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Gigantische MüllbergeAbfallwirtschaftszentrum Strempt muss Betrieb wieder aufnehmen

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Vor dem  Müllberg, auf dem das mit der Hand abgeladene Material  zwischengelagert wird, steht Michael Weber.

Mechernich-Strempt – Der faule, modrige Geruch, den man mittlerweile von vielen Orten her kennt, liegt auch am Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) in Strempt in der Luft. Das kommt nicht von ungefähr, denn gleich neben der Einfahrt zum AWZ liegt ein erster, riesiger Müllberg mit Gegenständen, die bei der Flutkatastrophe zerstört worden sind. „Das ist das Zwischenlager.

Da liegt das Material, das in die Verbrennungsanlagen abtransportiert wird“, erklärt Michael Weber, Betriebsleiter des AWZ und des Kreisbauhofs.Das Zwischenlager ist nur einer von insgesamt vier Müllbergen, die auf dem Gelände verteilt sind. Mehr als 26 000 Tonnen Flut-Schrott sind bislang in Strempt angeliefert worden – ein Ende ist nicht absehbar.

Vor 16 Jahren geschlossen worden

Die Hausmülldeponie in Strempt ist vor 16 Jahren geschlossen worden. „Seitdem sind wir eine Umlagestation für den Müll aus dem Kreis“, sagt Weber. Rund 30 000 Tonnen Haus- und 12 000 Tonnen Sperrmüll werden in einem normalen Jahr angeliefert. „Zurzeit sind es zwischen 2000 und mehr als 4000 Tonnen Müll pro Tag“, sagt Weber. Aus dem Stand habe man eine Kippfläche finden und einen Deponiebetrieb aus dem Boden stampfen müssen.

„Dafür musste erst ein Bereich gefunden werden, bei dem die Entgasung des Deponiekörpers nicht zu stark gestört wird“, sagt Weber. Deshalb habe man sich für einen Randbereich entschieden und dort die Entgasung abgestellt. Um den Deponiebetrieb wieder aufnehmen zu können, habe man sich erst einmal eine Raupe und einen Umschlagbagger leihen müssen.

Der Abfall muss schnell entsorgt werden

„Zurzeit werden die Sammelplätze der Kommunen abgefahren“, erläutert der Betriebsleiter. Der Abfall müsse wegen der Seuchen- und Ungeziefergefahr schnell raus aus den Orten. „Der Müllberg in Strempt wächst rasant. Wenn das so weiter geht, sind wir in zwei Wochen voll“, sagt Weber, der schätzt, dass auf der die neuen Deponiefläche insgesamt Platz für 50000 bis 60 000 Tonnen ist. Der Müllberg wächst auch so schnell, weil im Gegenzug nur 200 bis 300 Tonnen an die Verbrennungsanlagen abgegeben werden können. „Deren Kapazitäten sind auch ausgelastet. Wenn das so bleibt, wird es ein Jahr und mehr dauern, bis das gesamte Material entsorgt ist.“

An Spitzentagen werden zurzeit gut 650 Lkw-Ladungen angeliefert. „Die Laster kommen dann im Minutentakt.“ Da ist es nicht verwunderlich, dass sich zeitweise lange Schlangen an der Ein- und Ausfahrt bilden, denn alle Anlieferungen werden gewogen und es wird notiert, wo der Müll herkommt. Wichtig sei, so Weber, dass das angelieferte Material in Sonderabfälle wie Farbeimer, Weiße Ware wie Kühlschränke und Sperrmüll getrennt werde. „Darüber haben wir mit den Kommunen und den Transporteuren gesprochen. Wenn das nicht geschieht, müssen wir aufwändig nachsortieren.“

Nur Sperrmüll wird kostenlos angenommen

Nicht getrennter Müll könne nur schwer entsorgt werden. Weber weist darauf hin, dass nur Sperrmüll aus den Hochwassergebieten kostenlos angenommen wird. „Das gilt nicht für Schutt aus Renovierungsmaßnahmen in nicht betroffenen Regionen. Es gibt Menschen, die denken, derzeit könne alles kostenlos bei uns abgegeben werden.“ Auch Chemikalien und Öl in größeren Mengen oder verseuchter Bodenaushub werden in Strempt nicht angenommen: „Dafür müssen Fachentsorgungsunternehmen beauftragt werden.“ Treibholz solle in den Orten erst einmal zwischengelagert und später abtransportiert werden: „Wir können das mit Schlamm belastete Holz nicht kompostieren.“

Die Mitarbeiter des AWZ arbeiten seit der Flutkatastrophe bis zum Anschlag. „Wir sind jeden Tag zwölf Stunden im Einsatz, auch an den Wochenenden. Freie Tage gibt es nicht und die Pausen sind kurz“, berichtet Weber. Doch so langsam stoße man an die Belastungsgrenze. In den ersten Tagen habe es auch große Unterstützung vom Kreisbauhof gegeben. Die Kollegen haben jetzt aber selbst einen Berg von Arbeit vor sich.

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Seit eineinhalb Wochen bekommen die Mitarbeiter im AWZ ein kostenloses Mittagessen vom Deutschen Roten Kreuz, das im Kreishaus in Euskirchen abgeholt werden kann. Das freut auch den Chef: „Das ist eine tolle Sache und wichtig für die Motivation der Mitarbeiter.“