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Stadt erhöht GebührenMechernicher Musterfamilie muss 2025 rund 150 Euro mehr zahlen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mitarbeiter führt eine graue Restmülltonne zu einem Müllwagen, der in einem Wohngebiet steht.

Die Kosten für die Abfallbeseitigung steigen im Jahr 2025 in Mechernich an. Eine Musterfamilie muss rund 41 Euro mehr zahlen.

Der Rat der Stadt Mechernich hat auf Vorschlag der Stadtverwaltung einer Erhöhung bei Wasser, Müllabfuhr und Winterdienst zugestimmt.

In den vergangenen Jahren konnten die kommunalen Steuern und Gebühren für die Bürgerinnen und Bürger im Mechernicher Stadtgebiet konstant gehalten werden – doch jetzt schlagen die zahlreichen Verteuerungen auch in den Gebührenhaushalten durch. „Was sich in den vergangenen Jahren bereits angedeutet hat, wird im Jahr 2025 nun leider zur Realität“, wird Lothar Hilgers, Teamleiter Steuern, Gebühren und Beiträge der Mechernicher Stadtverwaltung in einer Mitteilung des Rathauses zitiert.

Zahlreiche Faktoren, die auch die privaten Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren verteuert hätten, seien dafür verantwortlich. Dazu zähle die allgemeine Inflation, die höheren Finanzierungskosten für Investitionen, Steigerungen bei Personal -und Materialkosten sowie neu hinzugekommene Kostengrößen. So werde zum Beispiel die Müllverbrennung durch die Einführung der CO2-Umlage teurer.

Rücklagen reichen nicht mehr aus, um Verteuerungen auszugleichen

All das wirke sich letztendlich negativ auf die Gebührenhöhe aus. „Weil inzwischen auch die Rücklagen aufgezehrt worden sind, schlagen sich nun die Kostensteigerungen voll in den Gebührenkalkulationen der Stadt nieder“, so Hilgers weiter.

Eine Musterfamilie mit vier Personen muss in Summe im kommenden Jahr 150 Euro mehr für Wasser, Abwasser, Straßenreinigung, Winterdienst und die Abfallbeseitigung bezahlen. Der Rat der Stadt Mechernich hat den Gebührenerhöhungen in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich zugestimmt.

Hoher Kostendruck bei Wasser und Abwasser

Auch bei den Wasser- und Abwassergebühren sei der Kostendruck gestiegen, heißt es von der Verwaltung. Höhere Lohn- und Materialkosten, sanierungsbedürftige Infrastruktur, längere Bauzeiten und hohe Finanzierungskosten führten zu erhöhten Unterhaltungskosten für die Ver- und Entsorgungsanlagen der Stadtwerke Mechernich.

Für einen Musterhaushalt von vier Personen und einem Wasserverbrauch von 120 Kubikmetern sowie einer versiegelten Fläche von 120 Quadratmetern hat die Verwaltung ausgerechnet, dass die Jahreskosten für Frischwasser um rund 36 Euro und die Jahreskosten für Abwasser und Niederschlagswasser um rund 48 Euro steigen werden.

CO₂-Umlage verteuert die Abfallbeseitigung in Mechernich

Für die Kostensteigerungen bei den Abfallgebühren seien einerseits die genannten Preissteigerungen bei der Verbrennung des Restabfalls und des Sperrguts durch die neue CO2-Umlage verantwortlich, andererseits die steigenden Personal-und Materialkosten der Entsorgungsunternehmen. Auch die Erhöhung der Mautgebühren schlage sich auf die Preisgestaltung nieder, heißt es von der Verwaltung. Demnach steigen die Jahreskosten für eine Musterfamilie mit vier Personen und einem 80-Liter-Rest- sowie einem 120-Liter-Bioabfallgefäß um rund 41 Euro.

Auch im Bereich Straßenreinigung und Winterdienst führen die Kostensteigerungen bei den Fremdunternehmen, die Erhöhung der Streugutbeschaffungskosten sowie allgemeine Kostensteigerungen dazu, dass für ein Mustergrundstück mit 15 laufenden Metern Straßenfront die Winterdienstgebühren um 12,30 Euro pro Jahr und die Straßenreinigungsgebühren um 9,60 Euro pro Jahr ansteigen werden. „Die Straßenreinigung wird allerdings nur bei Grundstücken erhoben, die in den Ortsdurchfahrten Mechernich, Roggendorf, Weißenbrunnen und Denrath an die Bundesstraßen 477 oder 266 angrenzen“, teilt die Stadtverwaltung mit.