Voraus wird die Sitzung minuziös geplant, bis hin zu den Helfern, die beispielsweise bei der Dekoration des Festzelts mit anpacken.
Der Vorstand präsentiert sich mit Lied samt Ohrwurm-Charakter
Diese Session steht alles unter dem Motto „Sonne, Meer, Aloha He – Lessenich auf hoher See“, wie die beiden Sitzungsleiter Franz Geusen und Guido Hoffmann (Letzterer ist auch Vorsitzender der Gesellschaft) verkündeten. Der komplette Vorstand präsentierte sich gleich zum Auftakt auf der Bühne – nicht etwa mit einem netten Gruß, sondern mit einem schönen Lied samt Ohrwurm-Potenzial über Lessenich.
Aus Belgien war der Redner „Ne Bonte Pitter“ angereist und begeisterte mit seinen Sprüchen, bevor es auf der Bühne richtig voll wurde: Die Blauen Funken aus Zülpich samt Musikzug und Tanzpaar marschierten ein. In zwei Jahren werden sie ihr 100-jähriges Bestehen groß feiern, doch schon jetzt wird – in Person von Frank Stüsser – ordentlich op de Trumm jeklopp. Bei ihrem ersten Besuch in Lessenich wussten die Zülpicher auf ganzer Linie zu überzeugen.
An Weiberdonnerstag geht’s mit dem Zoch in Lessenich weiter
Was sie dank ihrer beiden Trainerinnen bereits in jungen Jahren gelernt haben, zeigten die „Lessenicher Diamond Dancer“ – einige der 50 Kinder, die im Verein aktiv sind. Die Mädchen und der Junge von acht bis elf Jahren hatten sich ihre Orden mit Ankermotiv absolut verdient. Es folgten Auftritte verschiedener Gruppen, darunter die Holzheimer „Leev Maries“, die Büttenredner mit dem Eierpunsch oder die Kölner Band Aluis, die bereits seit fünf Jahren nach Lessenich kommt.
Bei ihrem Heimspiel überzeugten nicht nur die „Magic Dancer“, sondern auch die Herren als „Kühlbachkannen“. Dank der Trainerinnen Sabrina Cruß und Eva Valentin haben sie dreimal den Herrenballettwettstreit in Iversheim gewonnen. Unter dem Namen „Us de Lameng“ traten zum Finale der weit über fünfstündigen Sitzung Guido Metzler und Marcel Schenk aus Düren auf. So wurden fast alle Wünsche der Jecken erfüllt. Nur der von Matthias Meurer nicht. Er ist der seit 2007 immer noch nicht abgelöste Prinz des damaligen Dreigestirns. Und er findet: „So langsam wird es Zeit, dass sich mal wieder Neue für das Amt entscheiden.“ Ein Aufruf, der flugs auf der Bühne an alle kundgetan wurde.
Die Lessenicher Sitzung war auch ein Ausdruck von Gemeinschaft und Zusammenhalt quer durch alle Altersgruppen. Der Vorsitzende Guido Hoffmann fasste das so zusammen: „Wer einmal bei uns war, wird immer wieder gerne zu uns kommen wollen.“ Die Gelegenheit dazu gab es bereits zwei Tage später beim Tanzgruppentreffen. Und am Weiberdonnerstag geht’s schon weiter: Dann startet der Karnevalszug am Eichenbusch/Ortseingang Wachendorfer Straße um 15.11 Uhr.