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MitsingkonzertKinderschutzbund Mechernich lud zum „Advänz für Pänz“

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Eine Frau mit Mikrophon in der Hand und ein Mann, der Gitarre spielt, stehen im Altarraum einer Kirche. Hinter ihnen ist eine Weihnachtskrippe aufgebaut.

Sangen in der Alten Kirche für die Mechernicher Kinder: Theresia Komp und Jürgen Werner.

Nach dem drastischen Spendenrückgang der letzten beiden Jahre musste der Kinderschutzbund Mechernich einige Angebote streichen.

Wer schon mal daran gezweifelt hat, ob der Bau einer neuen Kirche in Mechernich im 19. Jahrhundert wirklich notwendig war, um den Gläubigen genug Platz zu bieten, dem hätte ein Besuch des adventlichen Mitsingkonzertes des Kinderschutzbundes in der einstigen Pfarrkirche Alt Johannes Baptist wohl überzeugt. Denn im Kirchenschiff war kaum genug Raum für die vielen Kinder und deren Eltern, die zu der Veranstaltung gekommen waren. So wurde es eng, gemütlich und sogar etwas kuschelig, als die vielen bekannten und beliebten Lieder erklangen und zahlreiche Besucher das Angebot zum Mitsingen annahmen.

Die Liedertexte wurden an die Wand gebeamt

„Advänz für Pänz“ hatten die Verantwortlichen das Konzert betitelt. Als Vorsänger fungierten Theresia Komp und Jürgen Werner, während die Texte für diejenigen, die die Liedzeilen entweder noch nicht oder nicht mehr auswendig beherrschten, mit einem Beamer auf Leinwand projiziert wurden. Vor der Kirche wurden Getränke und kleine Leckereien angeboten, dafür war der Eintritt für die Besucher kostenlos.

Doch so vergnügt die Stimmung an diesem Abend auch war, der Hintergrund war ein ernster. Denn die Spenden an den Kinderschutzbund in Mechernich, so berichtete die Kassiererin Annette Vossel, seien im vergangenen Jahr auf ein Drittel der sonstigen Beträge eingebrochen. „Auch in diesem Jahr ist es nicht viel besser“, sagte sie bedauernd.

Viele Projekte können wir wegen fehlender Gelder nicht fortführen.
Stephanie Zippel vom Kinderschutzbund Mechernich

Durch diesen drastischen Spendenrückgang sind natürlich auch die Möglichkeiten des Vereins einschränkt, sich für die Belange und die Förderung von Kindern in Mechernich einzusetzen. „Viele Projekte können wir wegen fehlender Gelder nicht fortführen“, sagte Stephanie Zippel vom Kinderschutzbund Mechernich.

So habe die Nachhilfe in der Grundschule reduziert werden müssen. Und das Skaterprojekt in den Ferien habe nicht realisiert werden können. Außerdem habe das Musikschulprojekt, das in den Mechernicher Kindergärten stattgefunden habe, eingeschränkt werden müssen.

„Wir haben versucht, mit einem Benefizkonzert im Oktober und einem Stand beim Archäologischen Tag das Defizit aufzubessern“, sagte Vossel. Dankenswerterweise würden Glühwein und Apfelsaft vom Mechernicher Rewe-Markt gesponsert.

Vielen Kindern war die Aufregung, das Konzert zu besuchen, deutlich anzusehen. Und so war die Stimmgewalt, mit der die Eltern und der Nachwuchs die Lieder anstimmten, bisweilen auch etwas schüchtern. Umso größer war das Vergnügen bei den kleinen Besuchern, nach dem Stillsitzen in den Kirchenbänken im Anschluss über den Kirchhof zu laufen.